Millingen. Landmaschinen Pieper sieht große Probleme wegen der Betuwe auf Millingen zu kommen. Warum es trotzdem ein Bekenntnis zum Standort gibt.

Wer die Anholter Straße in Millingen durchfährt, kann die Schilder und auch die Traktoren auf beiden Seiten der Straße kaum übersehen. Doch wie groß Pieper Landtechnik in Wirklichkeit ist, erschließt sich erst, wenn man in die Stichstraße in Richtung Friedhofsparkplatz hineinfährt. So ging es auch vielen der 25 Besucher, die an der Unternehmensführung der Stadt Rees teilnahmen.

Im Rahmen der Unternehmensführung zum Thema Nachhaltigkeit gab es einen Firmenbesuch bei Landmaschinen Pieper. Vorne links: Heinz-Josef Pieper und daneben Georg Pieper, beide Geschäftsführung Landmaschinen Pieper. Daneben Sandra Kimm-Hamacher, Wirtschaftsförderung.
Im Rahmen der Unternehmensführung zum Thema Nachhaltigkeit gab es einen Firmenbesuch bei Landmaschinen Pieper. Vorne links: Heinz-Josef Pieper und daneben Georg Pieper, beide Geschäftsführung Landmaschinen Pieper. Daneben Sandra Kimm-Hamacher, Wirtschaftsförderung. © FUNKE Foto Services | Sabine Stein

Auch bei diesem Termin ging es wieder um die 17 Nachhaltigkeitsziele, die die UNO im Rahmen der Agenda 2030 festgelegt hat. Sandra Kimm-Hamacher, Wirtschaftsförderin der Stadt Rees, stellte bei Landmaschinen Pieper insbesondere das vierte Nachhaltigkeitsziel „Hochwertige Bildung“ heraus, denn in Millingen werden acht Lehrlinge ausgebildet. Aber auch ansonsten wird einiges in die Nachhaltigkeit investiert, sei es durch moderne Heizungsanlagen, Waschplatz mit Ölabscheider oder auch dass die Mitarbeiter angehalten werden, Fahrgemeinschaften zu bilden.

Kein Kilometer wird unnütz verfahren

Durch modernste Technik weiß Heinz-Josef Pieper genau wo sich seine Fahrzeuge und Mitarbeiter befinden. Per Smartphone kann er je nach Position weitere Aufträge übermitteln und dafür sorgen, dass kein Kilometer unnütz verfahren wird.

Ein Blick in den Fuhrpark.
Ein Blick in den Fuhrpark. © FUNKE Foto Services | Sabine Stein

40 Mitarbeiter

Bei der Führung lernten die Teilnehmer den kompletten Betrieb und einige der 40 Mitarbeiter kennen. Die Ausstellungsflächen, der Maschinenplatz, Lagerbereiche, Werkstatt, aber auch Sozialräume und sogar das Chefbüro wurden bei der Tour durchs Unternehmen gezeigt. Die Auszubildende Elisa Kurz erklärte, wieso sie sich für den Ausbildungsberuf zum Land- und Baumaschinenmechatroniker entschieden hat und lobte das besondere familiäre und angenehme Arbeitsklima. Die Besucher lernten auch viel über die verschiedenen Traktoren von klein bis groß, sowie weitere Land- und Arbeitsmaschinen kennen. Unter den gezeigten Fahrzeugen waren auch zwei Oldies, ein kleiner Deutz von 1961 und ein 3,19 Meter hoher und 9,25 Tonnen schwerer Deutz DX 8.30 von 1987, über dessen Restauration bereits ausführlich in der Fachpresse berichtet wurde.

Geschäftsführer Heinz-Josef Pieper führte die Gruppe durch die Werkstatt.
Geschäftsführer Heinz-Josef Pieper führte die Gruppe durch die Werkstatt. © FUNKE Foto Services | Sabine Stein

Bei seiner Führung sprach sich Heinz-Josef Pieper auch für den Standort Millingen aus: „Die Stadt hat uns bereits mehrfach Platz für eine Umsiedlung in den Gewerbegebieten angeboten, wir gehören aber nach Millingen und gehen hier keinen Meter weg.“ Die zu erwartenden Probleme für Millingen mit dem Bau der Betuwe-Linie, insbesondere wenn die durchgehende Bahntrasse gebaut wird, bevor die Umgehungsstraße fertig ist, wurden von ihm angesprochen.

Unternehmen wurde 1880 gegründet

Das Unternehmen Pieper kann auf eine 143-jährige Tradition zurückblicken. 1880 wurde die Firma als Dorfschmiede mit Hufbeschlag durch Heinrich Pieper gegründet. Ab 1925 wurden im Wohnhaus mit Geschäftsgebäude Eisenwaren, Fahrräder, Porzellan und Glaswaren verkauft. 25 Jahre später erweiterte dessen Sohn Heinz Pieper den Schmiedebetrieb und verkaufte und reparierte Landmaschinen. 1980 kam noch das Standbein Hallenbau hinzu, 17 Jahre später wurde die Filiale in Drevenack eröffnet.

Nach dem Tod des Vaters übernahmen Heinz-Josef und Georg Pieper als Geschäftsführer das Unternehmen. Später soll Henrik Pieper als nächste Generation das Unternehmen führen.

An der Unternehmensführung nahmen auch der neunjährige Lennard und der siebenjährige Florian teil. Die beiden lauschten gespannt den Ausführungen und wurden anschließend vom Inhaber mit Werbegeschenken und einer Fahrt in einem Geländefahrzeug belohnt.