Essen/Duisburg. Thyssen-Krupp will mehr als 2000 Jobs in der Stahlsparte streichen und plant Verkäufe, die 1800 Stellen betreffen. Es geht auch um die Standorte Duisburg und Dortmund. IG Metall-Chef Knut Giesler fordert: „Die Rechnung für vergangenes Missmanagement darf jetzt nicht den Beschäftigten ausgestellt werden.“ Die Gewerkschaft will Kündigungen verhindern.

„Keine betriebsbedingten Kündigungen“ – so lautet die Hauptforderung der IG Metall angesichts der Pläne für einen massiven Stellenabbau in der Stahlsparte von Thyssen-Krupp. „Niemand bei Thyssen-Krupp darf arbeitslos werden“, forderte der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Knut Giesler.

„Die Rechnung für vergangenes Missmanagement darf jetzt nicht den Beschäftigten ausgestellt werden. Sie verdienen Respekt für ihre gute Arbeit. Von diesem Respekt muss jegliche Lösung geprägt sein“, fügte Giesler hinzu

Der Konzern hat durch Fehlinvestitionen in Stahlwerke in Brasilien und Alabama Milliardenverluste angehäuft. Die Folgen bekommen nun offenbar auch die Beschäftigten in Deutschland zu spüren. „Das Management muss jetzt zeigen, dass es zu zukunftsweisenden Lösungen fähig ist“, sagte Giesler. „Thyssen-Krupp muss in eine tragfähige Zukunft investieren, mit einer nachhaltigen Stahlstrategie. Ein Verharren mit Blick in den Rückspiegel hilft nicht weiter.“

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IG Metall und Betriebsrat stellen drei Kernforderungen

IG Metall und Betriebsrat haben sich nach Angaben der Gewerkschaft am Freitag auf drei Kernforderungen verständigt: „Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, Sicherung aller Kernaggregate der hochwertigen Stahlerzeugung (Hochöfen) und Erhalt der Produktionskapazitäten und Investitionen in eine nachhaltige Stahlstrategie am Standort Deutschland.“

Thyssen-Krupp plant tiefe Einschnitte in der Stahlsparte des Unternehmens. Betroffen sind auch die Standorte Duisburg und Dortmund. Insgesamt soll die Belegschaft in der Sparte Steel Europe von derzeit rund 27.600 „sozialverträglich um mehr als 2000 Mitarbeiter“ verkleinert werden, teilte der Konzern überraschend am Freitag mit.

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Von Willi Mohrs, Michael Kohlstadt und Ulf Meinke

Davon betroffen sei auch die Verwaltung in der Duisburger Zentrale. Durch mögliche Verkäufe könne sich die Belegschaftszahl um weitere 1800 Mitarbeiter reduzieren. Insgesamt geht es also um 3800 Arbeitsplätze im traditionsreichen Stahlgeschäft von Thyssen-Krupp.