Kleve. „Kirschblüte küsst Kleve“: Vier junge Tourismus-Kauffrauen luden zum Picknick ans Kermisdahl-Ufer. Die Besucher waren vom neuen Event begeistert.

Der Kermisdahl biegt in eine sanfte Kurve, die Kirschblüten setzen auf der Wiese rosafarbene Tupfer, die Schwanenburg thront hoch über den Köpfen und die Einkaufsmeile ist nur wenige Gehminuten entfernt. Das Kermisdahl-Ufer an der Worcester Brücke ist ein malerischer und zugleich zentraler Ort, um den Kleve viele Städte beneiden. Und perfekt für ein öffentliches Picknick, wie sich am Samstag zeigte.

Familien mit Kindern, Freundeskreise und Pärchen ließen sich auf der Wiese am Wanderweg auf Picknickdecken, Bierzeltgarnituren und Liegestühlen nieder. Sie stießen an mit Wein von der Schlossbergkellerei Peters oder mit Kirschsaft von Leo Jacobs Sommerwirtschaft, aßen Trauben und Kuchen, schleckten Eis am Büdchen Dellnitz. Es kamen immer wieder neue Gruppen, andere packten ihre Sachen ein. Auf dem Kermisdahl schipperten Familien in Tretbooten vom Restaurant Königsgarten. Es herrschte eine angenehm ungezwungene Atmosphäre.

Zahlreiche Menschen ließen sich auf der Wiese am Kermisdahl-Wanderweg nieder.
Zahlreiche Menschen ließen sich auf der Wiese am Kermisdahl-Wanderweg nieder. © Niklas Preuten

„Kirschblüte küsst Kleve“

Dies hatten vor allem vier junge angehende Kauffrauen für Tourismus und Freizeit möglich gemacht. Antonia Pieper, Jeannine Croce, Christina Eimer und Rebecca Jostmann setzten im Rahmen ihrer Abschlusspraxisarbeit für die dreijährige Ausbildung am Kölner Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg eine Anregung von Charmaine Haswell beeindruckend um. Die Geschäftsführerin der Wirtschaft, Tourismus und Marketing (WTM) Stadt Kleve GmbH hatte sieben Jahre in Japan gelebt und gearbeitet und dort das Kirschblütenfest Hanami erlebt. Die Idee war, ein Stück dieser Faszination nach Kleve zu holen.

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„Kirschblüte küsst Kleve“ überschrieben die Tourismus-Kauffrauen das Picknick am Kermisdahl und waren am Samstag begeistert davon, wie viele Menschen sich angezogen fühlten. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte die Kleverin Antonia Pieper, die von der WTM übernommen wird. Natürlich hätten sich die Organisatorinnen gewünscht, dass die Kirschblüten wie im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt in ihrer Vollblüte stehen würden. Und dass die wärmende Sonne nicht nur ein paar wenige Male durch die dichte Wolkendecke scheinen würde. „Aber Hauptsache, es ist trocken“, stellte Antonia Pieper fest.

Antonia Pieper aus Kleve (rechts) und Jeannine Croce (links) aus dem Sauerland entwickelten zusammen mit Rebecca Jostmann und Christina Eimer das Programm für das erste Kirschblüten-Picknick am Kermisdahl.
Antonia Pieper aus Kleve (rechts) und Jeannine Croce (links) aus dem Sauerland entwickelten zusammen mit Rebecca Jostmann und Christina Eimer das Programm für das erste Kirschblüten-Picknick am Kermisdahl. © Niklas Preuten

Alle 50 Picknickkörbe waren ausverkauft

Die Klever und auch die weiteren Gäste aus dem Kreis und darüber hinaus ließen sich von den elf, zwölf Grad Celsius und dem Wind jedenfalls nicht abschrecken, sondern genossen sichtlich die Picknick-Premiere am Kermisdahl. „Nur zwei Worte: sehr schön!“, brachte Andrea Gahlings ihre Eindrücke auf den Punkt. Die Kleverin saß gemeinsam mit Ehemann Franz und den Freunden Bärbel und Udo Schenk sowie Christa und Heinz-Gerd Kammann aus Schneppenbaum auf zwei Bänken an einem Tisch unter den Kirschblüten, von denen zumindest einige schon ihre Pracht zeigten.

„Wenn so etwas Tolles in Kleve stattfindet, muss man doch dabei sein, damit es wiederholt wird“, sagte Andrea Gahlings. „Wir fühlen uns hier richtig willkommen“, ergänzte Bärbel Schenk. Die Freunde erfreuten sich an der Kulisse und den zwei Picknickkörben, die mit allerlei regionalen Produkten gefüllt waren. Die Organisatorinnen hatten 50 davon zusammengestellt – und alle verkauft. Ein Korb wurde zudem unter den 317 Teilnehmenden einer Umfrage verlost, die vorab ihre Erwartungen an einen gefüllten Picknickkorb geteilt hatten.

Im nächsten Jahr soll es eine Wiederholung des Picknicks geben

„Wir haben sehr positiven Resonanz erfahren, dass an diesem perfekten Ort mal ein Event stattfindet“, sagte WTM-Mitarbeiterin Martina Gellert. Auch Kleves Tourismus-Chefin Charmaine Haswell zeigte sich „super zufrieden“ mit dem ersten Kirschblüten-Picknick am Kermisdahl und lobte die „großartige Arbeit“ der vier Hauptorganisatorinnen. „Die Leute nehmen es an und haben Spaß. Alle Altersgruppe sind hier vertreten. Und die Klever können ihren Park so noch einmal neu kennenlernen.“

Ein malerischer Ort: das Kermisdahl-Ufer von der Worcester Brücke aus gesehen.
Ein malerischer Ort: das Kermisdahl-Ufer von der Worcester Brücke aus gesehen. © Carlos André Chavez

Gibt es also eine Wiederholung des öffentlichen Picknicks im kommenden Jahr? „Absolut“, antwortete Charmaine Haswell mit voller Überzeugung. „Vielleicht dann eine Woche später.“ Auch Antonia Pieper kann sich dies gut vorstellen und dann kleinere Verbesserungsvorschläge der Besucher berücksichtigen. „Ein Bierstand wurde genannt“, erzählt die 22-Jährige. Die Fläche sei jedoch begrenzt.

Musik von Electric Visions Cleve

Aus diesem Grund stand die Bühne für die Künstler des inklusiven Musiklabels Electric Visions Cleve auch etwas abseits auf der Worcester Brücke. Die Sängerinnen und Sänger gaben sich dennoch alle Mühe, eine Verbindung zum Publikum zu schaffen. Und ihre Musik war auf der Wiese ohnehin gut zu hören und umrahmte das Kirschblüten-Picknick, das gleich auf Anhieb zur echten Bereicherung für den Klever Veranstaltungskalender avancierte.