Düsseldorf. . Das Düsseldorfer Landgericht verurteilte einen 44-Jährigen wegen Drogenhandels und Beihilfe zum Drogenhandel zu fünf Jahren Gefängnis. Nach Überzeugung der Richter hat er in seinem Haus in einem Kleingarten kiloweise Amphtamine und Marihuana vertickt.

Rundum kürzten sie die Hecke, gossen die Blumen oder grillen Würstchen. Aber in einem der Kleingärten in Oberbilk wurden Drogengeschäfte gemacht: Ein 44-Jähriger wurde gestern zu fünf Jahren Haft und Unterbringung in einer Entziehungsanstalt verurteilt, weil er kiloweise Drogen verkaufte.

26 Kilo Amphetamine hat er nach Überzeugung des Gerichts an zwei Abnehmer gegeben, zudem sechs Kilo Marihuana. Das Gericht ging bei dem Amphetaminverkauf nur von Beihilfe aus, er habe die Drogen im Auftrag eines 63-Jährigen verkauft, der seine Kontakte nutzen wollte.

Code mit Fußballkarten

Der 63-Jährige war es auch, der die Ermittler auf den Angeklagten gebracht hatte. Der Ingenieur mit Doktortitel aus Krefeld war nach einigen erfolgreichen Berufsjahren pleite gegangen, hatte eine neue Karriere als Drogenhändler begonnen, Amphetamine und andere Drogen aus den Niederlanden eingeschmuggelt und über verschiedene Abnehmer weitervertrieben. Mit einem hatte er als Code Fußballkarten ausgemacht: Wenn der per Telefon eine Karte für Mönchengladbach bestellte, hieß das, er wollte ein Kilo Amphetamine.

Nachdem die Polizei ihn an der Grenze erwischt hatte, machte er reinen Tisch, belastete unter anderem den 44-Jährigen. An dessen Kontakten sei er interessiert gewesen, habe später die Kunden selbst ansprechen wollen. Mit ihm hatte er einen anderen Code: „Aachen“ habe für das Kilo Amphetamine gestanden. Das hörte das Gericht auch bei einem der überwachten Telefonate.

Nur Kokain-Bubbles bestellt?

Der Angeklagte hat die Vorwürfe bestritten. In den Telefonaten habe habe er nur kleine Mengen Kokain bestellt. Davon sei er abhängig, nutze die Droge seit einer Nervenverletzung als Schmerzmittel. Der Kronzeuge belaste ihn zu Unrecht, um möglichst viel Strafrabatt zu erhalten. Der wurde in Dortmund zu drei Jahren neun Monaten verurteilt.

Das Gericht glaubte jedoch dem Ingenieur und verhängte die hohe Strafe. Es ermöglichte dem 44-Jährigen aber auch, einen Teil der Strafe in eine Therapie umzuwandeln.