Emmerich. Die Mobile Pflege der Caritas in Emmerich freut sich über Rückkehrerinnen. Eine Pflegefachkraft hat sogar ihren Ruhestand verschoben.
Sie hatte sich schon verabschiedet. Wochenlang fuhr sie mit dem Schild „Rentnerin on tour“ durch Emmerich. Doch je näher der Tag X anrückte, desto mulmiger wurde ihr Gefühl. Rente, nein, zu diesem Schritt war Marita Bruckhoff noch nicht bereit.
Marita Bruckhoff verschiebt ihren Ruhestand
Die 64-Jährige machte am letzten Tag der Einspruchszeit einen Rückzieher und verschob ihren Ruhestand um ein Jahr. „An diesem Tag wollte ich eigentlich meinen Schlüssel bei der Caritas abgeben, doch ich arbeite hier einfach zu gern. Die Mobile Pflege ist nicht nur ein Beruf, sondern meine Berufung“, sagt Marita Bruckhoff.
Marita Bruckhoff gehört zu den vier Rückkehrerinnen der Mobilen Pflege in Emmerich. Pflegedienstleiterin Petra Meiners sagt: „Alle vier sind gut gegangen und noch besser wiedergekommen.“ Es gäbe immer mal wieder Gründe, warum qualifizierte Kolleginnen die Caritas verlassen. Umso mehr freue es sie, wenn sie wieder kommen. „Das zeigt doch ihre Verbundenheit zur Caritas, zur Mobilen Pflege, zur Arbeit, zur Gemeinschaft und zu unseren Werten“, so Petra Meiners.
Schon im 22. Jahr bei der Caritas
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Marita Bruckhoff arbeitet schon im 22. Jahr bei der Caritas. Die Emmericherin hat ursprünglich Kinderkrankenpflege gelernt und nach ihrer Ausbildung als Kinderkrankenschwester in Dinslaken gearbeitet. Es folgte der Wechsel zur Privatstation im Emmericher Krankenhaus. Dann kamen die Kinder, drei an der Zahl. „Zu dieser Zeit war ich erst einmal nur für meine Familie da“, berichtet Marita Bruckhoff.
Weil ihr Mann früh verstarb, fing sie 2000 bei der Caritas an. „Zuerst nur am Wochenende, später habe ich meine Stunden erhöht.“ Seitdem macht Marita Bruckhoff 22 Stunden pro Wochen, fährt Tour 4 – Richtung Hüthum. „Ich habe einen guten Rhythmus – eine Woche Dienst, eine Woche frei. Damit bin ich immer gut gefahren“, erzählt die Pflegefachkraft.
Anfang 2021 entschied sich Marita Bruckhoff, zum 1. Dezember in den Ruhestand zu gehen: „Das vierte Enkelkind hat sich angekündigt und ich dachte wirklich, die Zeit wäre gekommen.“ Das war sie noch nicht. Marita Bruckhoff pflegt von Herzen. Sie fühlt sich immer noch fit genug für die körperlichen Anstrengungen ihrer Arbeit. „Ein Jahr hänge ich noch dran und dann mal schauen.“
Sabrina Hetzel-Sachnik schätzt das wundervolle Team
Sabrina Hetzel-Sachnik (32) ist examinierte Altenpflegerin. Angefangen hat sie allerdings als Altenpflegehelferin. „Das war im Dezember 2011 in der Mobilen Pflege in Emmerich“, erinnert sich Sabrina Hetzel-Sachnik. Bis April 2019 arbeitete sie dort, es folgte ihre dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin bei der Caritas Kleve. „Danach wollte ich einmal etwas Neues ausprobieren“, berichtet die Emmericherin.
Und so trat sie eine Stelle in einer stationären Pflegeeinrichtung an – doch nach nur fünf Tagen war ihr klar: „Das ist nichts für mich, ich geh‘ wieder zurück zur Caritas.“ An der Mobilen Pflege in Emmerich schätzt sie das „wundervolle Team“. „Wenn mir etwas auf dem Herzen liegt, kann ich immer und jederzeit kommen.“
Anja Götz ist aus Worms nach Emmerich zurückgekehrt
Anja Götz (50) hat die Caritas im Juni 2018 verlassen. „Meiner Mutter ging es damals nicht gut, sie brauchte meine Unterstützung.“ Also kündigte die examinierte Altenpflegerin aus Emmerich ihren Job und zog nach Worms. „Dort habe ich sogar eine Weiterbildung als Wohnbereichsleitung absolviert“, berichtet Anja Götz. Als es ihrer Mutter jedoch wieder besser ging, kam sie nach Emmerich zurück. Als sie hier als Wohnbereichsleiterin keine adäquate Stelle fand, war klar: „Dann will ich zurück zur Mobilen Pflege der Caritas.“
Gabi Scheers hat nun ein höheres Stundenkontingent
Gabi Scheers (59) ist examinierte Altenpflegerin, Palliativschwester und Praxisanleiterin. Die Emmericherin hat lange Jahre für die Mobile Pflege in Emmerich gearbeitet und wollte dann mehr Stunden machen. Daraufhin wechselte sie im November 2019 in eine stationäre Pflegeeinrichtung. „Die lag auch noch ganz in der Nähe meines Zuhauses“, sagte Gabi Scheers. Alles schien perfekt, war es aber nicht.
Nach nur zwei Monaten hat sie wieder gekündigt. Daraufhin hakte Gabi Scheers noch einmal bei der ehemaligen Chefin nach, die sich wiederum Gedanken um ein höheres Stundenkontingent machte. Zurück bei der Caritas macht sie nun neben den normalen Touren auch Pflegeberatung. „Dadurch konnte ich von 20 auf 25 Stunden erhöhen.“