Unna/Lünen. In der CDU-Basis rumort es nach der Wahlniederlage heftig. Der CDU-Kreisverband Unna fordert kurzfristig eine Konferenz für die 54 Kreisverbände der Union in NRW. Beim inhaltlichen und personellen Neuanfang wollen der Kreisvorstand sowie die Stadt- und Gemeindeverbandsvorsitzenden beteiligt werden.

Der CDU-Kreisverband Unna fordert nach dem Wahldebakel am 13. Mai kurzfristig eine Konferenz für die 54 Kreisverbände der Union in NRW. Ein entsprechender Brief liegt bereits auf dem Tisch von Generalsekretär Oliver Wittke. Bevor über den Vorsitz in der NRW-CDU entschieden werde, müsse die Parteispitze die Stimmung an der Basis spüren, heißt es aus Unna. „Wir brauchen den inhaltlichen und personellen Neuanfang“, sagte der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Marco Morten Pufke unserer Redaktion.

Der Kreisverband will darüber beraten, in welchem Verfahren der oder die neue Landesvorsitzende gewählt wird. Außerdem sollen die Ergebnisse der zurückliegenden Landtagswahl gemeinsam bewertet werden. Daher fordert er von der Parteiführung in Düsseldorf die kurzfristige Einberufung einer Kreisvorsitzendenkonferenz unter Hinzuziehung des CDU-Landesvorstandes.

Auffassung der Basis berücksichtigen

In einem Schreiben an CDU-Generalsekretär Wittke fassen die heimischen Christdemokraten die Beratung der Kreisvorstandssitzung vom vergangenen Mittwoch in Lünen zusammen. „Gerade jetzt ist es wichtig, der Auffassung der Basis in den 54 Kreisverbänden der CDU-NRW Gehör zu verschaffen, bevor eine Entscheidung über die weiteren Verfahrensschritte festgelegt werden“, betonten die Mitglieder des CDU-Kreisvorstandes Unna sowie die zehn Stadt- und Gemeindeverbandsvorsitzenden bei ihrer jüngsten Zusammenkunft.

Deshalb könne man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen oder das Ergebnis der Landtagswahl zu den Akten legen. „Wir müssen und wollen wieder mehrheitsfähig werden. Dies kann aber nur gelingen, wenn sich die Mitglieder unserer Partei bei den künftigen Weichenstellungen mitgenommen fühlen“, fassten Vertreter des CDU-Kreisvor-standes die Stimmung vor Ort zusammen. Das Votum der Wähler, das der CDU-NRW ihr schlechtestes Wahlergebnis seit Gründung des Bundeslandes beschert habe, bedürfe nach Meinung der heimischen Christdemokraten einer eingehenden Analyse, um sich programmatisch, inhaltlich und personell neu aufzustellen.

Einstimmige Entscheidung im Kreisverband Unna

Bei ihrer einstimmigen Entscheidung, bei Generalsekretär Oliver Wittke einzufordern, kurzfristig zu einer Kreisvorsitzendenkonferenz einzuladen, geht der CDU-Kreisverband Unna davon aus, dass in diesen Tagen im ganzen Land die Gremien der 54 Kreisverbände in NRW zusammen kommen, um sich mit der Situation nach dem Wahlsonntag zu befassen. „Die dort formulierten Auffassungen der Mitgliederbasis müsse der CDU-Landesführung in Düsseldorf gebündelt vorgetragen werden, bevor dort weitergehende Entscheidungen über die Führung der Landespartei getroffen werden“, erklärt der CDU-Kreisverband Unna in seiner Stellungnahme.

Nach dem bisherigen Zeitplan der CDU-NRW soll der CDU-Landesvorstand in der kommenden Woche zu einer weiteren Sitzung zusammentreten. Desweiteren werde dort überlegt, Ende Juni einen außerordentlichen Landesparteitag abzuhalten, in dem nicht nur ein neuer Landesvorsitzender, sondern gleichzeitig vorgezogen der gesamte Landesvorstand der CDU-NRW neu gewählt werden soll.