Düsseldorf. Eine Umfrage hat erforscht, welche NRW-Großstädte am attraktivsten sind. Wer macht das Rennen: Düsseldorf, Köln oder doch Münster? Die Top 10.

Spieglein, Spieglein an der Wand, welche Stadt ist die schönste im Land? Dieser Frage ging das Immobilienportal Immowelt nach und gab eine repräsentative Studie in Auftrag, bei der über 1000 Menschen aus NRW befragt wurden. Zur Auswahl standen dabei die zehn bevölkerungsreichsten Städte des Bundeslandes. Wir haben die Ergebnisse gesichtet.

Welche Stadt hat die Nase vorn – und welches Bier ist dabei Spitzenreiter?

Gefragt wurde dabei nach sechs Kriterien. Darunter solche, die man von einem Immobilienportal durchaus erwarten könnte. Gefragt wurde aber auch nach dem lokalen Bier. Zu bezweifeln ist, ob das lokale Bier eine große Auswirkung auf die Wohnortwahl hat – es gibt hier also fast ein Ranking innerhalb des Rankings. Die Kriterien im Einzelnen:

  1. Kulturelle Vielfalt und Freizeitaktivitäten
  2. Naherholung (Parks, Grünflächen und Seen)
  3. Wirtschaftliche Stärke und Arbeitsmarkt
  4. Nachtleben
  5. Leistbarkeit von Wohnraum
  6. Lokales Bier

Die größten Verlierer des Rankings liegen nicht im Rheinland

Dass sich am unteren Ende des Rankings Städte aus dem Ruhrgebiet befinden, hat der eine oder andere womöglich erwartet. Die beiden Letztplatzierten sind dann auch keine sehr große Überraschung – auch wenn viel zur Ehrenrettung der beiden Städte angeführt werden könnte. Fest steht, dass lediglich 1,6 Prozent der Befragten Wuppertal für eine attraktive Stadt halten und auch Duisburg kommt auf lediglich 1,8 Prozent.

Ein wenig vertrackter aber ist die Angelegenheit beim Bundesligastandort Bochum. Waren die Urteile zu Wuppertal und Duisburg auch über die Geschlechtergrenzen hinweg stabil, ist Bochum bei Frauen deutlich beliebter als bei Männern. Würde NRW nur aus Männern bestehen, belegte Bochum sogar den letzten Platz: Nur ein Prozent der Männer stehen Bochum Attraktivität zu. Bei 1011 Befragten also rechnerisch lediglich Herbert Grönemeyer und vier weitere männliche Personen. Unter den Frauen aber ist der Anteil mit 3,6 Prozent deutlich höher.

Tatsächlich finden mehr Frauen Bochum attraktiv als Bielefeld. Bielefeld kann sich lediglich durch den hohen Männeranteil von 2,4 Prozent auf den siebten Platz retten. Damit liegt die Stadt, von der es mal hieß, es gebe sie gar nicht, genau so einsam zwischen lauter Ruhrgebietsstädten wie sie tatsächlich einsam im ostwestfälischen Niemandsland liegt.

Frauen mögen Dortmund, Männer stehen auf Bonn

Den sechsten Platz belegt Essen. Das Herz des Ruhrgebiets kommt bei Frauen (4,4 Prozent) leicht besser an als bei Männern (3,6 Prozent.) Enger ist der Abstand zwischen den Geschlechtern allerdings bei Dortmund. Die Bierstadt zwischen Ruhrgebiet und Westfalen versammelt 6,5 Prozent der Männer und 6,7 Prozent der Damen hinter sich. Besonders beliebt sind die Naherholungsgebiete und die Freizeitaktivitäten. Dortmund ist eben deutlich mehr als Phönixsee und BVB. Zum Beispiel, wie gesagt, Bier. Brinkhoffs, DAB und Co. bewerteten 60,3 Prozent der Befragten positiv.

Davon kann Platz 4 nur träumen. Das lokale Bier nennen hier nur knappe 44 Prozent als Einflussgröße. In Bonn punktet neben den Freizeitangeboten und Parks vor allem die wirtschaftliche Kraft. Der Wohnraum wird allerdings als teuer eingeschätzt. So oder so ist Bonn vor allem bei Männern beliebt. Bei den Frauen sind es nur 6,2 Prozent und damit ein halbes Prozent weniger als bei Dortmund.

Die Top 3 ist weit abgeschlagen

Weit vom Hauptfeld abgeschlagen ist aber die Spitze. Auf Platz Drei folgt die Studentenstadt Münster, die vor allem hinsichtlich Freizeitangebot und Naherholung zu punkten weiß. Über 90 Prozent halten sich gern in der Stadt auf. Doch auch hier wird die Leistbarkeit von Wohnraum bemängelt. Für attraktiv wird Münster eher von Männern gehalten (23,8 Prozent). Frauen halten die Stadt zu 21,4 Prozent für ansprechend.

Und die Nummer Zwei? Auch hier ist eher ein Faible auf Seiten der Männer zu entdecken. Während der Erstplatzierte eher von den Frauen geliebt wird. Gleichwohl ist der Unterschied bei den Männern nicht so groß zwischen erstem und zweitem Platz: Platz 2 finden 25,9 Prozent der Männer attraktiv, Platz 1 immerhin 25,5 Prozent. Doch wer macht das Rennen?

Es liegen mehr als fünf Prozent zwischen Alt und Kölsch

Es ist nicht mehr zu leugnen. Köln ist die beliebtere Stadt. Das ist so beim Bier, wo 73,7 Prozent dem Kölsch den Vorzug geben. Und das ist so beim Nachtleben: 79,7 Prozent halten Köln für gut auf diesem Gebiet, in Düsseldorf sind es „nur“ 77,1 Prozent.

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Leicht bessere Werte bekommt Düsseldorf bei der Frage der Leistbarkeit von Wohnraum (20,2 Prozent zu 17,3 Prozent). Den Ausschlag aber geben die Werte hinsichtlich Attraktivität. So nahe, wie die Männer beieinanderlagen, überrascht es nicht, dass bei den Frauen eine Lücke klafft. 27,2 Prozent der befragten Frauen gaben Köln hinsichtlich der Attraktivität den Vorzug. Das sind 3,2 Prozent mehr als bei Düsseldorf.

Anscheinend ist die Attraktivität dabei nicht nur eine Frage grüner Wiesen und malerischer Seen. Die Bewertung der Kölner Naherholungsgebiete ist tatsächlich der schlechteste Wert innerhalb der Top 5. Und es ist auch nicht das Geld, schließlich ist Köln auch auf dem Gebiet der wirtschaftlichen Stärke noch hinter Dortmund und auch damit der Verlierer innerhalb der fünf Bestplatzierten. Es müssen die vielbeschworenen inneren Werte sein. Köln ist halt eher „e Jeföhl“. Dafür ist man, wie eine andere Studie ergab, in Düsseldorf glücklicher.

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