Dinslaken. Noch immer fehlen in Dinslaken dutzende Kita-Plätze. Die Notlage der Stadt wird immer ernster. DRK bietet nun Hilfe - unter einer Bedingung.
Es werden dringend weitere Plätze für die Betreuung von Kindern benötigt. Anfang August fehlte für 158 Mädchen und Jungen ein Platz in einem Kindergarten. Es sei zurzeit sehr schwierig, Träger für einen Kindergarten zu finden. Eine Linderung des Engpasses würden Kita-Container bringen, aber hierfür hat die Stadtverwaltung bislang keine Flächen gefunden. Zwei Anfragen wurden gestartet, stets gab es eine Absage. Hoffnung wird, wie im Jugendhilfeausschuss am Mittwoch zu hören war, auf die Reaktivierung der Kita Teerstraße gesetzt.
Es gab eine negative Rückmeldung
Eigentlich sei das Gebäude für einen Kindergarten nicht geeignet. Doch wo sollen sonst Kinder untergebracht werden? Die beiden Wichtelwagen stehen noch nicht zur Verfügung, die Übernahme einer Gruppe scheiterte am Veto des zuständigen Bistums. Die Stadt befinde sich in einer Notlage. Deshalb sollten auf die unmittelbar an die Kita Erikaweg anliegende Gemeindewiese der Evangelischen Kirchengemeinde Kita-Container aufgestellt werden. Nach Gesprächen „gab es nun seitens der Kirchengemeinde eine negative Rückmeldung“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung.
Besser sieht es für die Teerstraße aus. Die Räume stehen leer, denn der Kindergarten ist in das neue Gebäude auf dem Zechengelände gezogen. Rund 60 Kinder können in den Räumen betreut werden. Und mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) habe sich ein anerkannter Träger signalisiert, die Trägerschaft über bis zu drei Gruppen in den Räumlichkeiten in Räumlichkeiten der ehemaligen Kita Teerstraße zu übernehmen.
Personal muss noch gesucht werden
Diese Lösung soll zunächst befristet werden. Auf zunächst drei Jahre und diene allein dem Zweck, den unmittelbar noch bestehenden Bedarf zu decken, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Um die Not zu lindern, sei die Stadt darauf angewiesen, dass die Teerstraße betrieben werden, so die zuständige Dezernentin Dr. Tagrid Yousef.
Es werden aber noch einige Wochen vergehen, denn das DRK muss noch Personal suchen. Allerdings ist das DRK-Angebot an einer Forderung gekoppelt: Das DRK will künftig die noch zu planende neue Kita auf der Trabrennbahn betreiben. Die Aussicht, nach drei Jahren in Lohberg in eine neue Kita umziehen zu können, soll die Suche nach Personal erleichtern. Die Verwaltung hat sich bereits damit einverstanden gezeigt, wie es in der Stellungnahme heißt. Auch die Mehrheit des Jugendhilfeausschusses stimmte dafür.
„Nicht in Stein gemeißelt“
Andreas Kalthoff enthielt sich wie die Ausschussvorsitzende bei der Abstimmung. Ihm gefiel nicht, dass in der Vorlage steht, dass das DRK drei Jahre an der Teerstraße bleibe und dann auf das Trabrennbahngelände ziehe. Man könne aber nicht zusichern, dass innerhalb der nächsten drei Jahre der neue Kindergarten auch gebaut sei. Hierfür müsse er erst mit seiner Fraktion Rücksprache halten, erklärte er und beantragte die Verschiebung der Abstimmung. Dafür fand sich im Jugendhilfeausschuss aber keine Mehrheit. Allerdings für die Vereinbarung mit dem DRK. Und die erwähnten drei Jahre seien nicht in Stein gemeißelt, hieß es von Seiten der Verwaltung. Nun soll die Teerstraße schnellstmöglich genutzt werden.