Dinslaken. Apfelfest, Craft Beer Fest, Kinderspaß, geöffnete Geschäfte - und sonniges Wetter. Viele Dinslakener genossen das Wochenende in der Innenstadt.
Die Sonne lachte vom Himmel – ein ausgezeichnetes Wetter also für, ja für so viele Feste in der Stadt. Gut gelaunte Menschen bummelten die Neustraße und auch die Duisburger Straße entlang. „Ach, ist das ein schöner Tag, es geht uns doch gut“, war des Öfteren zu hören. Die Menschen genossen die Oktobersonne an diesem Erntedank-Tag, hatten ihren Spaß. Wie der vierjährige Franz, ganz in seinem Geschicklichkeitsspiel vertieft. „Hurra, ich hab sie alle getroffen“, jauchzte er, schnappte sich die Oma und lief los mit ihr zur Hüpfburg.
„Ich war noch niemals in New York“ – die Stimmen des gemischten Niederrheinischen Country Chores klangen sehnsuchtsvoll. Dorthin wollte die vielen Besucher gar nicht, sie waren zufrieden ihren originalen Frankfurter Äppelwoi zu schlürfen, sich an den Reibekuchen zu laben oder eine Wildbratwurst zu genießen. Kuchen gab es ebenfalls in Hülle und Füll – beim Apfelfest der IG Altstadt war ordentlich was los. „Das Wetter ist optimal“, meinte Ulrich Tekathen, Chef der IG Altstadt, „und nach vier Jahren ohne Apfelfest sind die Leute geradezu begeistert.“ Die langen Schlangen vor den einzelnen Ständen gaben ihm recht. Da wurden Äpfel aus dem Apfelparadies Wittler tütenweise gekauft, der frisch gepresste Apfelsaft hingegen war von eigenen Äpfeln oder gespendeten Fallobst diverser Freunde der IG Altstadt.
Apfelfest mit Treckershow
Es sei fantastisch, dass der Mühlenverein die mobile Backstation zur Verfügung gestellt habe, erzählte Ulrich Tekathen. Sonst hätte das Fest vielleicht ausfallen müssen, denn der Brotverkauf begeisterte immer wieder die Besucher und Besucherinnen. „Es ist schon toll, wie die Ehrenamtlichen hier zusammenstehen“, sagte er, „und wenn erst die Bollwerkskate saniert ist, können wir wieder unser Brot hier backen und die Museumsfeste unterstützen.“
Etwas abseits auf der Wiese standen die Treckerfreunde Oberlohberg mit ihren Oldtimern. Fast alle aus den 1950er Jahren. Da gab es einen alten Deutz zu bestaunen, einen Kramer, einen Junior Porsche Diesel und viele mehr. Sie alle sind in Privatbesitz, werden zu Festen präsentiert.
Bummeln und genießen
Unterdessen füllten sich die Einkaufsstraßen – der verkaufsoffene Sonntag hatte begonnen. Einmal kurz nachgefragt, ob sich so ein Sonntag überhaupt lohnt. „Grundsätzlich ja“, betonte Wolfgang Kretzschmar, Inhaber des Outdoor-Geschäftes Wolfskin. „Die Leute sind entspannt und sie nehmen sich die Zeit, sich beraten zu lassen. Und das machen wir gerne, der Kunde ist schließlich König.“ Sicher, der Umsatz sei an diesem Tag nicht hoch, doch die Kunden kämen in der Regel wieder. Es lohne sich also auf jeden Fall. Sabine Osthoff von Lederwaren Berensen sieht das ähnlich. Kamen anfangs wenige Kunden, änderte sich das im Laufe des Nachmittages ein wenig. Allerdings bestätigte sich wohl ihr Eindruck – Bummeln und Genießen war eher angesagt.
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Und das konnten alle auch beim Craft Beer Fest am Neutor. Die Tische besetzt, die Gläser waren voll, das Essen schmeckte. „Ich bin sehr zufrieden“, stellte Stefan Klatt vom Brauprojekt 777 aus Spellen klar. „Wir können uns nicht beklagen, unser Bier wird gut angenommen.“ Bernd Hildebrandt lässt sich gerade ein gezapftes Walter Bräu am Nachbarstand schmecken. Die kleine Brauerei aus Wesel-Büderich stellt lediglich zwei Biersorten her. Der „Weseler Brückenschlag“ wirbt mit „Ein Bier, das verbindet“. „Das Dunkle“, erklärte Bernd Hildebrandt fachmännisch, „schmeckt nicht von der Stange. Es hat einen malzigen Geschmack im Abgang, ist wie ein herbes Altbier, auch von der Farbe her.“ Das Helle sei angenehmer und runder im Geschmack, führte er weiter aus. Da musste das Team von Walter Bräu nichts mehr erklären.
Baumsägen und Kuhmelken für die Kleinen
Für die Kleinen war in der Neutor Galerie aufgebaut: Hier ging es bayrisch zu, mit Bierkrugschießen, Baumsägen und Kuhmelken. Die siebenjährige Aysima versuchte sich daran und nach nur wenigen Sekunden hatte sie den Dreh raus. Den sechsjährigen Maxi zog es zum Bullenreiten. Eisern hielt er sich im Sattel, erst bewegte sich der Bulle langsam, versuchte seinen Reiter abzuschütteln, dann bockte er immer mehr. Maxi biss die Zähne zusammen – und schaffte es: Er blieb oben. „Das war ganz schön anstrengend“, meinte er. Angst habe er nicht gehabt. „Nö, der ist ja nicht echt. Vor einem echten Bullen hätte ich schon Angst, dass er mich frisst.“