Emmerich/Rees/Uedem. VR Dienste in Uedem nutzt KI im Kampf gegen Cyberkriminalität. Effektiv für die Volksbank Emmerich-Rees. Betrug häufig bei diesen Branchen.
Einen Fahrradanhänger, den könnte der Sohn gut gebrauchen. Also suchte Elisabeth online nach so einem Vehikel als Geschenk. Denn Sohn und Schwiegertochter würden sich für das noch junge Familienglück freuen, um mit dem Nachwuchs mobiler zu sein. Fündig wurde sie bei der Firma Familien Mobil: „Da wurden auch gute Bewertungen hinterlassen“, fühlte sich Elisabeth sicher. Gekauft...
Doch dann meldete sich jemand von dem Unternehmen VR Dienste aus Uedem. Das Unternehmen Familien Mobil gibt es gar nicht. Das spanische Konto führt zu einer Fake-Firma. Der IT-Dienstleister der Volksbanken in der Region ließ das Geld zurück buchen. Puh, da war Elisabeth froh, nicht mehrere hundert Euro verloren zu haben. „Das spanische Konto war mir bei der Überweisung am Handy nicht aufgefallen, sonst wäre ich vielleicht schon skeptisch geworden“, sagt die Rentnerin, die ein Konto bei der Volksbank Emmerich-Rees hat.
Überprüfung durch einen menschlichen Faktor
In einer digitalisierten Welt stehen Banken und IT-Dienstleister vor einer ständig wachsenden Bedrohung durch Betrugsversuche. Immer wieder gelingt es Kriminellen, Zugriff auf vertrauliche Daten zu erhalten. Die Volksbank Emmerich-Rees hat daher entschieden hier proaktiv zu handeln, um ihre IT-Infrastrukturen zu schützen. Das größte Einfallstor für Betrugsversuche ist jedoch der Mensch selbst. Häufig geben Bankkunden vertrauliche Kontodaten weiter und werden so Opfer des sogenannten Social Engineering. Dabei setzen die Kriminellen ebenfalls auf KI, um das Vertrauen der Bankkunden zu erschleichen. Im vergangenen Jahr wurden Millionen neuer Arten an Schadsoftware registriert.
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Um ihre Kunden zu schützen, arbeitet die Volksbank Emmerich-Rees eng mit dem Rechenzentrum, der Atruvia AG, und dem Tochterunternehmen VR-Dienste aus Uedem zusammen. Die Volksbank nutzt bei der Erkennung betrügerischer Aktivitäten die langjährige Erfahrung der Atruvia, dem Digitalisierungspartner der Volksbanken, der seit Jahren Vorreiter bei der Erkennung betrügerischer Transaktionen ist. Die VR-Dienste ergänzt die elektronische Überprüfung von Überweisung mit der Überprüfung durch einen menschlichen Faktor. Auffällige Transaktionen werden von den Mitarbeitern noch mal einem Check unterzogen, damit ein hohe Trefferquote bei betrügerischen Transaktionen erzielt werden.
Falsch zurückgebucht? Überweisung kann noch freigeschaltet werden
„Die Volksbank Emmerich-Rees eG setzt seit sechs Jahren auf KI bei der Erkennung von betrügerischen Transaktionen“, erklärt Peter Schau, Vorstand der Volksbank. Mit einer Cybersicherheitsstrategie werden potenzielle Angriffe verhindert, frühzeitig erkannt und schnell darauf reagiert. Das System prüft, ob der Transaktionsvorgang dem üblichen Kundenmuster entspricht. Das Bewertungsmodell passt sich automatisch an aktuelle Entwicklungen in der Cyberbetrugsszene an. Eine manuelle Transaktionsprüfung verbessert den Erkennungsalgorithmus. So profitieren die Kunden der Volksbank Emmerich-Rees eG von den Erfahrungswerten eines ganzheitlichen Betrugsmanagements und von Abwehrstrategien, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.
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Die Praxis zeigt, dass das Fraud-Detection-System kriminelle Transaktionen in vier von fünf Fällen richtig erkennt und blockiert. Zu Unrecht blockierte Transaktionen können nach manueller Prüfung durch die Bank bzw. die VR-Dienste jederzeit freigeschaltet werden. Diese Rückmeldungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Modelloptimierung. Die KI-Modelle werden kontinuierlich an frischen Datensätzen geprüft, um ein falschgeleitetes Lernen zu unterbinden.
„Wir freuen uns, dass wir in einem aktuellen Fall eine Kundin vor einem höheren Geldverlust retten konnten, es zeigt dass das System funktioniert“
Häufig erst viele Zahlungsmöglichkeiten, dann nur Vorkasse
Betrügerische Transaktion treten häufig bei Bestellungen in so genannten Fake-Online-Shops mit vergleichsweise günstigen Artikelpreisen auf, die erst viele Zahlungsarten anbieten, dann aber nur noch die Vorkasse zulassen. Außerdem bei betrügerischen Ferienhausvermietungen, gefälschten Rechnungen von Amtsgerichten und anderen Behörden sowie Zahlungen an Kryptobörsen. Oft handelt es sich dann um Zahlungen, bei denen die IBAN nicht mit DE beginnt.
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„Wir freuen uns, dass wir in einem aktuellen Fall eine Kundin vor einem höheren Geldverlust retten konnten, es zeigt dass das System funktioniert,“ so Vorstandsmitglied Peter Schau.