Königsborn. . Fünf Elektro-Schlacke-Umschmelzanlagen arbeiten jetzt in Unna. „Optimal aufgstellt.“
ThyssenKrupp VDM investiert weiter in den Standort Unna. In den vergangenen Wochen hat der Hersteller von Nickellegierungen, Sonderedelstählen und Halbzeugen aus Zirkonium und Titan zwei neue Elektro-Schlacke-Umschmelzanlagen (ESU-Anlagen) in Betrieb genommen. Die Installation sowie die anschließende Anlaufphase verliefen reibungslos. Damit verfügt das Schmelzwerk in Unna nunmehr über insgesamt fünf ESU-Anlagen, teilt das Unternehmen mit.
„In immer mehr Anwendungsbereichen in der petrochemischen Industrie, der Automobilindustrie, im Flugzeugbau oder bei der Konstruktion von Gasturbinen werden heute Werkstoffe verwendet, die sich durch besonders hohe Korrosions- und Hitzebeständigkeit sowie Hochwarmfestigkeit auszeichnen, so Werksleiter Christian Dettmer. Mit einem Vakuum-Induktionsofen, den beiden Vakuum-Lichtbogen-Umschmelz-anlagen, den drei bestehenden ESU-Anlagen und den jetzt in Unna in Betrieb genommenen Anlagen sei VDM optimal aufgestellt, so Dettmer.
Durch das Umschmelzen metallischer Werkstoffe wird deren Reinheitsgrad verbessert und ein homogenes Gefüge erzeugt. Beim Elektro-Schlacke-Umschmelzverfahren wird eine Elektrode der umzuschmelzenden Metalllegierung in einem heißen Schlackenbad langsam abgetropft. Die abgetropfte Schmelze erstarre in einer wassergekühlten Kokille zum Block. Die Schlacke werde auf eine Temperatur weit oberhalb des Schmelzpunktes der eingesetzten Legierung erwärmt. Von der Spitze der Elektrode tropfe das aufgeschmolzene Metall durch die flüssige Schlacke. „Nichtmetallische Verunreinigungen scheiden sich dabei in der Schlacke ab“, erklärt Dettmer. Nach Erstarren der Tropfen in der Kokille entsteht ein gereinigter Werkstoffblock.
Am 31. Januar 2012 hat die ThyssenKrupp AG den Zusammenschluss von Inoxum und Outokumpu, einem internationalen Edelstahlkonzern mit Hauptsitz in Finnland, angekündigt. Die Transaktion soll bis zum Jahresende 2012 abgeschlossen werden.