Wesel. Der Rheinpegel bei Wesel liegt bei 92 Zentimetern – ein neuer Niedrigwasser-Rekord. Was der Pegelstand genau bedeutet.

  • Der Rheinpegel bei Wesel hat einen historischen Niedrigstand erreicht.
  • Doch was bedeutet der Pegel überhaupt genau?
  • Warum der Fluss trotz der niedrigen Wassertiefe extrem gefährlich bleibt.

Der Rheinpegel bei Wesel ist am Montag auf einen Rekord-Niedrigwert gefallen und am Dienstag noch weiter zurückgegangen. Die zuständigen Behörden gaben die Pegelhöhe bei der Messstelle an der Weseler Rheinbrücke noch mit 92 Zentimetern an. Aber was bedeutet der Pegelstand überhaupt genau? Könnte man derzeit etwa, natürlich nur rein theoretisch, zu Fuß durch den Rhein waten? Warum das nicht möglich wäre, erklärt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt.

Rheinpegel in Wesel: So viel Wasser ist wirklich im Fluss

Wenn der Rheinpegel mit 92 Zentimetern für Wesel angezeigt wird, heißt das nicht, dass das Wasser tatsächlich nur noch so tief ist. Denn es müssen dazu noch 103 Zentimeter addiert werden. Diese 103 Zentimeter sind ein konstanter Wert für Wesel, garantiert auf einer Fahrrinnenbreite von 150 Metern. Somit hat die Fahrrinne bei einem angegebenen Pegel von 92 Zentimetern eine tatsächliche Tiefe von 195 Zentimetern. Ein Mensch könnte also unmöglich durch den Fluss laufen – ganz davon abgesehen, dass der Rhein eine tödliche Gefahr darstellen kann und Experten immer wieder eindringlich davor warnen, in dem Fluss schwimmen zu gehen. „Gerade an Buhnen kann es einem schon die Beine wegziehen. Da ist die Wirkung mit Ebbe und Flut vergleichbar“, warnt ein DLRG-Experte. Deswegen sei es am Rhein auch schon gefährlich, die Füße am Ufer ins Wasser zu halten.

Der Rheinpegel bei Wesel hatte am Montag einen neuen historischen Tiefstand erreicht. Um 13 Uhr gab das Portal Elwis der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung den Pegelstand mit 93 Zentimetern an – und damit noch einen Zentimeter niedriger als im Oktober 2018. Am Dienstmorgen hat sich der Fluss dann einen weiteren Zentimeter zurückgezogen – und der Rheinpegel könnte noch ein Stück weiter sinken: Zwar gibt es für Wesel keine direkte Vorhersage, aber für die Messstellen in Duisburg-Ruhrort und Emmerich ist laut Elwis ein weiteres Absinken der Pegel vorhersagt. Erst um den 20. August herum könnte sich die Lage etwas entspannen. Alle Infos zu den Pegelständen stehen im Internet unter www.elwis.de. (ha/rku)

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