Düsseldorf. Eine Studie hat die Lebenszufriedenheit in 40 Städten verglichen. Welchen Platz Düsseldorf belegt. Und: Die Stärken und Schwächen der Stadt.
Wer in Düsseldorf lebt, ist glücklicher mit seinem Leben als die meisten Menschen in Deutschland: Das zeigt der „Glücksatlas 2024“. Im bundesweiten Städteranking schafft es die NRW-Landeshauptstadt auf Platz acht der 40 größten Städte. Düsseldorf ist damit die glücklichste Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern in Deutschland – alle Kommunen auf den vorderen Plätzen haben deutlich weniger Einwohner. Insbesondere die hohe Kaufkraft, die digitale Infrastruktur und das gute Bildungsniveau stimmen die Menschen in Düsseldorf zufrieden.
Im Auftrag der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) haben das Institut Allenbach und die Universität Freiburg ausgewertet, welche Kriterien den Menschen wichtig sind, um glücklich zu sein. Am wichtigsten für die Lebenszufriedenheit ist die städtische Familien- und Bildungspolitik, gefolgt von einer guten Gesundheitsversorgung. Kassel ist die glücklichste Stadt Deutschlands, Rostock die unglücklichste der 40 größten Städte.
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Mit 7,19 Punkten (auf einer Skala von 0 bis 10) sind die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer überdurchschnittlich zufrieden. Damit sind sie lediglich 0,19 Punkte unzufriedener als die glücklichste Großstadt Deutschlands Kassel (7,38). Ähnlich hoch wie in Düsseldorf ist die Lebenszufriedenheit in Augsburg (7,20) und Halle an der Saale (7,16).
Glücksatlas: So setzt sich die Studie zusammen
Für das Städteranking 2024 wurden Daten der Glücksatlas-Datenbank der letzten drei Jahre ausgewertet, um die Lebenszufriedenheit in den 40 größten Städten in Deutschland (mehr als 200.000 Einwohner) zu untersuchen. Mehr als 25.000 Menschen wurden dabei befragt, wie zufrieden sie mit ihrem Leben sind. Das Ergebnis ist eine aktuelle Bestandsaufnahme des subjektiven Lebensglücks in den 40 größten Städten Deutschlands.
Zusätzlich als Vergleich wurde auch die „objektiv messbare Lebensqualität“ jeder Stadt erfasst. Dazu wurden verschiedene Indikatoren zur Lebensqualität (z.B. Einkommen, Infrastruktur, Grünflächen – insgesamt 45 Indikatoren) aus amtlich verfügbaren Statistiken recherchiert.
Fast die Hälfte der befragten Düsseldorfer geben auf der Skala zwischen 0 und 10 Werte zwischen 8 und 10 an und sind somit mit ihrem Leben hochzufrieden. Weitere 46,5 Prozent der Befragten sind mäßig zufrieden, wohingegen lediglich 5,9 Prozent angeben, sie seien eher unzufrieden. Damit ist der Anteil der Hochzufriedenen im Städtevergleich außergewöhnlich hoch.
Besonders auffällig: Kaum jemand ist in Düsseldorf wirklich unzufrieden mit seinem Leben. Während im Durchschnitt der Städte mehr als jede neunte Person unzufrieden ist, ist es in Düsseldorf lediglich jede siebzehnte Person. Unter den Hochzufriedenen in Düsseldorf finden sich in der Stichprobe viele wohlhabende Alleinlebende oder Paare (ohne Kinder) mit einem Nettoeinkommen von mehr als 5000 Euro.
Düsseldorfer haben überdurchschnittlich viel Geld zur Verfügung
Aber was genau macht die Düsseldorfer so zufrieden? In der Studie wurden dazu auch die Stärken und Schwächen Düsseldorfs analysiert: Die Landeshauptstadt kann mit Wohlstand und einem hohen Bildungsniveau punkten. Mit einer Kaufkraft von 30.048 Euro je Einwohner liegt Düsseldorf fast 5000 Euro über dem Durchschnitt der 40 Städte (25.317 Euro). Die geringe Schulabbrecherquote von 4,4 Prozent in Düsseldorf weise außerdem auf eine gute Bildungsversorgung hin. Nur in Mainz und Bonn (jeweils vier Prozent) ist die Quote noch geringer.
Auch die Breitbandversorgung gehört zu den Stärken der Stadt: 99,4 Prozent der Menschen haben Zugang zu sehr hoher Internetgeschwindigkeit (1000 Megabit pro Sekunde). Nur in München und Frankfurt am Main ist der Anteil noch höher (99,9 Prozent). In Halle an der Saale sind es zum Beispiel nur 37,4 Prozent.
Immobilienpreise und Kriminalität mindern Lebenszufriedenheit in Düsseldorf
Zu den Schwächen der Stadt zählen die hohen Immobilienpreise. Kaum ein Düsseldorfer lebe im Eigentum, sondern zumeist zur Miete. Die Eigentumsquote in Düsseldorf ist mit 23,1 Prozent im Vergleich der westdeutschen Großstädte nach Frankfurt am Main (19,2 Prozent) die zweitniedrigste. Kein Wunder: Die Kaufpreise gehören in Düsseldorf laut der Studie zu höchsten deutschlandweit.
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Überdurchschnittlich hoch ist auch die Kriminalität: Hier liegt Düsseldorf mit 11.488 Straftaten je 100.000 Einwohner im Jahr 2022 über dem Durchschnitt der Städte (9482). Leipzig zählt ähnlich viele Straftaten (11.049). Ein weiterer Negativpunkt: Düsseldorf verfügt nur über wenige öffentlich zugängliche Erholungsflächen. Für Sportplätze, Kleingärten und Stadtparks stehen knapp 33 m² je Einwohner zur Verfügung. Im Schnitt der 40 Großstädte sind es 45,4 m² je Einwohner.
In die Top 10 des Glücksstädterankings haben es übrigens gleich fünf NRW-Städte geschafft: Neben Düsseldorf sind das Aachen (Platz 3), Krefeld (Platz 5), Münster (Platz 6) und Mönchengladbach (Platz 10). Im Vergleich zum Durchschnitt von Nordrhein-Westfalen (6,84 Punkte) sind die Landeshauptstädter 0,35 Punkte glücklicher. Und auch im Vergleich zu Köln kann sich Düsseldorf um 0,34 Punkte nach oben absetzen.