Emmerich/Kleve. Die Reisebüros in Emmerich und Kleve erleben einen regelrechten Boom – obwohl alles teuer wird, auch Urlaub. Welche Ziele besonders gefragt sind.

Die Reiselust ist ungebrochen, trotz gestiegener Preise, auch fürs Urlaubsvergnügen. „Wenn das so weiter geht, sind wir bald ausverkauft“, scherzt Nadine Spronk-Jaensch vom Reisebüro Jaensch in Kleve. Die Leute würden für 2023 lieber frühzeitig buchen, „weil alles sowieso bestimmt noch teurer wird“, argumentierten viele der Kunden. Wobei auch die Reise-Expertin davon ausgeht, dass es wohl so kommt. Das Geschäft boome jedenfalls, sagt sie. Besonders gefragt sind Kreuzfahrten.

„Die Leute buchen alles, sowohl Kreuzfahrten in der Karibik wie im Mittelmeer und in den Norden“, sagt Nadine Spronk-Jaensch. „Überhaupt läuft fast alles so gut wie vor der Corona-Pandemie“, erzählt sie. Griechenland, Spanien und die Türkei seien die angesagtesten Ziele, „aber nach langer Pandemie-Pause auch wieder die USA und Kanada“, ergänzt die Reisebürokauffrau.

Die Leute haben einfach Nachholbedarf in Sachen Reisen

Auch Christoph Peters vom Reisebüro Poot in Emmerich spricht von einem regelrechten Boom, was die Buchungen für 2023 betrifft.
Auch Christoph Peters vom Reisebüro Poot in Emmerich spricht von einem regelrechten Boom, was die Buchungen für 2023 betrifft. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Auch Christoph Peters, einer der Inhaber vom Reisebüro Poot in Emmerich, spricht von einem regelrechten Boom, was die Reiselust betrifft, besonders bei Kreuzfahrten. „Die Leute haben einfach einen Nachholbedarf, was Urlaub betrifft, trotz der gestiegenen Preise“, sagt er. Bei den Kreuzfahrten sei es sogar so, dass jetzt schon langfristig Fahrten für 2024 gebucht würden, „aber kurzfristig auch sehr stark klassische Touren, etwa im Mittelmeer“.

Und auch in seinem Reisebüro seien Griechenland, Spanien und die Türkei die gefragtesten Reiseziele in diesem Sommer, sie machten vielleicht so um die 90 Prozent der Buchungen aus. Wobei Peters einen Tipp parat hat: „Familien, die in den Sommerferien Urlaub machen wollen oder müssen, sollten das, wenn möglich, für die ersten zwei Wochen der Ferien planen – weil NRW das erste Bundesland ist, das in die Ferien startet“. Danach würde Urlaubsreisen sicher deutlich teurer.

Besonders All-Inklusive-Angebote und Stornierungsoptionen sind gefragt

Auffällig gefragt seien übrigens auch All Inclusive Angebote. „Damit haben die Kunden Budget-Sicherheit und erleben keine bösen Überraschungen, was die Kosten betrifft“, erklärt sich Peters den Trend. Früh buchen, weil es sonst sehr, sehr teuer werden kann: Dazu rät auch Jeannine Lohmann-Laas vom Alltours Reisecenter in Emmerich. „Die Zeit der günstigen Last-Minute-Angebote ist jedenfalls erst einmal vorbei“, ist sich die Reisebürokauffrau sicher.

Die dazu noch auf die Flex-Option hinweist, die bei Alltours im Preis enthalten ist und von Kunden sehr geschätzt werde. „Denn wer noch bis zum 31. Januar 2023 bei Alltours bucht, kann seine Reise noch bis 14 Tage vor Antritt kostenlos und ohne Angabe von Gründen stornieren“. Das sei vielen nicht zuletzt in Pandemie-Zeiten wichtig, sagt die Mitarbeiterin des Reisecenters. Bei anderen Anbietern gebe es die Option auch, man müsse sie aber extra bezahlen.

Beim Türkei-Spezialist warten viele Kunden auf günstigere Preise

Noch verhalten läuft es wohl beim Reisebüro Ala Turka an der Steinstraße in Emmerich. Der Türkei-Spezialist registriere zwar eine große Nachfrage, auch mit Blick auf Reisen nach Spanien und Griechenland. „Aber die Preise sind hoch. Da hoffen viele, dass es günstiger wird in den nächsten zwei, drei Monaten, und warten noch mit der Buchung“, sagt Mitarbeiterin Kara Gulsah. Eine Auslastung wie vor Corona könne sie für ihr Reisebüro jedenfalls noch nicht bestätigen.