Werdohl. .
Beim Werdohler Traditionsunternehmen VDM hat künftig der finnische Stahlkonzern Outokumpu das Sagen. Die bisherige Konzernmutter ThyssenKrupp hält nur noch 29,9 Prozent an VDM.
ThyssenKrupp und Outokumpu gründen mit den neuen Mehrheitsverhältnissen ein Unternehmen, in dem die Edelstahlsparte von ThyssenKrupp aufgeht. Das teilte die ThyssenKrupp AG am Dienstag mit. Der Bereich Edelstahl, zu dem auch VDM gehört, firmiert seit Oktober vergangenen Jahres unter dem Namen Inoxum.
In überregionalen Berichten über die Übernahme-Verhandlungen in den vergangenen Tagen tauchte der Name VDM kaum auf. Problematisch war dagegen die Situation rund um die beiden Nirosta-Werke in Krefeld und in Bochum.
Bei Kundgebung
Um ihre Solidarität mit den Kollegen aus dem Ruhrgebiet zu bezeugen, nahmen VDM-Mitarbeiter am vergangenen Freitag an einer Kundgebung in Bochum teil (WR berichtete).
Bei VDM blickt man nun gespannt auf die neuen Mehrheitseigentümer. Da Outokumpu bisher nicht über die Expertise bei Nickel-Legierungen verfügt, geht man von einem starken Interesse der Finnen an der Produktion und der in Werdohl angesiedelten Forschung aus. Auch IG-Metall-Sekretär Ulrich Flasshoff sieht durch die neue Konstellation „keine direkten Auswirkungen“ für den Standort Werdohl. Aber, so Flasshoff: „Es ist wichtig, dass die Investitionszusagen, die bereits unter ThyssenKrupp für die Standorte Werdohl und Altena gegeben wurden, bestehen bleiben.“
Wichtig für die Mitarbeiter von VDM: Die Vereinbarung über den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2015 bleibt auch nach der Transaktion zwischen ThyssenKrupp und Outokumpu bestehen, wie gestern bekannt wurde.