Essen-Kettwig. Die 13-jährige Selma aus Essen hat in der ARD-Show „Klein gegen Groß“ den Stargeiger David Garrett herausgefordert. So ist es ausgegangen.
Sie hat sich tapfer geschlagen: Die 13-jährige Selma Schloth aus Essen trat bei der ARD-Show „Klein gegen Groß“ am Samstagabend (23. November) gegen den Stargeiger David Garrett an. Ihre Aufgabe: Beide mussten Geigen von berühmten Geigenbauern wie Stradivari oder Amati anhand von Bauart, Maserung und Schnecke richtig zuordnen und überdies das Herstellungsjahr benennen. Keine leichte Aufgabe für die junge Kandidatin, die selbst seit sechs Jahren Geige spielt, dabei mit dem versierten Musiker mitzuhalten.
Jeweils vier Instrumente sollten die Kandidaten bei diesem Duell erkennen. Selma patzte beim dritten Exemplar, konnte aber beim vierten ihre Sicherheit zurückgewinnen und benannte alles richtig.
David Garrett wusste zwar alle Antworten, ließ der Essenerin aber eine Chance auf den Gewinn und gab für seine vierte Geige keine Antwort ab. So gingen die beiden bei diesem Wissensduell von „Klein gegen Groß“ ins Stechen.
Bis zum Schluss spannend: Die Kandidaten kamen ins Stechen
Ein weiteres Instrument wurde ihnen vorgelegt, mit einem Tuch bedeckt. Wer als erster die Geige richtig einordnen konnte, sollte den Sieg davontragen. Das war dann David Garrett.
Am Ende ihres Auftritts kamen der 13-Jährigen zwar die Tränen, doch gegen einen so berühmten Geigenspieler und -kenner verloren zu haben, macht die Essenerin auch ein wenig stolz. Am Samstagabend hat sie sich jedenfalls die Aufzeichnung der Show „Klein gegen Groß – Das unglaubliche Duell“ mit der gesamten Familie auf dem heimischen Sofa angeschaut.
So kam es zum Auftritt in der beliebten TV-Show
Wie es überhaupt zu diesem Auftritt kam, hat unsere Redaktion bei einem Besuch kurz vor Ausstrahlung der Sendung erfahren.
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„Ich habe eigentlich schon als kleines Kind total gerne ,Klein gegen Groß’ geschaut. Es ist schon faszinierend, was sich die Kinder da trauen. Und dann wollte ich selbst mal mitmachen, das war immer mein Traum“, erzählt Selma. In den Osterferien setzte sie mutig dieses Vorhaben um und schickte eine Bewerbung an den Sender.
Zur Vorbereitung besuchte die Essenerin ihren Geigenbauer
Selma Schloth geht in die achte Klasse des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) in Essen-Kettwig und liebt Musik. Ursprünglich wollte sie – angeregt durch die Aktion „Instrumentenkarussell“ in ihrer Grundschule – Gitarre lernen, „doch da waren bereits alle Plätze belegt“. So hat Selma die Geige für sich entdeckt, nahm direkt Unterricht und war bereits in der dritten Klasse Mitglied im Schulorchester der Kettwiger Schmachtenbergschule.
Ihre Vorliebe für dieses Instrument habe wohl den Ausschlag gegeben für ihren Duell-Kandidaten, berichtet Selma. „Als Gegner habe ich David Garrett bekommen. Das ist schon eine sehr große Herausforderung, denn er ist weltberühmt und ein absoluter Profi.“
Bis zur Aufzeichnung der Show Mitte Oktober in Berlin blieb ihr aber noch etwas Zeit, um sich auf die Aufgabenstellung vorzubereiten: Es müssen Geigen von berühmten Geigenbauern wie Stradivari oder Amati anhand von Bauart, Maserung und Schnecke richtig zugeordnet und überdies das Herstellungsjahr benannt werden.
Die Schülerin informierte sich nicht nur in Büchern und anhand von Bildern über die verschiedenen Geigentypen, sondern auch vor Ort. In Rüttenscheid sitzt Geigenbauer Bartsch, zu dem Selma mit ihrem Instrument des Öfteren vorbeikommt, wenn etwas gerichtet werden muss. „Dort habe ich viel gelernt über das Aussehen von Schnecken, über Schalllöcher und Wirbel.“ Was sie bei dem Geigenbauer außerdem fasziniert: „Es riecht so schön nach Holz.“ Der Geruch habe etwas „Märchenhaftes“ an sich.
Ob dies Wahrnehmung dazu beigetragen hat, die richtigen Antworten in der TV-Show zu finden? Das verriet Selma beim Gespräch mit dieser Redaktion natürlich noch nicht.
Video: Selma erzählt über ihre Liebe zur Geige
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Die Dreharbeiten, die sich über mehrere Tage erstreckten, seien jedenfalls sehr aufregend gewesen, berichtet sie. Es habe eine tolle Rund-um-Betreuung vom Team gegeben. Was Mutter Jessica Schloth (43) bestätigt: „Wenn nicht gedreht wurde, saßen wir im Backstage-Bereich und haben uns unterhalten. Die Kandidaten waren fast alle im gleichen Hotel untergebracht, so dass wir uns schon beim Frühstück gesehen haben. Selma hat dort sogar mit zwei Mädchen Freundschaft geschlossen.“
Die Familie aus Essen-Kettwig ist ebenfalls sehr musikalisch
Von ihrer Familie wird Selma, die nicht nur Geige spielt, sondern im Dezember außerdem als Sängerin beim Chormusical „Bethlehem“ in Hannover auf der Bühne stehen wird, voll unterstützt. Was nicht von ungefähr kommt. Ihr elfjähriger Bruder Leopold spielt Posaune, Vater Sebastian (43) übt sich seit kurzem im Jagdhorn.
Diese Stars sind dabei
Griechische Mythologie, Geigen von unschätzbarem Wert und ein „Stell-dich-ein“ der Comedy-Stars: All das und noch vieles mehr gibt es zu sehen bei „Klein gegen Groß – das unglaubliche Duell“ am Samstag, 23. November, ab 20.15 Uhr im Ersten.
Diesmal nehmen sich unter anderem Comedienne Martina Hill, „Der letzte Bulle“-Star Henning Baum, Moderator und Autor Jürgen von der Lippe, Schauspielerin Franka Potente und „Klein gegen Groß“-Allrounder Jan Josef Liefers den Duell-Herausforderungen der Teenager an. Die 13-jährige Selma aus Essen wird gegen Stargeiger David Garrett antreten.
„Mein Mann ist Bauingenieur und hielt sich immer für unmusikalisch. Aber er hat sich anstecken lassen“, sagt Jessica Schloth lachend. Die Arbeitsmedizinerin ist in ihrer Freizeit Schlagzeugerin in einem Kettwiger Orchester und singt im Chor. „Ich komme halt aus einer musikalischen Familie“, erzählt die gebürtige Ostdeutsche. Ihre Mutter sei zur DDR-Zeit als Sängerin viel auf Tournee gewesen, sie als Tochter war häufig dabei.
Es gibt noch ein sportliches Hobby für die Essenerin: Floorball
Jessica Schloth betont: „Wir haben Selma nicht gedrängt, ihr Talent hat sich entwickelt.“ Ihre erste eigene Geige bekam Selma in der fünften Klasse. Zu ihren Lieblingsstücken gehören „Lemon Tree“, „Country Roads“ und „Take me Home“ sowie „Believer“ und „Viva la Vida“. Diese Songs machten richtig gute Laune, sagt sie.
Richtig Laune macht der Schülerin, die übrigens für die Schülerzeitung am THG schreibt, noch etwas anderes: das Floorball-Spielen mit ihrer Mannschaft. „Das ist eine Mischung aus Hockey und Eishockey“, beschreibt Selma den Hallensport mit dem Schläger. Da es in Essen keinen entsprechenden Verein gibt, spielt sie in Heiligenhaus bei der SSVg. „Das ist von Kettwig ja nicht weit entfernt.“ Ihre Mannschaft, die „Heljens Haie“, dürften ihr an diesem Samstag wohl ebenso wie ihre Klasse die Daumen drücken beim Fernseh-Duell gegen den Stargeiger.
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