Emmerich. Das Rheincenter in Emmerich kann vorerst nicht wieder öffnen. Was seit dem Großeinsatz dort passierte und woran die Freigabe hängt.
Auch drei Tage nach dem folgenschweren Brandalarm blieb das Rheincenter in Emmerich am Donnerstag, 20. Februar, geschlossen. Und daran dürfte sich vorerst auch nichts ändern. „Das Rheincenter muss leider bis auf Weiteres geschlossen bleiben“, sagte Tim Terhorst, Sprecher der Stadt Emmerich, am frühen Donnerstagabend gegenüber der NRZ. „Im Nachgang des Einsatzes am Montag ist aufgefallen, dass die Brandmeldeanlage nicht auf dem Stand war, wie es die Baugenehmigung erfordert“, so Terhorst.
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Marcus Mitschke, der mit seiner Firma Professional clean aus Kleve seit zehn Jahren mit Hausmeistertätigkeiten und der Reinigung im Rheincenter beauftragt ist, hatte zuvor im Gespräch mit der NRZ gesagt, dass am Donnerstagmittag überarbeitete Unterlagen an das Bauordnungsamt gegangen seien. „Es soll ja im Center möglichst schnell weiterlaufen.“ Wann dies der Fall sein wird, ist jedoch offen. „Die Wiedereröffnung hängt von der Mitarbeit des Eigentümers ab. Wir müssen an die Sicherheit der Besucher denken“, sagte Stadtsprecher Terhorst.

Sehr aufwendige Reinigungsarbeiten
Am Montagmittag waren Feuerwehr und Polizei zu einem Großeinsatz zur Kaßstraße ausgerückt. Unbekannte hatten wohl im Vorbeilaufen einen Karton mit Wunderkerzen angezündet, der im Kassenbereich des Discounters Tedi stand. Mitarbeiterinnen und ein Kunde, so bestätigt es Marcus Mitschke, hätten den Karton geistesgegenwärtig auf kürzestem Weg aus dem Geschäft in die Passage gezogen und dort mit einem Feuerlöscher die Flammen erstickt. Verletzt wurde dabei niemand.
„Die Reinigungsarbeiten sind enorm aufwendig. Das Löschmittel hat sich überall abgelegt, und an den Scheiben der Geschäfte, auf der Treppe, dem Treppenglas war ganz feiner Staub“, schilderte Mitschke. „Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld.“ Die Reinigungskräfte hätten die Passage drei Tagen lang jeweils bis spätabends auf Vordermann gebracht. „Jetzt sind die Reinigungsarbeiten weitestgehend abgeschlossen.“

Tedi-Geschäft ist stark betroffen
Ein Viertel der Tedi-Geschäftsfläche sei von Wasser aus der Sprinkleranlage und Löschmittel betroffen, so Marcus Mitschke, der den Sachschaden allein dafür auf eine fünfstellige Summe schätzte. Hinzukämen bei Takko nicht eingepackte Waren, die im Zuge der Löschmaßnahmen in Mitleidenschaft gezogen worden seien. „Die Geschäfte haben auch noch einiges an Arbeit zu erledigen. Tedi wird wohl noch eine etwas längere Zeit nicht öffnen können“, stellte Marcus Mitschke fest. Einzig Kik und Cruse seien glücklicherweise nicht stark betroffen.
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Ein Brandalarm schrillt durch die Kaßstraße. Die Mitarbeiter der Einzelhändler samt Kunden verlassen ihre Geschäfte. Vor dem Rheincenter in Emmerich sammeln sich daraufhin am Montagmittag gegen 12.30 Uhr die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr.
Das Center, in dem sich unter anderem Takko, Tedi, Cruse und Kik befinden, wird geräumt. Es riecht verbrannt und leichte Rauchschwaden hängen in der Luft. Flammen gibt es aber zum Glück keine. Doch was ist hier passiert?
Polizei sucht Täter
Wie die Pressestelle der Polizei auf Nachfrage der NRZ erklärt: „Jemand hat gezündelt.“ Es seien wohl Feuerwerkskörper angesteckt worden. Bei Tedi lagerten Wunderkerzen. Unbekannte erlaubten sich einen Spaß, indem sie diese im Vorbeigehen mit einem Feuerzeug anzündeten.
Das löste Sprinkleranlage und Brandalarm aus. Das kokelnde Material löschte ein Mitarbeiter, der zum Feuerlöscher griff. Die Feuerwehr rückte mit 35 Einsatzkräfte an, die letzte Löscharbeiten sowie Lüftungsmaßnahmen vornahmen. Die Maßnahmen dauerten 1,5 Stunden.
Es kam weder zu Personen- noch zu Sachschäden. Die Polizei hat aber Strafanzeige erstattet. Die Tat hatte im Übrigen zur Folge, dass am Montagnachmittag die Geschäfte noch immer geschlossen waren. Ein Zutritt ins Rheincenter war gegen 16 Uhr nicht möglich. Flatterband der Polizei riegelte den Eingang ab.
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