Mülheim. Beim Mülheimer „Lauf für die Liebe“ wurde Geld für den ASB-Wünschewagen gesammelt. Die Sportler helfen, Todkranken noch einen Wunsch zu erfüllen.

„Auf die Plätze, fertig, los!“, ertönt es aus den Boxen am Sportplatz an der Mintarder Straße. Begleitet von Jubelschreien laufen Kinder und Erwachsene los. Zum Teil mit Kinderwagen, mit Laufräder, mit Hunden. Dieses kunterbunte Treiben gibt es beim „Lauf für die Liebe“ am Sonntagmittag in Mülheim. Für den Benefizlauf haben sich die Werbegemeinschaft Saarn und der „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes zusammengetan. Die gesamten Einnahmen gehen an den ASB. „Wir erfüllen Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen innigen Wunsch“, erklärt Peter Brill (77) vom Wünschewagen.

Beliebt bei den todkranken Menschen sei zum Beispiel ein letzter Besuch bei den Tieren in der Zoom Erlebniswelt, eine Abschiedsfahrt ans Meer - oder auch einfach noch einmal den liebsten Verein im Stadion zu feiern. Egal, was da kommt: Die Fahrt wird stets mit dem Wünschewagen unternommen. Mit an Board ist immer ein Rettungssanitäter und eine Pflegekraft. Die gesamten Kosten inklusive Anreisen übernimmt der ASB.

Die gesamten Einnahmen der Mülheimer Aktion gehen an den Wünschewagen des ASB

Zurück zum Rennen: Für die Kleinen gibt es Kinderschminken und verschiedene Parcours. Verkauft werden Waffeln, Popcorn, Kuchen, Bratwürstchen und vieles mehr. Jeder Besucher darf selbst entscheiden, wie viel er für die angebotenen Köstlichkeiten zahlen möchte, denn auch hier gilt: „Die gesamten Einnahmen gehen an den Wünschewagen“, so Peter Brill.

Die vierjährige Emily hat gerade mit ihrer Oma Dagmar (64) den Bambini-Lauf hinter sich gebracht, sitzt nun mit Kinderschminke im Gesicht auf der Bank und isst genüsslich ihre Bratwurst im Brötchen. Unterstützung erhalten die beiden von Opa Jakob Dreesmann: „Es ist schön, wenn man den Menschen, etwas Gutes tun kann, die ihren letzten Wunsch äußern.“ Die drei kommen schon zum zweiten Mal für den guten Zweck aus Velbert angereist und wollen die Aktion auch künftig unterstützen. Gefunden haben sie die Veranstaltung im Internet: „Der ,Lauf für die Liebe‘ war so ein markanter Begriff, da dachte ich, das muss was Gutes sein“, erklärt der 64-Jährige.

Teilnehmer loben die „Kombination aus Charity und dem Spaß beim Laufen“

Die zwei Freunde Marco Vorbusch (26) und Gero Hiegemann (26) haben ihren Lauf noch vor sich und die Vorfreude ist sichtlich groß: „Es ist ein schönes Event für den guten Zweck“, so Hiegemann. Seinem Kumpel gefällt vor allem die „Kombination aus Charity und dem Spaß beim Laufen“. Zwar ist ihnen die Leistung nicht komplett egal, aber im Vordergrund steht natürlich der gute Zweck. Sie laufen ganz nach dem Motto: „Mal gucken, was die Luft sagt“, so Hiegemann schmunzelnd.

Und ab geht‘s! Die Kinder hatten riesig Spaß beim „Lauf für die Liebe“ in Mülheim.
Und ab geht‘s! Die Kinder hatten riesig Spaß beim „Lauf für die Liebe“ in Mülheim. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Kurz vor dem Lauf macht sich Lukas Nattman (32) mit Dehnübungen bereit. Er läuft zusammen mit seiner Frau Maike Nattmann (32). Auch sie sind für den guten Zweck dabei, aber sie „haben auch seit kurzem eine kleine Familie“ und finden, dass der Lauf „ein schönes Familienevent“ ist.

300 Kinder und Erwachsene gehen beim „Lauf für die Liebe“ an den Start

Für den Lauf hatten sich in diesem Jahr über 300 Teilnehmer angemeldet, welche Summe am Ende zusammenkommt, stand am Sonntag noch nicht fest. Im letzten Jahr waren es insgesamt 10.000 Euro. „Seit 2016 veranstaltet die Werbegemeinschaft Saarn den Lauf“, erzählt deren erster Vorsitzender, Marcel Leydag (39). Der „Wünschewagen“ ist bereits zum dritten Mal beim dabei. In den Jahren vor dieser Kooperation war der Erlös an schwerkranke Kinder aus Mülheim gespendet worden.

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