Emmerich. Rund 20.000 Zuschauer zählte der Tulpensonntagsumzug in Emmerich. Großartige Stimmung in der City. Fürs Prinzenpaar gab’s eine Überraschung.
Für ihr gutes Wetter ist die fünfte Jahreszeit allemal nicht bekannt. So badeten beim Tulpensonntagszug etliche Jecke in Schauern aus Süßigkeiten. Zuvor setzten Wetter und Pandemie ganze drei Jahre eine Schranke vor den bunten Umzug. „Endlich wieder gemeinsam durch die Emmericher Innenstadt ziehen“, begrüßte Geck-Präsident Dominik Kilch die Menge, die sich rund um den Geistmarkt tummelte. Von dort ging es für insgesamt 47 Wagen- als auch Fußgruppen über die Steinstraße Richtung Stadtkern. Über zwei Stunden feierten ungefähr 20.000 Zuschauer die liebevoll geschmückten Zugglieder.
Riesige Fotocollage am Prinzenwagen
Tulpensonntagszug in Emmerich
Einen ganz besonderen Augenfang bot der königliche Thron. „Das war die große Überraschung unserer Garde für uns“, deutete Prinz Chrisan I. stolz auf eine riesige Fotocollagen, die die Außenwände des Wagens zierten. Neben einer bunten Mischung Wurfwaren wappneten sich die Totalitäten mit breitem Strahlen für den krönenden Sessionsabschluss. „Das ist unser persönliches Highlight in diesem Jahr. Dabei sind wir natürlich dankbar für alles“, schwärmte der Prinz. Mit einer solch tollen Garde sei eine großartige Karnevalszeit programmiert gewesen.
Spielmannszüge, hohe Bauten auf acht Rädern und herzliche Fußtruppen rundeten die würdevoll ab. Von ihnen konnten manche sogar Jubiläum feiern. Die niederländische Musikergruppe Kangoroo Dweil Orchestra ‘s-́Heerenberg bewies am Sonntag beispielsweise 25 Jahre Treue. Ein Gewinn für den Emmericher Straßenkarneval, der ohne Live-Musik sicher nur halb so jeck wäre.
Die Jecken freuen sich über diese tolle Atmosphäre
Von lebensgroßen Emojis über Fabelwesen bis hin zu Kostümen, die wortwörtlich nicht von dieser Welt waren, gab es viel zu sehen. Eine Gruppe fiel mit ihrem Motto besonders auf. Als Herzblut-Karnevalisten trug We are Family das Konfetti nicht nur als Kostüm, sondern im Herzen. Unter ihnen auch die Freundinnen Ina Scheers und Bridget Straetmans. „Die Freude könnte größer nicht sein“, strahlte Scheers. Das ließ ihre Freundin, deren Gesicht feines Glitzer schmückte, heftig nicken: „Endlich wieder Straßenkarneval. Die Leute und die Innenstadt sehen wirklich toll aus.“
Gleiches galt für das zauberhafte Duo. Von der guten Laune der Zugteilnehmer ließ sich auch die Randmenge schnell anstecken. Jung und alt pilgerten an den Seiten der Innenstadt entlang, um möglichst oft einen Blick auf das Spektakel zu erhaschen. Eine Handvoll Süßigkeiten in den Beutel seines Neffens packend, lächelte Azad Ekinci dem Zug entgegen. Er freue sich ungemein, dass es wieder losging: „Endlich mit meinem Neffen Karneval feiern.“
Innenstadt-Bewohner grüßten aus ihren Fenstern
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Wer direkt vor Ort hauste, hatte es sogar noch bequemer. So prangte in der Höhe ein Meer aus offenen Fenstern, die die gute Laune bis in die eigenen vier Wände brachten. Zum Austausch verteilten die Anwohner das fröhliche Helau sogar im Luftraum.
Glücklicherweise blieb es tatsächlich bei Schauern aus Kinderlachen und Süßigkeiten. Manchmal ließ sich die Sonne sogar dazu herab, am Geschehen teilzunehmen. Nach dem Umzug bewiesen die Karnevalisten erneut ihre Feierlaune und setzten die Party traditionsgemäß auf dem Geistmarkt fort. Ein großartiges Comeback zeigte, dass die Emmericher zwar weiterhin lauthals mitsingen, doch dies nicht wieder zur Realität werden lassen: „Nie mehr Fastelovend.“