Kleve. In der Nacht zu Dienstag wurden Feuerwehr und Polizei an die Ecke Wasserstraße/Große Straße gerufen. Was der Brand dort alles anrichtete.
Von einem Schaden im sechsstelligen Bereich geht die Polizei nach einem Brand in der Klever Innenstadt aus: Um 2.49 Uhr wurde am frühen Dienstagmorgen die Feuerwehr mit dem Stichwort „Mülltonnenbrand“ alarmiert an die Ecke Wasserstraße/Große Straße. Vor Ort brannte zwar keine Mülltonne, jedoch ein großer Haufen Kartons und Papier, die nahe der Außenwand des Spielwarengeschäftes Kindertraum abgestellt waren.
Brand ist ein Alptraum für die Kindertraum-Betreiberin
Durch die enorme Hitzeentwicklung seien die Glasscheiben gesprungen, wodurch Ruß in das Innere des Ladens gelangt sei, berichtet die Polizei auf NRZ-Nachfrage. Beim Eintreffen der Beamten und der fast zeitgleich eintreffenden Feuerwehr der Stadt Kleve brannte vor der Außenfassade eines Ladenlokals Papier und Pappe, die zum Abtransport durch die Müllabfuhr am Abend vorher dort abgelegt worden waren. Durch die Feuerwehr, die umgehend die Brandbekämpfung einleitete, mussten im Zuge dessen Teile der Außenfassade entfernt werden, um eine eventuelle Brandausdehnung dahinter zu verhindern. Durch den Brand waren die Schaufensterscheiben geborsten, so dass Brandrauch und damit insbesondere Ruß in das Innere des Ladenlokals ziehen konnten. Der Löschzug Kleve konnte das Feuer relativ schnell löschen, die Drehleiter wurde nicht mehr benötigt.
Betreiberin Kathrin Kersting war fertig mit den Nerven, als sie die Folgen des Brandes erblickte: Gerade jetzt im Weihnachtsgeschäft ist der Brand ein Alptraum für die Kindertraum-Verkäuferin.
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Kinderkleidung von Ruß durchzogen und damit wertlos
Sie wird wohl fast ihre komplette Ware, die sich im Laden befunden hat, wegschmeißen können. Wer kauft schon Puppen mit verkohlten Füßen oder Kinderkleidung, die nach Ruß stinkt? Am Dienstag-Vormittag bot ein Mitarbeiter vom nahegelegenen Klever Kaufhof seine Hilfe an, beispielsweise durch Abstellflächen für Waren.
Die Polizei geht von einem Schaden im sechsstelligen Bereich aus: Also über 100.000 Euro dürften wohl nötig sein, um neue Ware zu kaufen und die Schäden am Gebäude zu beseitigen.
Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen
Nach NRZ-Informationen liegt der Verdacht einer Brandstiftung nahe. Die Polizei drückt sich noch vorsichtig aus, denn es könnte ja auch durch Fahrlässigkeit – etwa durch eine achtlos weggeworfene Zigarette – zu dem Feuer gekommen sein: „Zur Brandursache kann derzeit keine Aussage getroffen werden. Da es sich allerdings um Altpapier handelte, welches nicht von alleine in Brand gerät, liegt die Vermutung einer zumindest fahrlässigen Inbrandsetzung nahe.“
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Eine Anzeige wegen Sachbeschädigung durch Feuer liegt der Polizei jedenfalls vor, die Ermittlungen zur Brandursache haben Spezialisten der Kripo übernommen. Die Kriminalpolizei sucht in diesem Zusammenhang auch nach Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Brandgeschehen geben können. Hinweise bitte unter Telefon 02821-5040.