Emmerich. Mitarbeiter der Mobilen Pflege waren zum Elterncafé ins Emmericher Haus der Familie eingeladen. Eine Idee, um mit Kollegen in Kontakt zu bleiben.
Ella ist acht Monate alt und krabbelt an diesem Nachmittag fleißig herum. Sie hat die blaue Kiste mit den bunten Spielsachen im Regal fest im Blick. Zwei, drei Minuten später ist sie angekommen. Sie hangelt sich hoch, greift nach einer Rassel und plumpst hinunter. Ihre Mutter, Katja Schmidt, schaut derweil genau hin, was ihre Kleine macht. „Schon so groß“, sagt sie mit leicht verzogenen Mundwinkeln. Katja Schmidt, 27 Jahre alt, ist Mitarbeiterin der Mobilen Pflege in Emmerich.
An diesem Nachmittag trifft sie sich zum ersten Mal mit ihren Kolleginnen, die – wie sie – derzeit in Elternzeit sind oder Kinder haben, die noch nicht im schulpflichtigen Alter sind. Dazu eingeladen haben Pflegedienstleiterin Petra Meiners, ihre Stellvertreterin Anne Huth sowie Julia Lamers, die Mitglied der Pflegedienstleitung in Emmerich ist. Mit dem sogenannten Elterncafé möchte das Leitungsteam der ambulanten Station in Kontakt bleiben. Mit den Frauen und Männern, die zuerst „nur“ Mitarbeitende waren und seit einiger Zeit eben auch Mütter und Väter sind.
Mit Kollegen in Elternzeit im Kontakt bleiben
Die Idee dazu hatte Alexia Meyer, Fachbereichsleiterin Pflege und Gesundheit beim Caritasverband Kleve. Sie macht beim Projekt „Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege (GAB)“ der Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege mit. „Und im Rahmen dieser Coaching-Ausbildung ging es in einer Einheit auch um das Elternzeitmanagement und die Frage, wie man mit den Kollegen und Kolleginnen in Pause in Kontakt bleiben kann.“ Alexia Meyer, selbst Mutter von zwei Kindern, erinnerte sich an ihre Auszeit: „Damals bin ich über eine Krabbelgruppe in eine Kaffeerunde gerutscht. Dieser Austausch tat mir unheimlich gut.“
Mit Hilfe von Andrea Görtzen, die geringfügig für die Mobile Pflege und hauptberuflich im Haus der Familie in Emmerich arbeitet, war Raum und Runde schnell gefunden. Den acht Mitarbeiterinnen, die zum ersten Elterncafé der Mobilen Pflege gekommen waren, hat es jedenfalls gut gefallen. Milena de Vries, 25 Jahre alt und Mutter von der anderthalb Jahre alten Mia, beispielsweise hat sich sehr über die Einladung gefreut. „Als Mitarbeiterin und Mutter hat man doch ähnliche Fragen und Themen. Was macht man, wenn das Kind krank ist? Wie schaut es mit einem Kindergartenplatz aus? Wann steige ich wieder in den Beruf ein?“
Haus der Familie soll fester Anlaufpunkt für Elterncafé werden
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Sie selbst ist direkt nach dem Mutterschutz wieder geringfügig angefangen und fährt seitdem am Wochenende eine feste Tour. Vorher war sie 20 Stunden in der ambulanten Pflege beschäftigt. „Die meisten Mütter und Väter kommen anders zurück als sie gegangen sind“, sagt auch Pflegedienstleiterin Petra Meiners. Das sei nachvollziehbar und selbstverständlich. „Für uns ist der gute Kontakt und der offene Austausch wichtig. Wir möchten in erster Linie die Kolleginnen und Kollegen einfach mal wieder sehen, ein kurzes Schwätzchen halten – das geht im Alltag häufig unter. Genauso interessant ist es zu hören, was sich unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nach der Elternzeit vorstellen. Und nach Möglichkeit versuchen wir das dann frühzeitig in unsere Planungen mit einzubeziehen.“
Um das Ganze zu intensivieren, soll das Elterncafé im Kidix-Raum im Haus der Familie etabliert werden. „Zwei- bis viermal im Jahr können wir uns das hier vorstellen. Denn es ist auch mal schön, die Kollegen und Kolleginnen mit ihren Kindern abseits der ambulanten Station zu sehen und zu erleben“, sagt Petra Meiners. Katja Schmidt hat noch bis Frühjahr Zeit, dann endet ihre Elternzeit. Die 27-Jährige könnte sich nach der Babypause 20 bis 25 Stunden im Spätdienst vorstellen. Das erste Gespräch dazu hat sie beim Elterncafé der Mobilen Pflege in Emmerich geführt.