Kleve-Keeken. Für die Sanierung der Mühle in Keeken gibt es 26.000 Euro an Fördermitteln. Was Besitzer Leo Deckers mit dem historischen Gebäude jetzt plant.
Als Leo Deckers vor einem Jahr die Mühle in Keeken bei einer großen Auktion in einem spannenden Bieterduell für 555.000 Euro ersteigert hatte, wollte er die historische Immobilie als karitative Einrichtung wieder beleben. Das war der Plan, der in der Zwischenzeit und nach einigen Gesprächen von der Realität eingeholt wurde. „Es hat sich herausgestellt, dass Keeken dafür wohl ein bisschen zu weit weg liegt, der Bedarf nicht da ist oder es den möglichen Trägern an Personal und Geld fehlt“, sagt Deckers heute.
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Also änderte der gebürtige Keekener kurzerhand das Vorhaben. Das neue Konzept sieht eine Unterteilung des Erdgeschosses in vier Wohnungen vor. Der Mühlenturm selber soll zu einer Ferienwohnung mit drei bis vier Etagen und einer Außentreppe umgestaltet werden. „Diese Änderungen habe ich bei der Stadt Kleve beantragt und warte auf die Genehmigung“, so Leo Deckers. Wenn diese vorliegt, möchte er mit dem Umbau sofort loslegen: „Ich stehe mit Handwerkern in den Startlöchern.“ Bereits zu Anfang des kommenden Jahres sollen dann die ersten Mieter in die neuen Wohnungen einziehen.
Teil der Kulturgeschichte des Dorfs
Die Sanierung der historischen Mühle in Keeken bezuschusst das Land Nordrhein-Westfalen mit rund 26.000 Euro. Den Förderbescheid übergab Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen nun vor Ort im Klever Dorf. „Die Landesregierung setzt sich für starke ländliche Räume ein und investiert kontinuierlich in die Zukunftsfähigkeit unserer Dörfer, damit sie weiterhin lebenswert und attraktiv bleiben – so auch im Kreis Kleve. In Keeken wird mit Unterstützung des Landes ein denkmalgeschütztes Mühlengebäude mit regionaler Bedeutung saniert und somit ein Teil der Kulturgeschichte des Dorfs erhalten“, so die Ministerin. Sie übergab am gleichen Tag auch in Haffen einen Förderbescheid zur energetischen Sanierung des Daches der Schützenhalle.
Millionensumme für den Kreis Kleve
Bund und Land stellen zur ländlichen Entwicklung in Nordrhein-Westfalen insgesamt mehr als 26 Millionen Euro an Fördermitteln für 239 Projekte zur Verfügung. Dank dieser Unterstützung werden nach Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz landesweit Gesamtinvestitionen in Höhe von knapp 61 Millionen Euro angestoßen.
Allein im Kreis Kleve sind in diesem Jahr gut 1,3 Millionen Euro an Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur in den Dörfern gefördert worden.
Auch wenn die 26.000 Euro bei einer Gesamtinvestition von circa einer Million Euro nur einen kleinen Teil ausmachen, freut sich Leo Deckers über die Untersützung vom Land. Dem Eigentümer des Kleolands und ehemaligen Inhaber der Firma Complett-Bau Kleve ist die Sanierung der Mühle in seinem Heimatdorf ein Herzensanliegen: „Für die Fördermittel zum Erhalt dieses technisch-historischen Mühlenbauwerks bedanke ich mich. Meines Erachtens ist es wichtig, solche landschaftsprägenden historischen Gebäude zu erhalten, damit auch den nächsten Generationen noch sichtbar gemacht werden kann, wie früher schon, hier mit Hilfe der Windkraft, aus Korn Mehl gemahlen wurde. Nach Herstellung des Teiges wurden die Brotlaibe direkt gegenüber der Mühle gebacken.“
Neues Reetdach für die Mühle
Derzeit ist die Mühle eingerüstet. „Das Reetdach war restlos marode und ist jetzt herunter. Nun müssen wir die Unterkonstruktion teilweise erneuern und neues Reet darauf bringen“, erläutert Leo Deckers, der hofft, dass diese mit dem Denkmalschutz abgestimmten Bauarbeiten in drei Wochen abgeschlossen sind. Anschließend erhält die Keekener Mühle noch einen frischen Anstrich.
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Für die neue angedachte Nutzung als Wohnungen und Ferienwohnung ist Deckers optimistisch. „Wohnungen werden derzeit überall benötigt, und die Ferienwohnung dürfte zum Beispiel für Radfahrer interessant sein, die am Niederrhein und in den Niederlanden unterwegs sein möchten.“