Düsseldorf. Wurde das Feuer im Düsseldorfer Kö-Bogen gelegt? Da es an mehreren Stellen gebrannt haben soll, schließt die Polizei einen Brandanschlag derzeit nicht aus. Auch stellte die Kripo am Brandort ein Schriftstück sicher. Möglicherweise haben Flammen und Rauch einen Millionenschaden angerichtet.

Bei einem Brand im Düsseldorfs größten Prestige-Projekt, im Kö-Bogen, ist möglicherweise ein Millionenschaden entstanden. In der Nacht zum Freitag wurden das Geschäft des Herrenausstatters „Windsor“ im Westgebäude des Kö-Bogen durch das Feuer zerstört und auch die Räume von „Joop“ stark beschädigt.

Dichter Rauch zog durch den bis zu fünfgeschossigen Neubau. Die Feuerwehr löste Großalarm aus. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Retter verletzt. Da es an mehreren Stellen gebrannt haben soll, können Brandstiftung oder gar ein Anschlag derzeit nicht ausgeschlossen werden. Die Kripo stellte ein vor Ort gefundenes Schriftstück sicher, „zu dem wir jetzt noch keine Angaben machen wollen“, erklärt Polizeisprecher Jochen Schütt auf NRZ-Anfrage. Ob es sich um ein Bekennerschreiben handeln könnte, wird nicht kommentiert.

Eröffnung soll trotz Feuers am 17. Oktober gefeiert werden

Trotz des Feuers im über 300 Millionen Euro teuren Kö-Bogen des New Yorker Star-Architekten Daniel Libeskind wird - wie geplant - am Eröffnungstermin 17. Oktober festgehalten. Das gilt auf jeden Fall für den Hauptmieter „Breuninger“ im benachbarten Kö-Bogen-Gebäude „Haus Hofgarten“, das nach Angaben des Projektentwicklers „die developer“ vom Feuer verschont geblieben sei. Völlig unklar ist indessen, ob bis dahin die Schäden im Westtrakt „Haus Königsallee“ beseitigt sind. Möglicherweise können einige Läden im luxuriösen Büro- und Kaufdomizil ihren Betrieb erst später aufnehmen.

Brand im Düsseldorfer Kö-Bogen

In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf.
In der Nacht zu Freitag brennt es im Kö-Bogen in Düsseldorf. Um die Wärme und den Brandrauch aus dem Gebäude zu bekommen, sägte die Feuerwehr auch die gläserne Fassade auf. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool
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Düsseldorfs größte Baustelle, Freitag nachts um 3.35 Uhr. Um diese Zeit wird an einigen Stellen noch mit Hochdruck gearbeitet, damit alles bis zur Eröffnung picobello ist. Vielleicht konnte so Schlimmeres verhindert werden. Denn ein Arbeiter sieht plötzlich das Feuer, den Rauch - und ruft sofort die Feuerwehr.

Zwei Feuerwehrleute werden leicht verletzt

Als die ersten Retter eintreffen, brennt das 200 Quadratmeter große Geschäft von „Windsor“ im Erdgeschoss und in der ersten Etage bereits lichterloh, überall dringt beißender schwarzer Rauch aus dem Trakt, meterhohe Flammen fressen sich an der Außenfassade hoch. Der Einsatzleiter fordert sofort jede verfügbare Verstärkung an. Insgesamt rücken vier Löschzüge mit insgesamt 60 Einsatzkräften aus, um den fast fertig gestellten Luxus-Tempel zu retten. Auch die Freiwilligen Feuerwehren werden alarmiert und besetzen die leeren Wachen.

Der Kampf gegen das bis zu tausend Grad heiße Feuer dauert eine Stunde. Einem Retter fällt eine abgeplatzte Deckenplatte auf den Kopf. Er verliert kurz das Bewusstsein und wird von seinen Kameraden in Sicherheit gebracht. Der andere Feuerwehrmann erleidet eine Schnittwunde. Beide Männer können später das Krankenhaus wieder verlassen.

Brand war nach einer Stunde unter Kontrolle

Stefan Mühling, Geschäftsführer des Projektentwicklers „die developer“, kann zu den Schäden im westlichen Teil des Kö-Bogen nichts sagen. „ich weiß es nicht. Wir dürfen nicht rein.“
Stefan Mühling, Geschäftsführer des Projektentwicklers „die developer“, kann zu den Schäden im westlichen Teil des Kö-Bogen nichts sagen. „ich weiß es nicht. Wir dürfen nicht rein.“ © Lars Heidrich / WAZ FotoPool

Den Rettern gelingt es unter größten Anstrengungen, das Feuer in kurzer Zeit unter Kontrolle zu bringen und ein Übergreifen der Flammen auf den gesamten Kö-Bogen zu verhindern. Dafür wird Stunden später der Geschäftsführer des Projektentwicklers „die developer“, Stefan Mühling, der Düsseldorfer Feuerwehr seinen Dank aussprechen. Sie habe verhindert, dass nicht noch größerer Schaden eingetreten sei. Die Einsatzkräfte haben mehrere Fenster eingeschlagen, damit der Rauch abziehen und die Gluthitze nicht noch mehr zerstören kann.

Bis acht Uhr früh ist die Feuerwehr im Einsatz, die riesige Lüfter im Kö-Bogen aufgestellt hat. Schließlich hat sich der dicke Rauch über der City verzogen - und die Baukolonnen setzen ihre Arbeiten im unbeschädigten Teil des Kö-Bogen fort. Business as usual. Auch der ÖPNV-Verkehr kommt nach stundenlangen Sperrungen am Hauptknoten Jan-Wellem-Platz langsam wieder in Schwung.

Polizei schließt weder technischen Defekt noch Brandstiftung aus

Der Brandort selbst wird nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und abgesperrt. Auch deshalb kann Stefan Mühling von „die developer“ zu den Schäden im West-Gebäude nichts sagen. „Ich weiß es nicht. Wir dürfen nicht rein“, berichtet er auf einer eiligst einberufenen Pressekonferenz achselzuckend.

Die Nachricht vom Brand im Kö-Bogen in der City hat sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen. Schaulustige machen auf dem benachbarten Schadowplatz Fotos mit ihrer Digitalkamera, bis die Polizei mit einer riesigen Plastikfolie die Sicht versperrt. Nur ein paar Blaulichter sind noch zu sehen.

Das Polizeipräsidium hat inzwischen eine Ermittlungskommission „EK Kö-Bogen“ eingerichtet. Ein beauftragter Sachverständiger beginnt am Vormittag mit Kripo-Beamten des Kommissariates KK 11 mit der Spurensuche. Festlegen wollen sich die Experten noch nicht. Es wird weder ein technischer Defekt noch Brandstiftung ausgeschlossen. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, teilt Polizeisprecher Jochen Schütt mit.

Vorbereitungen zur Kö-Bogen-Eröffnung weiter nach Plan 

Dieser Mann hat die Ruhe weg. Wenige Stunden nach dem Brand im Kö-Bogen taucht der stellvertretende Leiter des städtischen Verkehrsmanagements, Roland Hahn, mit seinen Mitarbeitern auf und macht sich an die Arbeit: Ortsbesichtigung. Schließlich müssen alle Vorkehrungen für die Eröffnung des Kö-Bogens am 17. Oktober getroffen werden.

An eine Verschiebung glaubt Hahn nicht. Also legt er fest, welche Absperrungen nötig sind, wo Posten aufgestellt werden und - ach ja: „Die Lastwagen auf dem Schadowplatz müssen auch weg.“

Am 17. Oktober soll nichts den Anblick auf den Kö-Bogen mit einer Verkaufsfläche von über 19.000 Quadratmetern stören. Schon beim Richtfest am 21. September 2012 sprach OB Dirk Elbers von einem „echten Jahrhundert-Projekt.“ Inzwischen sind alle Geschäfte im Kö-Bogen vermietet. Neben dem Hauptmieter Breuninger zählen dazu unter anderem Porsche Design, Juwelier Rüschenbeck und Boston Consulting.

Unmittelbar bevor steht auch die Eröffnung des zweiten Kö-Bogen-Tunnels zwischen Berliner Allee und Elberfelder Straße.

Kö-Bogen-Tunnel eröffnet

Der Nord-West-Tunnel (orange) unter dem Kö-Bogen wurde heute eröffnet. Der Süd-West-Tunnel (grün) soll im Oktober fertig sein. Ab dem Frühjahr 2014 soll der Nord-Süd-Tunnel den Tausendfüßler ersetzen. Die Hochbrücke soll ab Februar abgerissen werden. Grafik: Stadt Düsseldorf
Der Nord-West-Tunnel (orange) unter dem Kö-Bogen wurde heute eröffnet. Der Süd-West-Tunnel (grün) soll im Oktober fertig sein. Ab dem Frühjahr 2014 soll der Nord-Süd-Tunnel den Tausendfüßler ersetzen. Die Hochbrücke soll ab Februar abgerissen werden. Grafik: Stadt Düsseldorf © NRZ
Foto: Lars Heidrich / WAZ Fotopool
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