Essen. Die Essener und Essenerinnen waren im vergangenen Jahr noch häufiger krank als 2022. Dafür sorgen vor allem drei Krankheitsgruppen.

Die Fehlzeiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Essen sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Nach dem Rekordjahr 2022, in dem die Beschäftigten im Schnitt an 23,3 Tagen krankgeschrieben waren, stieg die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) 2023 auf 23,7.

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„2022 wurde der Rekordwert vor allem deshalb erreicht, weil die Fehlzeiten wegen Atemwegserkrankungen nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen sprunghaft angestiegen waren“, sagt Markus Wystub, Geschäftsführer der Barmer in Essen. „Dass wir 2023 nun erneut Fehlzeiten auf diesem hohen Niveau haben, ist besorgniserregend – zum einen mit Blick auf die Betroffenen selbst, zum anderen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese Fehlzeiten in den Unternehmen abfedern müssen.“

Essener liegen bei Fehlzeiten über dem NRW-Durchschnitt

Essen liegt mit den 23,7 AU-Tagen auch leicht über dem NRW-Durchschnitt von 23,2 AU-Tagen. Die Hauptursache dafür, dass die Fehlzeiten in Essen erneut ein Rekordniveau erreicht haben, sind laut dem Gesundheitsreport der Barmer die psychischen Erkrankungen. Im Schnitt waren die Beschäftigten an 5,3 Tagen wegen psychischer Belastungen arbeitsunfähig, 2022 waren es noch 4,9 Tage. Das bedeute hier einen Anstieg von immerhin rund acht Prozent.

„Die Fehlzeiten wegen der psychischen Erkrankungen steigen seit Jahren stetig an. Wachsender Stress und Druck im beruflichen Alltag können eine Ursache sein, ebenso die Folgen des Fachkräftemangels“, sagt Wystub. Dem müssten alle Akteure im Gesundheitssystem ebenso wie die Unternehmer präventiv entgegenwirken. „Ein Mittel sollte ein betriebliches Gesundheitsmanagement sein, wie es unter anderem die gesetzlichen Krankenkassen anbieten“, ergänzt der Barmer-Geschäftsführer.

„Dass wir 2023 nun erneut Fehlzeiten auf diesem hohen Niveau haben, ist besorgniserregend – zum einen mit Blick auf die Betroffenen selbst, zum anderen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese Fehlzeiten in den Unternehmen abfedern müssen.“

 Markus Wystub, Geschäftsführer der Barmer in Essen

Ein anhaltend hohes Niveau sei 2023 auch bei den durch Atemwegserkrankungen verursachten Fehlzeiten zu verzeichnen gewesen: Wie schon im Rekordjahr 2022 habe man hier rechnerisch 4,7 AU-Tage pro Beschäftigtem in Essen verzeichnet.

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Bei den Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems habe es ebenfalls keine Veränderungen gegeben: Wegen Rücken- und Gelenkerkrankungen waren die Beschäftigten in Essen 2023 durchschnittlich an vier Tagen arbeitsunfähig.

Report basiert auf Daten von 3,7 Millionen Versicherten

Der Gesundheitsreport der Barmer basiert auf den Daten von bundesweit rund 3,7 Millionen Erwerbstätigen, die bei der Krankenkasse versichert sind. Dazu zählen rund 900.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwischen 15 und 64 Jahren aus NRW, darunter 27.700 aus Essen.

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