Düsseldorf. .
Elf Tage nach dem Brand im fast fertig gestellten Kö-Bogen herrscht immer noch Ungewissheit darüber, wann das betroffene West-Gebäude „Haus Königsallee“ eröffnet werden kann.
Betroffen sind dort zwölf Läden - von Apple, Windsor, Joop bis Porsche Design. Da die gesamte Haustechnik und die Elektroniksteuerung durch das Feuer ausgefallen sind, müssen dort alle Geschäfte dicht bleiben. Die Stromversorgung läuft derzeit nur über Notstromaggregate. Die Vorbereitungen für die am 17. Oktober geplante Teileröffnung des zweiten Gebäudes mit Breuninger, Sansibar und Puccino am 17. Oktober laufen dagegen weiter nach Plan.
Inzwischen konnte der Brandschutt im „Haus Königsallee“ beseitigt werden, doch es wird noch dauern, bis das Ausmaß der Schäden fest steht, welche Instandsetzungen nötig sind und wie lange die Lieferzeiten für die zu ersetzenden Bauteile dauern. Die kaputten Scheiben wurden erstmal durch eine Notverglasung ersetzt.
Kurz vor dem Brand waren bis auf einen schon alle Läden an die Mieter übergeben worden. Und ausgerechnet das Windsor-Geschäft, das völlig ausbrannte, war beim Einrichten am weitesten vorangekommen.
Das ist für die Mieter „ein schwerwiegendes Ereignis gewesen“, betont Stefan Mühling, Geschäftsführer des Projektentwicklers „die developer.“ Die „wirtschaftlichen Folgen“ des Brandes würden ihm zwar „keine schlaflosen Nächte“ bereiten. Das ist ein Fall für die Versicherungen. Das größte Problem sei aber, dass die Läden im West-Trakt geschlossen bleiben müssen. „Jeder möchte so schnell wie möglich öffnen“, weiß Mühling. Darauf richte er sein Hauptaugenmerk.
Für die Reparaturen, mit denen sich ein eigenes Projektteam beschäftigt, sind zum großen Teil Neuplanungen nötig. Am Brandherd müssen Fassaden-Teile ausgetauscht werden. Hunderte Kabel müssen ersetzt werden. Die Haustechnik und Lüftungskanäle sind beschädigt. Selbst die vollautomatische Heizungssteuerung funktioniert nicht. Bis heute sind die Gutachter damit beschäftigt, sich einen Überblick zu verschaffen. „Es gibt noch viele Unklarheiten“, so Mühling
Er selbst ist persönlich davon überzeugt, dass die Brandstiftung am 27. September „keine politisch motivierte Straftat war“. Ein in Tatortnähe sichergestellter Flyer mit kapitalismuskritischem Inhalt stehe in keinem räumlichen Zusammenhang zum Brandgeschehen. Auch habe sich bisher keiner zu der Tat bekannt. Die Baustelle „Windsor“, in der das Feuer gelegt wurde, war zum Tatzeitpunkt abgesperrt gewesen. Wie sich der oder die Täter Zugang verschaffen konnten, ist Gegenstand der Ermittlungen. Als das Feuer am 27. September zwischen zwei und drei Uhr nachts ausbrach, wurde im „Haus Königsallee“ noch gearbeitet. Ein Bauarbeiter hatte den Brand entdeckt und Alarm geschlagen.
Die 17-köpfige Sonderkommission „EK Kö-Bogen“ arbeitet weiter mit Hochdruck daran, den Fall zu lösen. Aufgrund des „umfangreichen Schadensbildes“ müssen noch Tausende Spuren ausgewertet werden, erklärt Polizeisprecher Andre Hartwich. Bisher meldeten sich keine Zeugen, die den oder die Brandstifter gesehen haben.