Düsseldorf. . Die Polizei tappt auf der Suche nach den Tätern des Brandes im Düsseldorfer Kö-Bogen bislang im Dunkeln. Mit einem Plakat werden Zeugen, die sich zur Tatzeit in der Nähe befanden, nun aufgefordert, sich zu melden. Für entscheidende Hinweise wurde eine Belohnung von bis zu 10 500 Euro ausgesetzt.
Fast zwei Wochen nach dem Brand im Kö-Bogen, bei dem ein Schaden in Millionenhöhe entstand, hat die Ermittlungskommission immer noch keine konkrete Spur.
Bisher gingen nur wenige Hinweise aus der Bevölkerung ein. Cheffahnder Guido Adler appellierte an alle Personen, die sich zur Tatzeit, also am 27. September zwischen zwei und drei Uhr früh, in der Nähe des Kö-Bogen aufgehalten haben, sich bei der Polizei zu melden. Gleichzeitig forderte der Kriminalhauptkommissar den oder die Täter auf, sich freiwillig zu stellen.
So hätten er oder sie die Gelegenheit, „etwas gerade zu stellen“. Denn die möglichen Beweggründe für die Brandstiftung gehen vom „Dummen-Jungen-Streich bis zum versuchten Mord.“ Während des Feuers hatten sich in beiden Gebäudeteilen des Kö-Bogen Arbeiter aufgehalten.
Brand im Erdgeschoss bei „Windsor“ gelegt
Fest steht für die 17-köpfige Ermittlungskommission „EK Kö-Bogen“, dass sich die Täter Zugang zu den Verkaufsräumen des Herrenausstatters „Windsor“ im Erdgeschoss des Westgebäudes („Haus Königsallee“) verschafft und dort den Brand gelegt haben.
Ob und welche Brandbeschleuniger benutzt wurden, wird aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gesagt. Nur soviel: Bis das Feuer ausbrach sind „einige Minuten vergangen“, berichtete Guido Adler, Leiter der Ermittlungskommission. Ein Arbeiter hatte schließlich die Feuerwehr alarmiert. Als die Retter eintrafen, stand das Geschäft in hellen Flammen. Durch ihr schnelles Eingreifen konnte verhindert werden, das der Brand sich auf den gesamten Kö-Bogen ausdehnte. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrleute verletzt.
Inzwischen sind die Spuren am Brandort ausgewertet, wurden alle Arbeiter und der Wachdienst befragt. Aber bisher sind die Ermittler keinen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Auch die überprüften Videoaufnahmen von Überwachungskameras brachten sie bisher nicht auf die richtige Fährte.
Belohnung von bis zu 10.500 Euro
„Uns fehlen Zeugen“, betonte der Kriminalhauptkommissar. Wer zur Tatzeit in der Nähe des Kö-Bogen war, soll sich auf jeden Fall mit der Ermittlungskommission in Verbindung setzen. „Egal, wie unwichtig es ihm erscheint, was er gesehen hat“, so Adler.
Brand im Düsseldorfer Kö-Bogen
Die EK Kö-Bogen startete am Donnerstag eine Plakataktion am Tatort, verteilte Flugblätter an Passanten und befestigte weitere rund um den Kö-Bogen. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, wurde eine Belohnung von bis zu 10 500 Euro ausgesetzt.
Trotz des Brandes wird am 17. Oktober der Ostteil des Kö-Bogen mit dem Hauptmieter „Breuninger“ eröffnet. Bereits am Freitag werden die ersten der 13 japanischen Kirschbäume auf der neuen Promenade am Kö-Bogen gepflanzt. Und am Dienstag (15. Oktober) wird der zweite Kö-Bogen-Tunnel, der Südwest-Tunnel von der Berliner Allee bis zur Heinrich-Heine-Allee in Betrieb genommen.