Dinslaken. Ständig ignorieren Lkw die Höhenbeschränkung an der B8. Jetzt gibt es Konsequenzen: Die B8 wird für alle Lkw gesperrt. Es geht um Menschenleben.
Die ständigen Verstöße gegen das Durchfahrtsverbot für Lkw mit einer Höhe von mehr als 3,80 Metern haben jetzt Konsequenzen: Die B8 wird ab Montag, 3. Juni, in Höhe der Bahn-Unterführung vorerst komplett für Lkw gesperrt. Das haben Deutsche Bahn, Stadt Dinslaken und Polizei entschieden.
Für den dreigleisigen Ausbau zwischen Emmerich und Oberhausen erneuert die Deutsche Bahn (DB) - wie berichtet - die Eisenbahnbrücke an der B8. Anfang des Jahres wurden die neuen Widerlager errichtet, jetzt arbeitet die DB am neuen Überbau der Brücke. Dafür wurde ein Traggerüst aufgestellt. Auf dem Gerüst bauen die Fachleute Stück für Stück das neue Brückenteil.
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„Um die Sicherheit der Bauleute nicht zu gefährden“, so die Bahn, galt hier zunächst ein Durchfahrtsverbot für Lkw, die höher als 3,90 Meter sind. Da „dieses Durchfahrtsverbot von mehreren Verkehrsteilnehmer:innen missachtet“ wurde, wurde die Beschilderung auf 3,80 Meter angepasst. „So sollten Fahrer:innen nochmal verstärkt auf die Situation aufmerksam gemacht werden“, so die Bahn in einer Pressemitteilung.
Verbote wurden immer wieder missachtet
„Leider wurde auch dieses Durchfahrtsverbot – trotz umfassender Beschilderung und Hinweise – in den letzten Tagen mehrfach von Lkw-Fahrer:innen missachtet“, heißt es weiter. Die NRZ berichtete mehrfach darüber. Dabei sei es zu Kollisionen mit dem Anprallbalken auf der Richtung Voerde gewandten Seite der Brücke gekommen. Sie sei „ebenfalls zur Sicherheit der Beschäftigten aufgestellt“ worden und solle „in letzter Instanz“ dafür sorgen, „dass Lkw rechtzeitig vor dem Gerüst zum Stehen kommen.“ Auch Warnschilder, die auf beiden Seiten der Unterführung über der Straße hängen, wurden mehrmals abgefahren. Am Dienstagabend war sogar zu beobachten, dass Lkw um den Anprallbalken herum fahren - und zwar auf dem Radweg!
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Da in den kommenden Tagen und Wochen „auf dem Gerüst mehrere Hundert Tonnen Beton aufgebaut werden, wird es sich leicht absenken und letztlich die gleiche Höhe wie der Anprallbalken haben“, so die Bahn. „Vor dem Hintergrund der Vorfälle der vergangenen Tagen hat die DB daher gemeinsam mit der Stadt Dinslaken sowie der örtlichen Polizei entschieden, die Weseler Straße ab Montag, 3. Juni vorerst vollständig für den LKW-Verkehr zu sperren.“ Darauf hätte man gerne verzichtet, heißt es, aber: „Die Sicherheit des Personals steht hier an erster Stelle.“
So geht es weiter
Die Deutsche Bahn werde nun einen zweiten Anprallbalken auf der anderen Seite der Brücke (Tankstellenseite) errichten. Sobald dieser stehe, werde das Lkw-Verbot wieder aufgehoben. Offen blieb, wie die Bahn das Durchfahrtverbot bis dahin kontrollieren will.
Das ist die Umleitung
Die Umleitung der Lkw erfolge in Fahrtrichtung Wesel über die Voerder Straße, Dinslakener Straße und die Rahmstraße. Aus Richtung Wesel kommend werden sie über die Rahmstraße, Dinslakener Straße und Voerder Straße geleitet. Entsprechenden Hinweisschilder werden bereits am Wochenende montiert. „Für die entstehenden Unannehmlichkeiten bitten wir die Anwohnenden um Entschuldigung“, so die Bahn. (aha)