Dinslaken. Das Schicksal der an Leukämie erkrankten Michelle aus Dinslaken hat viele bewegt. Nun kam die gute Nachricht: Sie erhält eine Stammzellenspende.

Das Schicksal der jungen Dinslakenerin Michelle hat viele Menschen bewegt. Vor über einem Monat wurde der Aufruf der Typisierungsaktion ihrer Schule in zahlreichen Facebook-Gruppen, auf Instagram-Seiten und über den Status vieler WhatsApp-Nutzer zigfach verbreitet. Dringend wurden Stammzellenspender gesucht, denn: Michelle hat Leukämie. Kurz nachdem die Schule, die Gustav-Heinemann-Realschule in Hiesfeld, von der Erkrankung ihrer 12-Jährigen Schülerin erfahren hat, organisierte die Mutter einer Schulkameradin der erkrankten Sechstklässlerin eine Typisierungsaktion – und das mit Erfolg. 333 Menschen ließen sich während der Veranstaltung, bei der die Registrierung über die Westdeutsche Spender Zentrale (WSZE) gelaufen ist, als mögliche Spender registrieren (wir berichteten).

Rund einen Monat später ist nun klar: Es sind insgesamt vier Spender gefunden worden. Das teilt Schulleiterin Heike Tuda nun auf NRZ-Anfrage mit. Dabei sei die normale Wartezeit auf einen passenden Spender „sehr unterschiedlich“, erklärt Tina Mentz von der WSZE auf Nachfrage dieser Redaktion. 88 Prozent der Patienten würden meistens ein Jahr auf einen passenden Spender warten, erkärt sie: „Michelle gehört hierbei zu den knapp 30 Prozent der Patienten, die innerhalb kurzer Zeit einen passenden Spender finden. Ja, Michelle hatte viel Glück.“ Ob es sich bei den Spendern um diejenigen handelt, die sich an der Gustav-Heinemann-Realschule haben typisieren lassen, „wissen wir aber leider nicht“, so die Schulleiterin. Doch das sei im Grunde auch egal. Das gesamte Kollegium und die Schülerschaft seien einfach sehr froh, dass Michelle geholfen werden kann: „Ihr Schicksal liegt uns allen sehr am Herzen.“

Stammzellenspender für Michelle aus Dinslaken gefunden: Freude „wahnsinnig“ groß

Natürlich sei auch bei der Familie und den Freunden der 12-jährigen Dinslakenerin die Freude „wahnsinnig“ groß, weiß die Schulleiterin zu berichten. Zwei Kolleginnen würden im engen Austausch mit Michelle und ihrer Familie stehen. Sie unterrichten das Mädchen derzeit im Hausunterricht in den Hauptfächern Englisch, Deutsch und Mathematik. Schließlich soll Michelle, trotz dem, dass sie in diesem Schuljahr krankheitsbedingt oft fehlen musste, ab dem Herbst in die siebte Klasse kommen. Tuda ist zuversichtlich: „Michelle wird ganz regulär versetzt werden können.“

Im Juli wird das Mädchen nun für die Knochenmarktransplantation vorbereitet. Bei der Familie seien „sicherlich auch Ängste da“, ob alles gut gehen wird, sagt Tuda. „Wir drücken jedenfalls ganz fest die Daumen, dass alles erfolgreich funktionieren wird“, so die Schulleiterin.

Während der Typisierungsaktion hat der Verein Gänseblümchen Voerde e.V. übrigens Waffelteig gestellt und die Aktion dabei auch personell unterstützt. Deshalb hat sich die Schule entschieden, die Einnahmen ihres diesjährigen Sponsorenlaufs in Höhe von 2235 Euro an den Verein zu spenden.