Emmerich. Die Session nach Corona hat gezeigt: In vielen Bereichen steigen für Vereine die Kosten. Diese Konsequenzen hat das für den Emmericher Karneval.
Dominik Kilch ist Karnevalist durch und durch. Und nicht nur das: Seit einem knappen Jahr bekleidet er auch ein wichtiges Amt. Der Emmericher ist Präsident des Groß Emmericher Carnevals Komitees (Geck). Eine Aufgabe, die dem Familienvater sichtlich Spaß macht. Aber auch nicht immer einfach ist. Vor allem mit Blick auf die neue Session – und auch im Rückblick auf die vergangene.
„Für mich war die erste Session als Geck-Präsident spannend, aber auch herausfordernd“, so Kilch. Die Einflussfaktoren auf das Feiern im Karneval hätten sich verändert. „Es gibt gestiegene Anforderungen an jeglichen Stellen.“ Vor allem auch für die vielen engagierten Karnevalsvereine in der Stadt.
Security ein wichtiges Thema für Vereine
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Sicherlicher ein Punkt, der den Ehrenamtlichen mehr – auch finanziell – abverlangt: Alle Sitzungen müssen über das Ordnungsamt der Stadt Emmerich genehmigt werden. Es gebe Vorgaben, die nun eingehalten werden müssen. Eine davon etwa in Bezug auf die Security.
Für die Sitzungen muss seitens der Vereine mittlerweile entsprechendes Security-Personal engagiert werden. Sprich: Pro 100 Personen eine Security-Kraft. Dass damit nun erhebliche Mehrkosten auf die Vereine zukommen, ist klar. Zumindest für jene, die in Emmerich feiern. Die Karnevalisten aus Praest feiern bekanntlich in Rees. Dort ist ein anderes Ordnungsamt zuständig – und dort gibt es damit auch andere Vorgaben.
Neuer Pächter für den Kapaunenberg
Apropos feiern: Mittlerweile können dies Karnevalsvereine in Emmerich nicht mehr dort, wo sie es viele Jahre gewohnt waren. Mit dem Wegfall des Saal Slütter in Vrasselt sind die Praester Schützen kurzerhand nach Rees orientiert, um ihre Sitzungen durchführen zu können. Die Jecken aus Vrasselt selbst mussten vergangene Session kurzfristig pausieren – und feiern nun in der nächsten Session im Zelt der Schützen. Ansonsten wird vor allem – neben dem Kolpinghaus in Elten – in den Kapaunenberg geladen.
Und auch hier wird es in der nächsten Session eine wichtige Änderung geben. Der Pächter wechselt. Ein neuer soll nun vorgestellt werden. Mit diesem heißt es: „Gespräche führen“, so Kilch. Eben auch über Kosten. So etwa, wie man sich jene für Gema und Security aufteilen kann. „Uns ist als Geck ist wichtig, dass trotz der Kostensteigerungen jeder Verein seine Sitzungen machen kann“, unterstreicht er.
Kosten für Zugteilnehmer in Emmerich steigen
Apropos Kostensteigerung: Die wird auch den Tulpensonntagszug in 2024 tangieren. Dominik Kilch macht kein Geheimnis daraus, dass sich das Geck auch hier künftig überlegen muss, wie der Umzug noch durchführbar ist. Denn auch hier: „Die Kosten haben sich verdoppelt“, so der Geck-Präsident. Etwa durch Erhöhungen bei den Sanitätsdiensten oder durch das Aufstellen von Müllcontainern. Keine Frage: Stattfinden werde der Umzug. Aber das Geck muss handeln, damit er finanzierbar bleibt.
So muss die Teilnahmegebühr für die Zugteilnehmer angehoben werden. Zuletzt zahlten alle eine Pauschale von 33 Euro. Beim nächsten Umzug werden aber Fußgruppe und Wagen unterschiedliche Teilnahmegebühren zahlen.
Kinderkarnevalszug in Elten ist gesichert
Wichtig ist dem Geck-Präsidenten eins: „Wir werden in Emmerich den Karneval so weiterfeiern, wie wir ihn kennen. Wir werden keine Veranstaltung sterben lassen.“ So freut er sich natürlich auch, dass das Organisationsteam des vergangenen Jahres auch 2024 parat steht, um den Kinderkarnevalszug in Elten auf die Beine zu stellen.
Ansonsten freuen er und das Geck sich auf die neue Session. Denn die wird sicherlich besonders. „Das neue Prinzenpaar samt Garde probt schon fleißig“. Die Emmericher Narren könnten sich auf zwei echte Vollblutkarnevalisten freuen. Nicht mehr lang und das Paar wird – ebenso wie die kleinen Regenten – beim Gecken Abend vorgestellt.
Jubiläumssession wird schon vorbereitet
Apropos Prinzenpaar: „Dass Emmerich Lust auf Karneval hat, hat sich auch in der vergangenen Session gezeigt. Wir haben einige ernsthafte Bewerbungen von künftigen Prinzenpaaren bekommen.“ Dabei auch: die Kandidaten für die Jubiläumssession. Das Geck wird närrische 55. 2025/2026 gibt es ein Jubiläums-Prinzenpaar. Allerdings: „Wie es ausschaut, wird dieses dann nicht wie sonst in der Stadthalle proklamiert.“ Das Geck überlege sich daher schon jetzt eine besondere Alternative für die Proklamation.
Aktuell wird auch an einer neuen Chronik gearbeitet. Fest steht auch: Zum Jubiläum gibt es vor der Session auch eine Feier.
>>> Die Jahreshauptversammlung
Kürzlich hatte das Geck auch seine Jahreshauptversammlung. Turnusgemäß gab es hier Wahlen. Harald Koster wurde nun offiziell zum Vizepräsidenten gewählt. Ingo Binzen verabschiedete sich vom Amt des Schriftführers, das nun Bernd Scheers übernehmen wird. Ingo Binzen wird aber weiter aktiv den Vorstand unterstützen.
Zwei neue Funkenmariechen wurden ebenso beim Geck begrüßt. Namentlich sind das: Ina Scheers und Linda Holtzum. Zudem hat man sich drauf verständigt, mehr den Kontakt zu ehemaligen Komitee-Mitglieder aufzunehmen. Hierzu wurde eine eigene Abteilung gebildet.