Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn fehlen Kita-Plätze. Das Deutsche Rote Kreuz reagierte mit Containern, bald soll eine Kita folgen. Wann die Kita öffnen soll.
2341. So viele Kita-Plätze fehlen laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung im Kreis Wesel. Die Nachfrage nach Betreuung ist groß, die Folgen fehlender Betreuung sind gravierend. Deshalb hat das Deutsche Rote Kreuz vier provisorische Container-Kitas im Kreis Wesel aufgestellt. Eine davon steht an der Grubenwehrstraße 5 in Neukirchen-Vluyn. Und genau hier, direkt neben der Übergangslösung, entsteht seit März 2024 die künftige Kindertagesstätte Gänseblümchen. Nun steht der Rohbau – und das Konzept für den Kindergarten auch.
Neukirchen-Vluyn: Wann wird die neue Kita öffnen?
Vor drei Jahren wurde die vorläufige Container-Kindertagesstätte in der Grubenwehrstraße 5 eröffnet. 42 Kinder werden in zwei Gruppen betreut. Am 1. August soll die neue Kita eröffnen, aber „alles unter Vorbehalt“, wie Petra Meier-Haesters, Leiterin der Familienbildungsstätte des DRK-Kreisverbandes, ehrlich hinzufügt. Denn momentan fehlt der komplette Innenausbau. Es gibt noch keine Leitungen, keinen Fußboden, keine Tapeten.
Gänseblümchen Kita in Neukirchen-Vluyn: Gibt‘s noch freie Plätze?
Gibt es überhaupt noch freie Plätze? Die kurze Antwort lautet: Nein. Denn die Kinder aus zwei der sogenannten Vorlauf-Kitas und einer Liegenschaft werden übernommen. Insgesamt betreut die Einrichtung dann 90 Kinder. Und auch das Personal wird übernommen – 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wechseln in die neue Einrichtung.
„Es gibt sehr, sehr viele unterversorgte Familien.“
Ob die Kita in der Lage sein wird, Überbelegung zu verkraften, wird sich mit der Zeit zeigen. Das hängt auch von der Anzahl der Fachkräfte ab. Doch es gibt bereits Überlegungen, den Container neben dem bald fertiggestellten Gebäude stehen zu lassen. „Es gibt sehr, sehr viele unterversorgte Familien“, heißt es. Die Idee müsse noch mit dem Jugendamt besprochen werden.
Neukirchen-Vluyn: Die Besonderheit im Gebäude
In der Kita Gänseblümchen wurde der Brandschutz besonders umgesetzt: Die Kinder können über eine Rutsche vom ersten Obergeschoss ins Erdgeschoss gelangen. Die Rutsche ist Teil des Flucht- und Rettungsplans, und wurde zur Überraschung der Beteiligten genehmigt. Vor allem kann so die Gefahr des Treppenhauses für die Kinder umgangen werden.
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Zusätzlich wird die neue Einrichtung mit einem Angebot für Familienbildung ausgestattet. Hier wird es in Mehrzweckräumen Kurse für Familien, Senioren und Kinder, die noch nicht im Kindergarten sind, geben. Darunter gehören unter anderem Yoga-Kurse, Rückengymnastik für Senioren, Spielgruppen für Kinder oder auch Erste-Hilfe-Kurse am Kind für Eltern. „Das Angebot wird kostengünstig, wenn nicht sogar kostenfrei, angeboten“, so Petra Meier-Haesters. Ziel ist es, Jung und Alt mit niedrigschwelligen Angeboten zu fördern.
Neue Kita, altes Konzept: Das erwartet Neukirchen-Vluyn
Die Leitung der neuen Einrichtung übernimmt die langjährige Leiterin der Gänseblümchen, Ute Michalski. Sie ist bereits seit 28 Jahren Teil der Gänseblümchen. Auch sie bestätigt, dass der Bedarf an Kita-Plätzen in Neukirchen-Vluyn hoch ist.
Der Kindergarten Gänseblümchen wird fünfgruppig und altersgemischt aufgebaut sein. Und arbeitet nach der Reggio-Pädagogik. Die Kinder lernen hier schnell, eigene Entscheidungen zu treffen und selbstständig in den Tag zu starten. Sie bekommen „Raum, um eigene Erfahrungen zu machen“, erklärt Petra Meier-Haesters. Dabei geht es vor allem um die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit.
So können sich die Kinder auch gruppenübergreifend besuchen – sind also nicht auf ihre eigene Gruppe beschränkt. Trotzdem haben sie eine Bezugsperson, an die sie sich wenden können: Ihr Erzieher oder ihre Erzieherin.
Und wie viel kostet das Projekt?
Das DRK finanziert die neue Kindertagesstätte aus eigenen Mitteln. Knapp fünf Millionen Euro kostet das Projekt. Das Geld des Verbandes sei in einer neuen Kita aber nachhaltig angelegt, betonen der Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbandes Niederrhein, Andreas Bußmann und Jan Höpfner, Präsident des Kreisverbandes.
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