Kreis Kleve. Für die Karnevalsumzüge in Kleve, Goch, Uedem, Emmerich, Rees, Kalkar und Kranenburg werden zig Straßen gesperrt. Das soll gemacht werden.
Die Karnevalsumzüge im Kreis Kleve werden in diesem Jahr unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Wie eine Umfrage der NRZ in Kleve, Goch, Emmerich, Rees, Uedem, Kalkar und Kranenburg ergab, werden in allen Kommunen zusätzliche Straßensperren errichtet. Konkret werden in Kleve an 20 bis 30 Stellen USK-Fahrzeuge und Container zur Sicherung der Zugstrecke aufgestellt.
Karneval im Kreis Kleve: Zusätzliche Straßensperrungen
Niklas Lembeck, Pressesprecher der Stadt Kleve, teilt der NRZ mit, dass die neuen Maßnahmen bereits vor dem Attentat in München im Koordinierungsausschuss beschlossen wurden. „Das ist ein enormer Aufwand, den das Klever Rosenmontagskomitee alleine nicht stemmen kann“, so Lembeck. Deshalb wird die Stadt Kleve mit den Umweltbetrieben unterstützen. Welche Zufahrtsstraßen gesperrt werden, will die Stadt nicht mitteilen.
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Allen Städten und Gemeinden im Kreis Kleve ist es wichtig, dass die Karnevalsumzüge auch 2025 stattfinden. Die Menschen sollen feiern, aber sicher.
Uedem verlegt den Start des Kinderumzuges
Auch die Stadt Goch kündigt für den Rosenmontagszug ein „deutlich verändertes Sicherheitskonzept“ an. Details will die Stadtverwaltung in der kommenden Woche in einer Pressemitteilung bekannt geben. An dem Konzept seien das Ordnungsamt, das Gocher Rosenmontagskomitee, die Polizei und die Feuerwehr beteiligt, erklärt Pressesprecher Torsten Matenaers. Die Maßnahmen werden verschärft, weil das Sicherheitsbedürfnis ein anderes geworden ist.
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Emmerichs Stadtsprecher Tim Terhorst kann noch keine konkreten Maßnahmen mitteilen. Sicher sei aber, dass es Veränderungen für den Emmericher und Eltener Karnevalsumzug geben wird. „Wir sind aufgrund der Vorfälle in den letzten Wochen gezwungen, über die Sicherheitslage neu nachzudenken“, so Terhorst.
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Uedems Bürgermeister Rainer Weber teilt mit, dass für den Rosenmontagszug in Keppeln und den Kinderkarnevalszug in Uedem alle Seitenstraßen gesperrt werden. Deshalb wird auch der Start des Kinderkarnevalszuges etwas verlegt, um weniger Seitenstraßen absichern zu müssen. Mitarbeiter des Bauhofs und der Verwaltung werden zur Absicherung der Straßen mit Fahrzeugen eingesetzt.
Absperrungen müssen angeschafft werden
Doch Weber denkt über die Karnevalstage hinaus. „Wir reden hier auch über Schützenumzüge, Volkstrauertage, Martinsumzüge oder den Büdchenzauber. Da werden wir sicherlich auch Absperrungen kaufen müssen“, so Weber. Ob Betonblöcke oder andere Vorrichtungen, müsse dann entschieden werden.
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Dennoch ist allen Beteiligten klar: Eine hundertprozentige Sicherheit kann bei einem Volksfest nicht gewährleistet werden. Gefahren könnten auch von eingesetzten Drohnen oder Einzeltätern ausgehen. Man müsse daher auch darüber reden, was eine Organisation noch leisten könne, um eine Großveranstaltung abzusichern, so Weber.
„Wir reden hier auch über Schützenumzüge, Volkstrauertage, Martinsumzüge oder den Büdchenzauber“
Kalkar sperrt wichtige Zufahrtstraßen
Der erste Umzug im Kreis Kleve findet an Altweiber in Kalkar statt. Stefan Urselmann, Leiter des Ordnungsamtes Kalkar, kündigt an, dass in der Nicolaistadt vier und in Appeldorn fünf größere Zufahrtsstraßen gesperrt werden. Bauhof und Feuerwehr seien im Einsatz. Man wolle Lkw einsetzen.
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Auch Ole Engfeld, Pressesprecher der Stadt Rees, kündigt weitere Sicherheitsmaßnahmen an, will aber aus Sicherheitsgründen keine Details nennen. Der Mehraufwand werde von der Stadt getragen und solle die Veranstalter nicht zusätzlich belasten, so Engfeld.
In Kranenburg gibt es am Tulpensonntag einen großen Umzug. Bürgermeister Ferdinand Böhmer wird in der nächsten Woche mit seinem Team schauen, wie man die Zugwege so sichern kann, dass keine Fahrzeuge in die Menge rasen können. Auch hier denkt man über Absperrungen mit Fahrzeugen nach.
Die Polizei Kleve sieht keinen Anlass für Verschärfungen
Stefan Sparberg, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Kleve, sagt gegenüber der NRZ, dass die Polizei derzeit keinen Anlass sehe, ein verschärftes Sicherheitskonzept zu fahren. Es gebe zwar eine abstrakt höhere Gefährdungslage, aber daraus konkrete Maßnahmen vor Ort abzuleiten, sehe er nicht. „Im Moment sehe ich noch keinen Anlass, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen“, so Sparberg.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass an den Karnevalstagen, insbesondere am Rosenmontag, viel Polizei auf der Straße sein wird. Ein Großteil der Polizeibeamten wird zur Sicherung der Umzüge im Außenbereich eingesetzt.