Elten. Der Bedarf an Kitaplätzen ist in Emmerich groß. Daher baut die Rappelkiste eine Dependance in Elten. So laufen die Bauarbeiten, das ist geplant.

Es ist warm in der alten Näherei. Die Wände sind frisch grundiert und nun wird der Estrich aufgeheizt. Einst als Schnapsidee abgetan, nimmt die Erweiterung des Eltener Kindergartens Rappelkiste allmählich Form an. Die neue Zweigstelle an der Ecke Wasserstraße/Neustadt im Gebäude der alten Näherei soll bis Ende des Jahres fertig sein und dann Platz für 18 Kleinkinder unter drei Jahren bieten.

Viele von ihnen sogar jünger als zwei. Ein Betreuungsangebot, das sonst nirgends in Emmerich existiert. „Weil es ein Pilotprojekt ist, ist es natürlich besonders spannend. Es erfordert aber auch neue Konzepte“, erklärte Kindergartenleiter Fabian Wehren. Umso mehr freue es ihn, dass die Vorbereitungen seit bereits vier Monaten glatt laufen: „So können wir unseren Zeitplan sicher einhalten.“

Großer Zuspruch für die Idee einer Zweigstelle in Elten

Bei all der positiven Resonanz fällt schwer zu glauben, dass das Projekt einer einfachen Schnapsidee entsprungen sei. „Es war anfangs nur ein spontaner Wunsch, Familie und Beruf wieder besser vereinbaren zu lassen“, gab sich Wehren bescheiden. Als es dann gelang, den Bau der Zweigstelle auch politisch durchzusetzen, wuchs der Zuspruch stetig.

Die beiden Leitungskräfte der Rappelkiste, Fabian Wehren und Vanessa Jansen, stehen in einem Raum in der Dependance der Rappelkiste in Elten. Noch ist viel zu tun, aber schon jetzt sind die hohen Fenster und großen Räume gut zu erkennen.
Die beiden Leitungskräfte der Rappelkiste, Fabian Wehren und Vanessa Jansen, stehen in einem Raum in der Dependance der Rappelkiste in Elten. Noch ist viel zu tun, aber schon jetzt sind die hohen Fenster und großen Räume gut zu erkennen. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Mit ihrem weiten Grundriss und den hohen Fenstern sei die alte Näherei nicht nur die erste, sondern letztlich auch die richtige Wahl gewesen. „Allein aus pädagogischer Sicht. Die Zimmer sind schön groß und hell“, deutete Kindergartenleiterin Vanessa Jansen auf die baldigen Gruppenräume. Tür an Tür sollen die Kinder darin auf 1,5 Gruppen aufgeteilt werden. Altbau sanieren statt Neubau kam jedoch nicht nur dem Platz zugute. So habe Nachhaltigkeit für alle Beteiligten eine große Rolle gespielt.

Auch in der Dependance der Rappelkiste wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

„Die Werte der Nachhaltigkeit wollen wir auch weiterhin übernehmen. Darauf legen wir einen Fokus“, so Fabian Wehren. Dabei wird die Zweigstelle das ein oder andere vom Kernstandort der Rappelkiste übernehmen – darunter Plastikfreiheit und biologische Lebensmittel. Dazu wird innovativ gebaut. Wärmepumpe statt Gasheizung, Photovoltaik und Energiespeicher sowie zwei E-Ladestationen sollen die Dependance umweltfreundlich ausstatten.

„Dank des Investors gab es auch nie Schwierigkeiten wie etwaige Materialknappheit“, resümierte Vanessa Jansen. Sie freue es besonders, dass den Geschwistern von Kindern, die bereits in der Rappelkiste betreut werden, ebenfalls ein Platz geboten werden kann. In Anbetracht der deutschlandweiten Rarität von Kitaplätzen lange keine Selbstverständlichkeit. „Mit der Dependance wird die Gegend platztechnisch sehr gut aufgestellt sein“, so Jansen.

Elten können die Eröffnung der Zweigstelle der Rappelkiste kaum noch erwarten

Kein Wunder also, dass auch die Eltern kaum erwarten können, dass die Zweigstelle eröffnet: „Die scharren schon mit den Hufen.“ Die Rappelkiste schafft sowohl neue Kita- als auch Arbeitsplätze. So sollen im neuen Standort zehn Mitarbeiter beschäftigt werden. Das pädagogische Team wuchs damit von neun auf 21 Angestellte. Darunter auch drei Auszubildende, die die vorigen Jahre ausblieben.

„Der Zuwachs ist toll und wird super Arbeit leisten“, blickte der Kindergartenleiter zufrieden in die Zukunft. Aktuell kümmere sich das Team um die Farbkonzepte bis es dann hoffentlich Ende des Jahres endlich mit der innovativen Betreuung losgehen kann.