An Rhein und Ruhr. Weihnachtszauber beginnt: Am Niederrhein gibt es schon bald Tannenbäume zu kaufen – auch zum selbst schlagen. Welche Angebote es gibt, was sie kosten.

Das Licht am Adventskranz brennt, der Duft von Glühwein liegt in der Luft und Geschenke türmen sich unter den Zweigen der üppig geschmückten Tanne im Wohnzimmer. Nicht mehr lange, dann zeigt sich wieder einmal das Bild weihnachtlicher Besinnlichkeit am Niederrhein. Doch es scheint, als könnten viele Weihnachtsliebhaber gar nicht erwarten, die festliche Stimmung ins eigene Zuhause zu holen und das Grün endlich aufzustellen und zu schmücken.

Fragt man derzeit nach Dirk Buchmann, kommt schnell die Antwort: „Der ist in den Tannen unterwegs.“ Der Besitzer des Schulte-Drevenacks-Hofs muss sich auf den Start der Weihnachtsbaum-Saison vorbereiten. „Ich muss die Bäume kontrollieren und markieren“, erklärt der 61-Jährige. Acht Jahre lang wuchsen die Tannen in Hünxe-Drevenack heran. Bereits ab der kommenden Woche (18. November) können die Bäume täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit zumindest schon selbst geschlagen werden. In diesem Jahr kostet der Meter Nordmanntanne auf dem Schulte-Drevenacks-Hof 24 Euro, eine Preisveränderung zum Vorjahr gibt es nicht, sagt Buchmann.

Bereits ab Montag (18. November) können Weihnachtsbäume auf dem Schulte-Drevenacks-Hof in Hünxe selber geschlagen werden.
Bereits ab Montag (18. November) können Weihnachtsbäume auf dem Schulte-Drevenacks-Hof in Hünxe selber geschlagen werden. © FUNKE Foto Services | Foto: Judith Michaelis / Funke Foto Services

Weihnachtsbäume in diesem Jahr gut gewachsen: Tannen mögen feuchtes Wetter

Stattdessen habe man in diesem Jahr ideales Wetter gehabt und die Bäume seien gut gewachsen. „Es war in diesem Jahr feucht, das mögen die Weihnachtstannen“, freut sich Buchmann, der ab Mittwoch (27. November) schließlich offiziell mit dem Weihnachtsbaumverkauf frisch geschlagener Tannen auf dem Hof startet.

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Damit ist der 61-Jährige mit Blick auf die Region besonders früh dran – und das hat auch einen Grund: „Der Trend geht auf jeden Fall dahin, dass sich die Menschen den Baum früher zu sich holen“, verrät der Chef im Gespräch mit der NRZ. Wo die Menschen früher besonders am vierten Adventswochenende zum Weihnachtsbaumkauf Schlange standen, scheint sich mittlerweile besonders das erste Adventswochenende zu etablieren.

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Trendwende: Menschen kaufen immer früher die Weihnachtstanne

Eine Beobachtung, die auch Yvonne Platen macht. Sie ist zuständig für die Weihnachtsbäume und den Verkauf am Schloss Wissen in Weeze, wo der Startschuss zum Selbstschlagen am zweiten Adventswochenende fällt. Besonders während der Pandemie hätte es laut Platen eine große Trendwende gegeben: „In der Zeit haben wir die größte Veränderung bemerkt. Viele haben sich, um die weihnachtliche Stimmung früher nach Hause zu holen, schon früh einen Baum gekauft.“ Mittlerweile habe sich der frühe Kauf des Weihnachtsbaums bei vielen Familien durchgesetzt.

Weihnachtsbäume am Schloss Wissen: Ab dem zweiten Adventswochenende können die Tannen hier selber geschlagen werden.
Weihnachtsbäume am Schloss Wissen: Ab dem zweiten Adventswochenende können die Tannen hier selber geschlagen werden. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Besonders um die Tannen selber zu schlagen, kämen Familien „mit Kind und Kegel“ zum Schloss Wissen. Und wer nicht selber schlagen möchte – möglich ist das an den letzten drei Adventswochenenden jeweils von 10 bis 16 Uhr – kann sich die frisch geschlagene Tanne auch an den Verkaufsständen auf dem Gutshof von Schloss Wissen ab dem 7. Dezember, am Forsthaus Altwetten in Kevelaer ab dem 12. Dezember und in Xanten Marienbaum ab dem 1. Dezember kaufen. Der Meter Nordmanntanne kostet dort in diesem Jahr etwa 25 Euro, erklärt Platen.

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Weihnachtsbaum-Saison am Niederrhein: Schloss Bloemersheim startet am 30. November mit Verkauf

Den gleichen Preis bietet auch Dirk Bening vom Forstbetrieb Schloss Bloemersheim in Rheurdt in dieser Saison an. „In diesem Jahr ist der Meter Nordmanntanne ein Euro teurer geworden als im letzten Jahr“, sagt der Forstbetriebsleiter im Gespräch. „Wir haben uns neue Maschinen angeschafft, besonders auch für die Beregnung in den nächsten Jahren.“

Der Einsatz dieser sei in diesem Jahr zwar nicht nötig gewesen, „aber in den nächsten Jahren sind wir sicher, dass wir sie brauchen werden, wenn die Jahre wieder trockener werden“, sagt Bening. Auch die Blaufichte ist in diesem Jahr 4 Euro teurer. Ein Meter der Tanne kostet 14 Euro, die Rotfichte 9 Euro, also auch einen Euro teurer als noch 2023. Ab dem 30. November startet der Forstbetrieb in die Saison. Wer dann den Weihnachtsbaum selbst schlagen möchte, dem rät Bening: „Viel Sägen und wenig drücken“. Und die Säge? Na, die muss natürlich gerade gehalten werden, sonst wird es später schwer, die Tanne in den Christbaumständer zu bugsieren.

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