Essen-Bredeney. Vom Kiosk in Stadtwald zum Café in Essen-Bredeney: Hisan und Jimmy Hasso bieten im „La Vida“ mehr als Eis. Wir haben sie getroffen.
Das Eis-Café an der Bredeneyer Straße 97 in Essen hat neue Betreiber: Hisan und Jimmy Hasso haben dort das „La Vida“ eröffnet, ungewöhnlicherweise im November, wenn andere Eis-Cafés längst geschlossen haben. Dafür hat das Ehepaar seine Gründe.
Hisan (32) und ihr Mann Jimmy (38) Hasso sind im Essener Süden keine Unbekannten. Fast drei Jahre führten sie den Kiosk Levi am Stadtwaldplatz, bauten ihn zu einem kleinen Laden für die Dinge des täglichen Bedarfs um. Ihre Spezialität dort: amerikanische Getränke und Süßigkeiten. Jetzt setzen sie auf Eis, Kuchen, Frühstück und kleine Gerichte.
„Mein Mann hat immer von einem Eis-Café geträumt. Als wir erfahren haben, dass diese Räume frei sind, haben wir zugegriffen“, so Hisan Hasso. In den vergangenen Wochen haben sie die Räume neu gestaltet und nun das „La Vida“ eröffnet.
Das Paar wechselte vom Kiosk in Essen-Stadtwald zum Eis-Café in Bredeney
Der Kiosk in Stadtwald sei gut gelaufen, die Arbeit habe viel Spaß gemacht. „Aber aufgrund der langen Öffnungszeiten war das mit drei kleinen Kindern sehr schwierig für uns“, so die 32-Jährige. Der Kiosk war sieben Tage die Woche, jeweils von 7 bis 22 Uhr, am Wochenende sogar bis 23 Uhr, geöffnet. „Und dort mussten wir alles allein hinbekommen“, ergänzt ihr Mann.
Da sei einfach zu wenig Zeit für die Familie geblieben. Die Kinder sind jetzt elf, neun und fünf Jahre alt, brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern. „Wir haben uns trotzdem die Entscheidung nicht leicht gemacht und vermissen unsere Stammkunden aus Stadtwald sehr. Ich würde mir sehr wünschen, dass sie uns hier in Bredeney mal besuchen kommen“, sagt Hisan Hasso.
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Die beiden leben seit Mitte der 1990er Jahre in Deutschland, sind hier aufgewachsen. Beide sind irakische Kurden. Ihre Familien haben ihre Heimat aus politischen Gründen beziehungsweise wegen des Krieges dort verlassen.
Jimmy Hasso hatte früher schon einmal in einer Eisdiele gearbeitet und seitdem die Idee, sich irgendwann mit einem solchen Betrieb selbstständig zu machen. Eigentlich wollte das Ehepaar diesen Wunsch schon in Stadtwald verwirklichen, aber die Kunden hätten damals lieber den Kiosk behalten wollen. Für diesen sei schnell ein Nachfolger gefunden worden, zu dem die Hassos guten Kontakt haben, wie sie erzählen. So ist offenbar allen geholfen: In Stadtwald gibt es weiter einen Kiosk und in Bredeney weiter ein Eis-Café, nachdem sich die letzten Pächter dort zurückgezogen hatten.
Die Lage des Cafés in der Nähe des Bredeneyer Kreuzes ist zentral. Im Sommer werde man auch zehn Außentische anbieten, berichtet Hisan Hasso, eine gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte, die nach der reinen Familienphase aber etwas anderes machen wollte. Der Außenbereich werde noch neu gestaltet und soll dann im Frühling mit Blumen bepflanzt werden.
Neben dem laufenden Betrieb, aktuell von 8 bis 20 Uhr, im Sommer dann bis 22 Uhr, bleibt für das Ehepaar also genug zu tun. „Wir sind ganz froh, im November zu starten. Bevor der Andrang in der wärmeren Jahreszeit dann groß wird, sind wir richtig fit und die Arbeitsabläufe haben sich schon eingespielt“, hofft Jimmy Hasso. Das Paar wird aktuell von zwei Angestellten unterstützt, die in ruhigeren Zeiten auch allein klarkommen.
Die ersten Gäste in Essen-Bredeney standen schon früh vor der Tür
Am ersten Tag standen die Kunden schon um 8 Uhr vor der Tür, um das Café in Augenschein zu nehmen und zu testen. Aktuell gibt es rund 20 Sorten Eis, es können aber auch 25 werden, so Hisan Hasso. Das Eis werde vom selben Lieferanten wie bei den Vorgängern geliefert, sodass sich die Kundinnen und Kunden nicht umstellen müssen. Selbst zubereitet werden ein Teil der Kuchen, das Frühstück, Salate, Crêpes, Baguettes und Suppen. Vieles gibt es auch zum Mitnehmen.
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