Düsseldorf. . Nach dem Brand im westlichen Gebäude des Kö-Bogens fehlt immer noch jede Spur von den Brandstiftern. Kö-Bogen-Projektentwickler „die developer“ lässt inzwischen das Baustellen-Gelände rund um die Uhr bewachen. Und das mit Hilfe eines Roboters, der mit einer einzigen Kamera das Gelände überblickt.
Fast vier Wochen nach dem Feuer im westlichen Gebäude des Kö-Bogen, bei dem ein Schaden in Millionenhöhe entstand, fehlt von den Brandstiftern nach wie vor jede Spur.
Bisher sind erst rund ein Dutzend Zeugenhinweise bei der 17-köpfigen Ermittlungskommission eingegangen. Auch ist immer noch unklar, wann die zwölf Geschäfte im „Haus Königsallee“ öffnen können.
Der Kö-Bogen-Projektentwickler „die developer“ lässt inzwischen das Baustellen-Gelände rund um die Uhr bewachen. Und das mit Hilfe eines Roboters, der mit einer einzigen Kamera das Gelände überblickt und mögliche Täter sogar anleuchten und ansprechen kann.
Auf den ersten Blick ein harmloser Container
Developer-Geschäftsführer Stefan Mühling hatte schon kurz nach der Brandstiftung am 27. September angekündigt, dass die Baustelle stärker bewacht werde. Er erteilte dem ostfriesischen Sicherheitsunternehmen „International Security Group“ (IS) den Auftrag, die Gebäude des Stararchitekten Daniel Libeskind rund um die Uhr zu schützen.
Die Firma IS aus Leer setzt dabei auf Hightech: auf einen Roboter, der auf den ersten Blick wie ein harmloser Container aussieht. Doch was ihn ihm steckt, ist modernste Überwachungstechnik: ein ausgeklügeltes Sensoren-System, GPS-Satelliten-Unterstützung und vor allem eine Spezialkamera, die alles sieht. Sie ist auf einer Teleskop-Rute angebracht, die sich bis auf eine Höhe von sechs Metern ausziehen lässt und das Gelände bis zu einer Entfernung von hundert Metern bei Nacht und 150 Metern am Tag überwachen kann.
Zoom ermöglicht Nahaufnahmen
Der vor zwei Jahren von der Firma selbst entwickelte Bewachungscontainer „ISOC“ verfügt zudem über hocheffiziente Lampen, mit denen Eindringlinge angestrahlt werden können. Die Kamerabilder werden auf die Monitore der rund um die Uhr besetzten Security-Leitstelle in NRW gesendet. Über eine eingebaute Mikrofon- und Lautsprecheranlage nimmt der Sicherheitsbedienstete der Leitstelle sofort Kontakt mit der unbekannten Person auf oder alarmiert gegebenenfalls die Polizei. Mit Hilfe eines Zooms können auch Nahaufnahmen vom Verdächtigen gemacht werden.
Der ISOC-Observationscontainer wird europaweit an 40 Standorten eingesetzt, so der Sprecher Stephan Janssen. Die Kö-Bogen-Baustelle ist der bisher bekannteste Einsatzort für diesen Roboter. Über die Kosten für die Bewachungsbox spricht das Unternehmen nicht öffentlich. Nur soviel: Der Auftraggeber zahlt eine Tagesmiete.