Düsseldorf. . Die Polizei hat am Mittwoch zu einem Schlag gegen die Drogen-Szene rund um den Düsseldorfer Hauptbahnhof ausgeholt. Die ganztägigen Kontrollen führten zwar zu keinen großen Fahndungserfolgen. Aber die Polizei wollte vor allem ein Zeichen setzen und den Druck erhöhen. Es gab 15 Strafanzeigen.
Erklärtes Ziel ist es, eine offene Drogenszene am Düsseldorfer Hauptbahnhof wie in den späten 80er Jahren zu verhindern. Das ist der Polizei zwar auch bisher gelungen, allerdings mit der Folge, dass Dealer und Rauschgiftsüchtige auf andere Straßen ausweichen.
Und zwar auf die Friedrich-Ebert-Straße, auf die Immermannstraße, auf die Charlottenstraße - vor allem aber auf den U-Bahnhof Oststraße, wo ein reger Drogen-Kleinhandel betrieben wird und die Ordnungsstreifen der Polizei und der Rheinbahn beim Katz- und Mausspiel stets den Kürzeren ziehen. Denn: Sobald sich die Streifen verzogen haben, machen die Dealer im U-Bahnhof ihr schmutziges Geschäft unverdrossen weiter.
15 Strafanzeigen und eine Festnahme
Das ist bekannt. Und deshalb muss die Polizei immer mal wieder mit größeren Aktionen Flagge zeigen. Dies geschah am Mittwoch unter der Leitung der Inspektion Mitte mit Beamten der Altstadt-Wache, des Drogenkommissariats und des Einsatztrupps Prios. Mit dabei waren auch das Ausländeramt und der Zoll.
Die Bilanz: Bis Donnerstag früh früh gab es 15 Strafanzeigen, darunter drei wegen Drogenhandels und acht wegen Erwerbs von Heroin, Kokain und Marihuana. Bei einer Razzia in einer Gaststätte an der Kölner Straße fand die Polizei auf der Toilette zwei tennisballgroße Klumpen Marihuana und ein bisschen Heroin, das gerade mal für einen Schuss reicht.
Festgenommen wurde ein 38-Jähriger wegen Widerstandes gegen die Polizei. Bei einem 30-jährigen Dealer stellten die Beamten in seiner Duisburger Wohnung lediglich ein verbotenes Messer sicher. Bei den Kontrollen in Düsseldorf wurde eine 42-jährige Frau angetroffen, gegen die wegen einer nicht gezahlten Geldstrafe zwei Haftbefehle vorlagen.
Inspektionsleiter Jürgen Bielor kündigte weitere Großeinsätze an. Sie sollen „zu einer Verunsicherung der Rauschgiftszene führen“, erklärte der Polizeidirektor.