Rees. Wenn Sebastian Hense im Bürgerhaus Rees zahlreiche Damen begrüßt, dann wird wieder Frauenkarneval gefeiert. Das wurde den Närrinnen geboten.
Das Reeser Bürgerhaus war am Mittwoch wieder für karnevalistische Frauen reserviert. Während der Bürgermeister Sebastian Hense am Eingang Willkommensschnäpschen verteilte, nahm Mariehilde Henning als Mitglied bei den Karnevalsfrauen Rees die Eintrittstickets der verkleideten Damen entgegen. 200 Karnevalistinnen hatten sich für neun Euro den Eintritt zur zweiten und letzten diesjährigen Sitzung der Karnevalsfrauen Rees (KFR), einer Untergruppe der katholischen Frauengemeinschaft in Rees, gesichert.
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Die Organisatorinnen Heike Semelka, Gabi Hövelmann und Carmen Knoppik boten ihren Zuschauerinnen ab 17 Uhr viele Sketche und Tanzeinlagen, die die KFR selbst zusammengestellt hatten und selbst ausführten. Zum Abschluss des Programms spielten sie ab 21 Uhr Mitsing-Hits aus vergangenen Jahrzehnten ab.
Das Publikum klatschte eifrig mit
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Den ersten Schritt auf die Bühne machten Christa Ruiter, Lydia Petersen, Eva Joris und Hanni van Bruck mit der Interpretation eines Liedes über die Wechseljahre. Schon klatschte das Publikum mit. Danach zog der Elferrat ein und tanzte einen Schornsteinfegertanz zu Mary-Poppins-Filmmusik. Heike Semelka stellte das dazu passende Motto der Sitzung vor: „Wenn ow et Glöck lacht, holt et gut fast!“.
Während Carmen Knoppik das Moderieren des Abends übernahm, war Heike Semelka mehrmals in Sketchen zu sehen. Darunter war auch das Ballett „Schwanensee“ der Frauen von Proot Platt – einer der Höhepunkte des Abends. Wilma Rottmann, Irmgard Boland, Gerda Polman und Hanni van Bruck umtanzten dabei lustig die Primaballerina Heike Semelka und Gabi Hövelmann in der Rolle des Tanzpartners.
Mit humorvollem Augenzwinkern
Die Choreographie von Mariehilde Hennig zeigte altersbedingt eingeschränkte Beweglichkeit mit humorvollem Augenzwinkern. So übernahm am Ende sogar die Primaballerina die Hebefigur und hob Tanzpartner Gabi Hövelmann hoch. Das Publikum belohnte die Tänzerinnen mit tosendem Applaus und Rufen nach einer Zugabe.
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Die erste Rakete erhielten dagegen schon Christa Ruiter und Gabi Hövelmann für ihre Darbietung als Bäuerin, die ihre Milchkuh in Kevelaer halb auf Reeser Platt, halb auf Deutsch segnen lässt. Als Überraschungsgast kam Heike Semelka zum Schluss kurz als Zuchtstier dazu.
Viele farbenfrohe Kostüme
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Unter den farbenfrohen Kostümen von Hippies oder Papageien fiel auch die aktuelle Reeser Rheinkönigin Jutta Green mit ihren Freundinnen auf. Die Schmetterlingsfrauen aus Rees kämen schon seit zehn Jahren gemeinsam zu der KFR-Sitzung, erinnerte sich Christel Pey, eine der drei. „Wir feiern alles was es gibt zusammen“, erklärte die Rheinkönigin. Sie lobte die Mühe, die sich die KFR bei der Organisation der Sitzungen gäben. Die Erwartung der Freundinnen an den Abend: „Ganz viel Spaß“, meinte Sabine Hühner.
„Frauen unter sich feiern anders, als wenn Männer dabei sind“
Seit 1980 gäbe es schon Frauensitzungen in Rees, erinnerte sich Mariehilde Henning. „Die Sitzung ist bekannt“, erklärte sie den Andrang der Karnevalsfrauen, die nicht nur aus Rees, sondern auch aus der Umgebung kommen würden. Männer sind zu dieser Sitzung nicht eingeladen. „Frauen unter sich feiern anders, als wenn Männer dabei sind“, gab Mariehilde Henning zu bedenken.
Freier auf der Bühne
Sie wären freier, auch auf der Bühne, wenn ihre Ehemänner nicht im Publikum säßen und sie Kritik befürchten würden. Das wäre bei Männersitzungen auf der anderen Seite genauso. So meinte auch Jutta Green, sie würde auch auf andere Sitzungen mit Männern gehen, „aber unter Frauen ist ja immer schön“.