Düsseldorf. Über der Düsseldorfer Innenstadt hing in der Nacht zu Freitag eine dichte Rauchwolke. Ursache war ein Brand auf der “Kö-Bogen“-Baustelle. Dort soll eine neue Edel-Geschäftsmeile an der Königsallee entstehen. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrmänner verletzt.
Ein Feuer hat in der Nacht zu Freitag in der fast fertiggestellten Düsseldorfer Luxus-Geschäftsmeile "Kö-Bogen" gewütet und erhebliche Zerstörung angerichtet. Bei den Löscharbeiten erlitten zwei Feuerwehrmänner Verletzungen. Der Prestige-Komplex soll am 17. Oktober eröffnet werden.
Die Brand war im Erdgeschoss im Ladenlokal eines Herrenkonfektionärs ausgebrochen. Dort wurden auf rund 200 Quadratmetern Teile des Innenausbaus mit Verkleidungen und Treppen ein Raub der Flammen, Fenster und Türen barsten. Dichter Qualm breitete sich über das gesamte Gebäude bis in die obersten Etagen aus. Der östliche Gebäudetrakt (Hofgartenseite) war nicht direkt vom Feuer betroffen.
Brand im Düsseldorfer Kö-Bogen
Die Feuerwehr setzte Überdrucklüfter ein und sägte die Außenverglasung der Fenster auf, damit Wärme und Brandrauch abziehen konnten. Denn zeitweise stieg die Temperatur in den vom Feuer betroffenen Räumen auf mehr als 1000 Grad an, schildert Feuerwehrsprecher Heinz Engels den Einsatz. Über der Innenstadt stieg eine Rauchwolke auf, auch der Bahnbetrieb entlang der Baustelle musste bis 7.30 Uhr eingestellt werden. Gegen 8 Uhr am Morgen rückten die letzten der rund 60 Einsatzkräfte wieder ein.
Zwei verletzte Feuerwehrleute
Bei den Löscharbeiten waren zwei Feuerwehrleute verletzt worden. Einer hatte eine Schnittwunde erlitten, dem anderen fiel beim Löschen im Ladenlokal eine Deckenplatte auf den Kopf und er war kurzzeitig bewusstlos. Den beiden geht es aber wieder besser, sie konnten das Krankenhaus bereits verlassen.
Teile des "Kö-Bogens" von Stararchitekt Daniel Libeskind sind bereits fertiggestellt. Der betroffene Gebäudetrakt befand sich aber noch im Ausbau. Arbeiten waren dort auch in der Nacht im Gange. Was den Brand auslöste stand zunächst noch nicht fest.
Nach ersten Schätzungen könnte der Schaden in einem hohen sechsstelligen Bereich liegen. Die Polizei hat den Brandort beschlagnahmt und die Ermittlungen aufgenommen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können die Fachleute weder einen technischen Defekt noch eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandlegung ausschließen. Das Kommissariat 11 hat eine Ermittlungskommission "EK Kö-Bogen" eingerichtet.
Wenige Wochen vor der geplanten Eröffnung des rund 300 Millionen Euro teuren Komplexes mit luxuriösen Geschäften bedeutet das verheerende Feuer einen Rückschlag. Ein Feuerwehrsprecher sagte, das Geschoss liege im Schutt und Asche. Es werde dauern, das wieder herzurichten. (we/mit dpa)