Dinslaken/Voerde. Das Team der Craftbeer-Brauerei aus Spellen ist fertig mit der Renovierung im ehemaligen Canapé. Ab Samstag gibt es Bier aus 21 Zapfhähnen.

  • Das Brauprojekt 777 aus Voerde-Spellen eröffnet in der Dinslakener Altstadt eine eigene Bierbar.
  • Aus 21 Zapfhähnen wird Craftbeer von Brauereien aus der Region fließen.
  • Im Sommer will das Brauprojekt-Team auch einen Biergarten-Bereich schaffen.

Eigentlich wollte das Team des Brauprojekts 777 aus Spellen schon Mitte März die Bierbar 777 Triple Seven in den Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants Canapé in der Dinslakener Altstadt (Gartenstraße 1) eröffnen. Es hat ein paar Wochen länger gedauert, doch ab Karsamstag, den 30. März um 16 Uhr wird nun der Gerstensaft fließen. Geöffnet haben soll die neue Bierbar dann mittwochs und donnerstags von 17 bis 23 Uhr, sowie freitags und samstags von 16 Uhr bis 23.30 Uhr.

+++Das hatte die NRZ im Februar berichtet+++

Wunschtraum des Brauprojekt-Teams geht in Erfüllung

Es war ein lange gehegter Wunsch der vier Partner vom Brauprojekt 777 aus Spellen, eine eigene Bar aufzumachen. Temporär haben sich Arne Hendschke, Christian Preuwe, Torsten Mömken und Tim Schade diesen Traum schon erfüllt, mit ihrer Pop-up-Bar am Berliner Tor in Wesel. Hier konnten in den vergangenen Jahren in den Frühlings- und Sommermonaten verschiedene Biersorten verköstigt werden.

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Jetzt wagen die Craftbeer-Experten den nächsten Schritt: Im ehemaligen vegetarischen Restaurant Canapé in der Dinslakener Altstadt will das Quartett einen eigenen Bar-Betrieb aufziehen. „Bierbar 777 Triple Seven“ soll am Ende auf dem Schild des neuen Anlaufpunkts für die Freunde von Bierprodukten stehen.

Gerstensaft aus 21 Zapfhähnen an der Theke

Schon seit gut einem Jahr liefen die Gespräche über eine Ansiedlung in der Dinslakener Innenstadt. „Die Brauerei hat natürlich immer Priorität. Alles andere läuft nebenher“, erklärt Arne Hendschke die Anlaufzeit. „Hier haben wir jetzt eine Location gefunden, an der wir klein anfangen können.“

Christian Preuwe (l.) und Arne Hendschke vom Brauprojekt 777 bei den Umbauarbeiten im ehemaligen Restaurant Canapé in der Altstadt.
Christian Preuwe (l.) und Arne Hendschke vom Brauprojekt 777 bei den Umbauarbeiten im ehemaligen Restaurant Canapé in der Altstadt. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Wobei „klein“ hier wohl eher relativ ist. Denn zum Start der neuen Bar, der bisher für Mitte März geplant ist, wird das Brauprojekt 777 natürlich eine ordentliche Auswahl von Bieren bereitstellen. Aus 21 Zapfhähnen einer eigens für das Projekt konzipierten Schankanlage soll dann der Gerstensaft fließen. „Wir wollen natürlich vor allem unsere eigenen Produkte anbieten“, sagt Arne Hendschke.

Die Biere aus dem Voerder Ortsteil Spellen haben schon mehr als ein Dutzend internationale Auszeichnungen gewonnen. Schon dafür würde sich ein Besuch also lohnen. Aber das soll nicht alles sein. „Wir wollen auch immer wieder Biere von befreundeten Brauereien anbieten“, erklärt Hendschke. So werde man auch Gerstensaft vom Niederrhein, aus dem Ruhrgebiet oder aus den Niederlanden an der Theke bekommen können.

Biergarten soll in den Sommermonaten öffnen

Starten soll das Projekt im Inneren des ehemaligen vegetarischen Restaurants, als Bierbar in gemütlicher Atmosphäre. „Wir wollen uns da stark an einem Pub orientieren“, sagt Arne Hendschke. Dafür wird gerade noch umgebaut. Die alten Möbel und die alte Theke sind verschwunden. Die grüne Farbe in Wischtechnik an den Wänden ist dunkler Farbe gewichen. Einige neue Holzbänke, die in Eigenregie entstanden sind, stehen bereits parat. „Wir haben auch schon am Berliner Tor viel selbst gemacht“, kommentiert Hendschke.

Im Februar hing noch das Schild des Restaurants Canapé am Haus an der Gartenstraße in der Altstadt. Mittlerweile ist die Renovierung abgeschlossen.
Im Februar hing noch das Schild des Restaurants Canapé am Haus an der Gartenstraße in der Altstadt. Mittlerweile ist die Renovierung abgeschlossen. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Mit Bier im Innern des ehemaligen Restaurants ist es aber nicht getan. „Im Sommer wollen wir auch einen Biergarten öffnen“, erklärt Christian Preuwe. Direkt an der Gartenstraße soll vor dem Gebäude dann eine kleine Oase entstehen. „Das müssen wir natürlich erst noch einrichten“, sagt Arne Hendschke.

Events und regionale Speisekarte sollen folgen

Das Brauprojekt

Die Geschichte des Brauprojekts begann mit der Idee, ein Bier für den Mofa-Klub „Die Kobras“ zu brauen. Arne Hendschke, gelernter Brauer und Mälzer, wollte dann aber da nicht aufhören.

2012 startet man dann unter dem Namen Brauprojekt 777 den Betrieb. Mittlerweile gehören sechs Bierspezialitäten (u.a. Pilsss, Single Hop und Triple 7 IPA) zum Standardrepertoire der Craftbeer-Experten. Dazu kommen rund 30 saisonale Spezialitäten vom Maibock übers Erdbeer Ale bis zu Kürbis Ale und Cider Ale.

Mehr als ein Dutzend internationaler Auszeichnungen, darunter die Goldmedaille des Concours International de Lyon, Gold bei der Frankfurt International Trophy und Medaillen beim Global Craft Beer Award und Dublin Craft Beer Cup hat das Quartett schon gewonnen.

Kontakt: Brauprojekt 777, Friedrich-Wilhelm-Straße 48, 46562 Voerde, www.brauprojekt777.de.

Neben dem Angebot an kühlen Bieren sollen in der neuen Bierbar allerdings auch Veranstaltungen angeboten werden: Bier-Tastings, Livemusik, Bingo und Thekenquiz-Abende schweben den Betreibern vor. Und Kursangebote – natürlich fürs Bierbrauen, aber auch fürs Stricken. Stricken? „Eine Bekannte von uns bietet da Kurse an und das scheint ja gerade eine Renaissance zu erleben“, erklärt Arne Hendschke.

Die teils ungewöhnlichen Kreationen des Brauprojekts 777 sollen auch in Dinslaken Abnehmer finden. Einige der Biere aus Spellen haben schon internationale Preise gewonnen.
Die teils ungewöhnlichen Kreationen des Brauprojekts 777 sollen auch in Dinslaken Abnehmer finden. Einige der Biere aus Spellen haben schon internationale Preise gewonnen. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

„Außerdem möchten wir auch noch eine kleine, regionale Küche anbieten“, erklärt Christian Preuwe. Allerdings erst, wenn das Bar-Geschäft auch wirklich gut angelaufen ist und alle Stellschrauben an der Stelle gedreht wurden. Die Küche des ehemaligen Restaurants soll dazu nochmal überarbeitet und auf Vordermann gebracht werden.

60 Sitzplätze sollen in der Bar entstehen

Auf den Tisch kommen sollen dann vor allem regionale Produkte. Das Brauprojekt 777 ist Mitglied der Genussregion Niederrhein und arbeitet schon seit jeher auch mit lokalen Anbietern zusammen. Daher ist es den Köpfen hinter der Brauerei auch wichtig, dass Produkte aus der Region an die Theke und aus der Küche kommen.

Und natürlich möchte das Quartett auch ein passendes Angebot für die Stadt Dinslaken schaffen. „Das ist wirklich eine schöne Ecke hier und wir haben Lust darauf, sie wieder etwas zu beleben.“ Das soll mit den gut 60 Sitzplätzen im Inneren der neuen Bar geschehen. Ein gutes Team für den Betrieb hat man nach eigenen Aussagen schon zusammen. Die Dinslakener und Menschen in der Umgebung dürfen gespannt sein, was sie dann in der Altstadt erwartet.