Kleve. Die Stadt Kleve verengte den Fluss. Die Ruderer bekamen so ein Problem am Restaurant Königsgarten. Diese Lösung wurde beim Ortstermin gefunden.

Die gute Nachricht gleich vorweg: Die Klever Ruderer werden bald wieder auf dem Kermisdahl um die Kurve kommen. Bei einem Ortstermin auf der Worcesterbrücke fanden Vertreter der Stadt Kleve und des Clever Ruder Clubs am Mittwoch eine Kompromisslösung. Was war passiert?

Stadt hatte Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie erfüllt

Die Stadt Kleve hatte das innerstädtische Gewässer im Bereich des Königsgartens nach den Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie umgestaltet und mit einer Landzunge versehen. Geplant ist außerdem, Bäume und Röhrichte an dieser Stelle zu pflanzen. „Hier soll ein Flachwasserbereich entstehen“, erklärte Bernhard Klockhaus, Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau, dazu. Ziel solle es sein, die Wasserqualität im Kermisdahl zu verbessern.

Sie diskutierten über den Kermisdahl (von links): Michael Klütt (Clever Ruder Club), Rebekka Liebeton (Stadt Kleve), Bürgermeister Wolfgang Gebing, Fachbereichsleiter Bernhard Klockhaus und David van Uhm vom Tretbootverleih.
Sie diskutierten über den Kermisdahl (von links): Michael Klütt (Clever Ruder Club), Rebekka Liebeton (Stadt Kleve), Bürgermeister Wolfgang Gebing, Fachbereichsleiter Bernhard Klockhaus und David van Uhm vom Tretbootverleih. © Claudia Gronewald

Das aber macht den Fluss an dieser Stelle deutlich schmaler. „Viel zu eng“, befand der Vorsitzende des Clever Ruder Clubs, Michael Klütt, kürzlich im Gespräch mit der NRZ. Er gab auch vor Ort am Mittwoch wieder zu bedenken, dass Ruderer einen großen Wendekreis benötigten, um diese Stelle überhaupt noch passieren zu können.

Größerer Radius für die Kurve nötig, speziell wenn dort Tretboote liegen

Bei allen technischen Vorgaben habe man offenbar den Radius übersehen, den die Boote im Bereich der Worcesterbrücke benötigten, um um die Kurve fahren zu können. Hinzu komme, dass in Kürze auch die acht Tretboote am Steg des Restaurants Königsgartens zu Wasser gelassen würden, was weiteren Platz wegnähme. Klütt wünschte sich die komplette Entfernung der Landzunge beziehungsweise die Entfernung der in den Fluss hereinragenden Spitze.

Nach eingehender Diskussion und verschiedenen Lösungsvorschlägen fanden die Anwesenden schließlich einen Kompromiss: Auf Grundlage der Wasserrahmenrichtlinie und um den Wassersport auf dem Kermisdahl auch weiterhin fördern zu können, soll die neu angelegte Landzunge zukünftig um gut eineinhalb Meter abgerundet werden. Dafür wird sie in einem weichen Bogen angelegt. Außerdem wird David van Uhm, Betreiber des Restaurants Königsgarten und Tretbootverleiher, seine Boote anders als bisher platzieren, um den Ruderern mehr Raum zu geben.

Die neue Böschung wird schon in Kürze bepflanzt

Diese Änderung, so Bernhard Klockhaus, werde relativ kurzfristig umgesetzt. Schließlich soll die neue Böschung in Kürze bepflanzt werden.

>> Altarme des Rheins

Kermisdahl und Wetering sind Altarme des Rheins. Die Wetering entwässert mit all ihren abzweigenden Stich- und Parallelgräben das umliegende Grünland.

Von ihr aus fließt das Wasser in den Kermisdahl und den Spoykanal, durch Kleve und bis in den Griethauser Altrhein, der wiederum in den Rhein entwässert.