Elten. Die Stadt Emmerich soll ein Konzept erarbeiten, damit der Marktplatz in Elten komplett umgestaltet wird. Das hat jetzt eine konkrete Folge.
Zwei große Veränderungen haben in diesem Jahr den Markt in Elten betroffen. Einschneidend im wahrsten Sinne des Wortes war die Fällung der Linde, die über 150 Jahre mitten auf dem Platz stand. Abgeschnitten wurde hingegen ein Schleichweg über den Platz, den viele Autofahrer nutzten.
Im April dieses Jahres reagierte die Stadt Emmerich darauf, weil es immer wieder zu gefährlichen Situationen auf dem Markt gekommen sein soll. Der CDU-Ortsverband Elten hatte in einer Eingabe darauf hingewiesen, dass offensichtlich Autofahrer, die aus Richtung Autobahnanschlussstelle Elten beziehungsweise Beek kommen, den Marktplatz als Abkürzung nutzen. Insbesondere dann, wenn es an der Kreuzung Klosterstraße/Schmidtstraße zu einem Rückstau kommt.
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Zufahrt von der Schmidtstraße gesperrt
Daher entschied man sich im Frühjahr dazu, die Zufahrt zum Marktplatz Elten von der Schmidtstraße aus mit Absperrbaken für den Verkehr zu sperren. Die Absperrung wurde zunächst einmal probeweise für sechs Monate installiert. „Sollte sich diese Maßnahme bewähren, könnte die Zufahrt dauerhaft gesperrt werden“, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt Emmerich im April.
Das halbe Jahr Probezeit neigt sich nun dem Ende entgegen. Allerdings hat sich wie erwähnt mit der Fällung der Linde in der Zwischenzeit ein weiterer Aspekt ergeben. Zum Hintergrund: Der am sogenannten Sedantag (2. September) 1872 feierlich gepflanzte Baum erinnerte an die vorentscheidende Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges: Am 2. September 1870 wurde die französische Armee von preußischen, bayrischen, württembergischen und sächsischen Truppen nahe der französischen Stadt Sedan vernichtend geschlagen.
Im Mai dieses Jahres stürzte dann ein dicker Ast bei einem Sturm auf den Platz. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt. Als akute Vorsichtsmaßnahme wurde sofort die Sitzbank unter dem Baum gesperrt. Schließlich wurde ein Gutachter hinzugezogen, der endgültig den Daumen senkte. Der Baum musste aus Sicherheitsbedenken gefällt werden, was dann im Juli noch vor dem Schützenfest erledigt wurde.
„Die provisorische Sperrung hat sich bewährt. Das spiegelt auch das Feedback, das wir in der Verwaltung bekommen, wider“
Eingabe des SPD Ortsvereins Elten
Dadurch hat sich für den gesamten Bereich um den Marktplatz eine neue Situation ergeben, auch mit möglichen Folgen für die Sperrung der Zufahrt zum Markt von der Schmidtstraße. Denn der SPD-Ortsverein Elten hat nun eine Eingabe erarbeitet, die eine komplette Umgestaltung des Marktplatzes beinhaltet. „Die Neugestaltung des Platzes soll an die aktuellen Ziele eines zentralen Platzes in einem gefestigten Dorfkern eingebettet werden“, heißt es dazu von den Sozialdemokraten, die zudem möchten, dass für das Konzept die Wünsche und Anregungen der Eltener Bevölkerung ermittelt und berücksichtigt werden.
Ratssitzung am 24. September
Die Eingabe zur Umgestaltung des Marktplatzes vom SPD Ortsverein Elten steht auf der Tagesordnung der Sitzung des Rates der Stadt Emmerich, der am Dienstag, 24. September, tagt. Der öffentliche Teil der Sitzung beginnt um 17.30 Uhr in der Aula der Gesamtschule an der Paaltjessteege. Im öffentlichen Teil werden 32 Tagesordnungspunkte behandelt.
Traditionell werden Eingaben vom Rat in die zuständigen Fachausschüsse verwiesen. Im Fall der Umgestaltung des Marktplatzes in Elten würde dann die thematische Diskussion im Ausschuss für Stadtentwicklung stattfinden.
Die SPD wünscht sich, dass bei einer entsprechenden Neuanpflanzung auch der bisherige prägende Charakter des Baumes erhalten wird. Auch soll aus dem bisherigen Provisorium der Sperrung eine Dauerlösung werden.
„Provisorische Sperrung hat sich bewährt“
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Wegen dieses Antrags hat nun erst einmal die Stadt Emmerich reagiert. „Die provisorische Sperrung wird jetzt erst einmal um ein weiteres halbes Jahr verlängert“, berichtet Stadtsprecher Tim Terhorst auf Nachfrage der NRZ. Dann soll sich zeigen, wie die Politik mit der Eingabe der SPD weiterverfährt. Wobei: „Die provisorische Sperrung hat sich bewährt“, so Terhorst. „Das spiegelt auch das Feedback, das wir in der Verwaltung bekommen, wider.“
Grundsätzlich ist es allerdings so, dass die im Moment noch provisorisch gesperrte Durchfahrt mittels Absperrbaken durch eine wie auch immer geartete andere Option ersetzt werden soll, wenn eine Dauerlösung politisch gewünscht ist.