Kleve. Die IG RE 10 übt scharfe Kritik an den erneuten Ausfällen des Niersexpress – und macht klar, was statt „tausender Entschuldigungen“ nötig sei.
Zu den andauernden Problemen rund um den RE 10 zwischen Kleve und Düsseldorf meldet sich nun auch die Interessengemeinschaft (IG) RE 10, vertreten durch ihren Sprecher Benedikt Prost, zu Wort.
In einer Presseerklärung beklagt die IG, dass „das Drama nun wieder von vorne anfängt“, und fragt, ob es sich nicht bereits im März 2024 abgezeichnet habe, dass die Fahrzeuge der Rhein-Ruhr-Bahn (RRB) abgefahren gewesen seien und einen arg verkürzten Wartungsturnus benötigt hätten. In den Protokollen der IG RE10 habe sich dieses „Dilemma“ schon abgezeichnet. Kein Tag seit März 2024 sei vergangen, ohne dass es keine Meldung gab: „Türen defekt, Toiletten defekt, defekte Klimaanlagen im Sommer und im Winter keine Heizung.“
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Gäste in einer Zugeinheit, statt in sechs
Weiter erinnert die IG RE10 an den Sommer 2024, als Züge nur mit weniger Wagen bereitgestellt werden konnten. „Und damit war es kein Einzelfall. Es war schon Standard, dass Züge mit verminderter Zugleistung ab Kleve oder Düsseldorf gefahren sind.“ Fahrgäste, die eigentlich in sechs Zugeinheiten Platz gefunden hätten, mussten in nur einer Einheit unterkommen, heißt es in der Erklärung.

„Vollmundig wurden wir Pendler mit den Worten, dass ab dem 17. Februar 2025 alles wieder im Halbstundentakt fährt, beruhigt. Ein Tag später wurde schon wieder zurückgerudert. Der RE 10 ist die einzige linksrheinische Verbindung in das Ballungszentrum Ruhrgebiet/Düsseldorf und Köln. Hat die hiesige Politik kein Interesse daran, dass diese Zugverbindung stabil und pünktlich fährt?“, fragt Benedikt Prost für die Interessengemeinschaft. „Weder können wir in der Öffentlichkeit wahrnehmen, dass der Landrat vom Kreis Kleve oder Viersen etwas dagegen unternimmt, geschweige denn die Bürgermeister der Städte wie Kevelaer (Wallfahrtsort), Goch, Geldern und Kleve, wo 2029 übrigens die Landesgartenschau stattfinden soll.“
„Borniertheit und Frechheit“
Keiner der Verantwortlichen scheine nach Lösungen zu suchen, bemängelt Prost. „Was hat der Berufspendler, aber auch die anderen Fahrgäste davon, dass die Rhein-Ruhr-Bahn eine Strafe an den VRR zahlen muss? Welchen Effekt bewirkt es? Fahren deswegen mehr Züge? Sind dann alle Störungen beseitigt? Nein! Warum wird das Geld nicht dafür verwendet, funktionstüchtige Züge anzumieten? Es gibt die Möglichkeiten, dies zu tun“, meint der Sprecher der Interessengemeinschaft.

Es sei zumindest den Berufspendlern schon geholfen, wenn zwischen 4.24 und 7.54 Uhr ab Kleve sowie zwischen 15.38 und 18.38 Uhr der Halbstundentakt aufrechterhalten würde. Es grenze an Borniertheit und Frechheit, wie mit den Berufspendlern und den Fahrgästen des RE10 seitens des VRR und der RRB umgangen wird, kritisiert Prost. „Wir benötigen keine warmen Worte und tausende Entschuldigungen, sondern wir benötigen zumindest morgens und abends den Halbstundentakt zwischen Düsseldorf und Kleve!“
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+++ So hatte die NRZ bisher berichtet +++
Nach zum Teil heftiger Kritik vieler Leser des NRZ-Artikels („Es ist so erbärmlich und lächerlich.“, „Das grenzt schon an bodenlose Frechheit!“, „Bei den Japanern und Chinesen dürfte unser ÖPNV unter Comedy laufen.“, „Glaube die Draisine würde stabiler auf der Strecke laufen.“) über erneute Störungen auf der Strecke des RE10 Kleve-Düsseldorf reagiert nun die Rhein-Ruhr-Bahn (RRB).
RRB-Sprecher: „Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt“
„In den vergangenen Wochen hatten unsere Werkstatt-Teams mit Hochdruck daran gearbeitet, mehrere Fahrzeuge instand zu setzen, die unerwartet reparaturbedürftig waren. Hier haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt und auch externe Instandhaltungspartner eingebunden, um die Reparaturarbeiten zu beschleunigen. Trotz dieser umfangreichen Maßnahmen kamen weitere Fahrzeuge hinzu, die kurzfristig reparaturbedürftig wurden, weshalb wir den gewohnten 30-Minuten-Takt des RE 10 nicht anbieten können“, teilt RRB-Sprecher Tim Nowak auf NRZ-Anfrage mit.
Eine Verkettung mehrerer Umstände habe zur erforderlichen Rückkehr zum 60-Minuten-Takt geführt. Nicht alle Faktoren könne die Rhein-Ruhr-Bahn dabei direkt beeinflussen: „Ein Teil unserer Fahrzeugflotte befindet sich derzeit in der gesetzlich vorgeschriebenen Hauptuntersuchung und steht daher weiterhin nicht zur Verfügung. Parallel dazu mussten mehrere Fahrzeuge außerplanmäßig wegen unerwarteter technischer Defekte in die Werkstatt.“
Auch Fachkräftemangel und Grippewelle werden genannt
„Zusätzlich bindet ein Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang auf der Linie RB 31 am vergangenen Sonntag weitere Werkstattkapazitäten: Zwei Fahrzeuge müssen kurzfristig repariert werden, wodurch sich geplante Arbeiten an anderen Zügen verzögern. Dies trifft uns leider in einer ohnehin sehr herausfordernden Situation, in der die Instandhaltungsbereiche im gesamten Bahnsektor mit einem massiven Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Hinzu kommt ein weiterhin hoher Krankenstand bei den Mitarbeitenden in unseren Werkstätten, unter anderem durch die Grippewelle.“

Externe Instandhaltungspartner sollen Reparaturen beschleunigen
Trotz dieser Hemmnisse setze die Rhein-Ruhr-Bahn alle Hebel in Bewegung: „Unsere Werkstatt-Teams arbeiten weiterhin mit Hochdruck an der Reparatur und zusätzlich haben wir externe Instandhaltungspartner zur Unterstützung eingebunden, um die Arbeiten weiter zu beschleunigen. Wir wissen, dass diese erneute Anpassung für unsere Fahrgäste mit Unannehmlichkeiten verbunden ist und bitten um Entschuldigung.“
Aufgrund der erneuten Einschränkungen in der Fahrzeugverfügbarkeit müsse die RRB den Fahrplan der Linie RE 10 vorübergehend auf einen 60-Minuten-Takt anpassen, so das Unternehmen. Diese Maßnahme werde voraussichtlich bis einschließlich Freitag, 21. Februar, andauern.
Bis Verbindungen fallen Mittwoch und Donnerstag aus
Von Zug-Info NRW heißt es ergänzend zu Beeinträchtigungen auf der Linie RE 10: „Die Züge aus Richtung Kleve mit der Abfahrt zur Minute 38 fallen weiterhin aus, auch die Züge aus Richtung Düsseldorf HBF mit der Abfahrt zur Minute 54 fallen aus. Einige Züge können mit vermindertem Platzangebot fahren.“ Die entsprechenden Fahrten seien in den Onlineauskunftsmedien hinterlegt. Das Ende der Beeinträchtigung wird mit „bis voraussichtlich Samstag, 22. Februar, 3 Uhr“ angegeben.
>>> So hatten wir bereits am Dienstag berichtet <<<
Erneut kommt es zu Einschränkungen auf der Linie RE 10. Als Grund werden diesmal Reparaturen an mehreren Zügen angegeben.
Seit dem frühen Dienstagmorgen um 3.30 Uhr soll es laut Zug-Info NRW zu den Problemen kommen. Das Ende ist mit 18. Februar 20.35 Uhr angegeben. Bereits in den vergangenen Tagen und Wochen war es immerwieder zu Störungen auf der Strecke ab Kleve genommen
Bis zum Abend soll es Störungen geben
Konkret heißt es diesmal: Auf der Linie RE 10 kommt es zu Einschränkungen. Die Beeinträchtigung dauert voraussichtlich bis 18.02. gegen 20.35 Uhr. Der Grund dafür ist die Reparatur an mehreren Zügen.
Die Region Bedburg-Hau ist aktuell besonders beeinträchtigt: Der Grund dafür ist die Reparatur an einem Signal, wodurch es bis um 12.58 Uhr am Dienstag zu Verspätungen und Teilausfällen komme, heißt es von Zug-Info NRW.
Diese acht Fahrten fallen am Dienstag aus
Es kommt zu Ausfällen auf dem gesamten Laufweg. Auch frühe Fahrten von Kleve nach Krefeld und von Düsseldorf nach Kleve sowie von Krefeld nach Geldern (und zurück) sind unter anderem von der Störung betroffen. Folgende Fahrten fallen laut Zug-Info NRW am Dienstag, 18. Februar, aus:
Kleve (06:54) - Düsseldorf Hbf (08:23)
Kleve (10:24) - Düsseldorf Hbf (11:53)
Kleve (13:54) - Düsseldorf Hbf (15:23)
Kleve (17:24) - Düsseldorf Hbf (18:53)
Düsseldorf Hbf (08:38) - Kleve (10:05)
Düsseldorf Hbf (12:08) - Kleve (13:35)
Düsseldorf Hbf (15:38) - Kleve (17:05)
Düsseldorf Hbf (19:08) - Kleve (20:35)

Vorschlag für alternative Reisemöglichkeiten
Als alternative Reisemöglichkeiten wird vorgeschlagen: „Bitte nutzen Sie eine Fahrt früher oder später.“
Von der Rhein-Ruhr-Bahn selber wird auf Störungen bis einschließlich Mittwoch, 26. Februar, um 3 Uhr verwiesen und: „Beeinträchtigungen auf der Linie RE 10 - eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit“. Konkret heißt es zum Zeitraum: Mittwoch, 12. Februar, 4.22 Uhr bis Mittwoch, 26. Februar, 3 Uhr.
Eine Züge könnten mit vermindertem Platzangebot fahren
Am Dienstag, 18. Februar, gab es die Info: „Aktuell kommt es zu Beeinträchtigungen auf der Linie RE 10 bis voraussichtlich 26. Februar um 3 Uhr. Grund dafür sei eine eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit. Außerdem teilt die Rheinruhrbahn mit: „Einige Züge können mit vermindertem Platzangebot fahren. Die entsprechenden Fahrten sind in den Onlineauskunftsmedien hinterlegt.“