Emmerich. Die Strandkörbe auf der Rheinpromenade werden immer wieder beschädigt. Welcher Verein eingesprungen ist, um vier neue Strandkörbe anzuschaffen.

In den Sommermonaten ist die Emmericher Rheinpromenade das Ausflugsziel für Gäste von Nah und Fern. Auch die Emmericher selbst genießen den Gang über die Flaniermeile und die Einkehr in ein Restaurant oder Lokal. Ein Alleinstellungsmerkmal ist sicherlich das kostenfreie Angebot der Strandkörbe, die den Besuchern eine schöne Zeit mit Blick auf den Rhein, die niederrheinische Landschaft, die Schifffahrt, die Brücke und vielleicht auch den anderen Besuchern ermöglichen.

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Leider leiden die Körbe im Laufe der Saison sehr unter der Nutzung und müssen von der Emmericher Wirtschaftsförderung im Winter immer wieder mühsam aufgearbeitet werden. Wobei hier nicht nur der Verschleiß durch die sachgerechte Nutzung eintritt. Denn immer wieder wird berichtet, dass die Strandkörbe in der Dunkelheit von Vandalen heimgesucht werden. Schmiereren mit einem wasserfesten Stift gehören da noch zu den eher kleineren Beschädigungen. So ist es sogar schon vorgekommen, dass ein Strandkorb absichtlich in Brand gesetzt wurde. Auch das Zerschneiden der Polster ist in der Vergangenheit vorgekommen.

Die Strandkörbe an der Rheinpromenade in Emmerich wurden in der Vergangenheit immer wieder beschädigt.
Die Strandkörbe an der Rheinpromenade in Emmerich wurden in der Vergangenheit immer wieder beschädigt. © NRZ | SCHUSTER, Dirk

Das Juister-Modell

Die Herrichtung der Strandkörbe durch die WFG geht allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Da es jetzt wieder so weit war, dass sich die Anzahl der Strandkörbe an der Rheinpromenade stark dezimiert hatte, ist der Stadtbild-Verein aktiv geworden. Nun konnten vier neue Strandkörbe angeschafft werden, die den Gästen vor der neuen Tourist Information zur Verfügung stehen.

Bei den Strandkörben handelt es sich um das Juister-Modell, einem 2-Sitzer aus weißem Kunststoffgeflecht mit rot-weißem Trägergewebe, 45° verstellbarem Oberkorb, Klapptischen und Sonnenmarkise. Rahmen und Sitzrahmen sind aus Hartholz. Der Emmericher Stadtbild-Verein versteht sich als Verschönerungsverein der Innenstadt und ist somit hier tätig geworden.

Die Geschichte des Strandkorbs

Mit dem Entstehen der ersten Seebäder an der Nord- und Ostsee zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde auch damit begonnen, die Aufenthaltsqualität am Strand zu verbessern. Neben Strandhütten gab es auch überdachte Stühle.

Als Erfinder des Strandkorbs gilt allerdings Hof-Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann aus Rostock.  Laut Überlieferung wünschte sich im Frühjahr 1882 Elfriede von Maltzahn eine schützende Sitzgelegenheit für den Strand. Die an Rheuma leidende ältere Dame wollte trotz Krankheit einen Sommeraufenthalt in Warnemünde verbringen.

Bartelmann baute zunächst einen Einsitzer aus Weiden- und Rohrgeflecht, den er mit einem grauen Markisenstoff überzog. Der Prototyp kam so gut an, dass es Folgebestellungen gab und der Korbmachermeister seine Erfindung verbesserte, in dem er einen Zweisitzer anbot, der mit mit Details wie Markisen, Fußstützen und Seitentischen versehen wurde.

Beleuchtung der Rheinbrücke

Viele Projekte konnten in den vergangenen Jahren rund um den Vorsitzenden Johannes Diks realisiert werden: Edelstahlblumenkübel in den Einkaufsstraßen, Hängepflanzen in der Kaßstraße, Begrünung Vorplatz des Willibrord-Gymnasiums, Beleuchtung diverser Gebäude wie zum Beispiel die Martinikirche, Societät, Unterstrahlung des Krantores oder die Winterbeleuchtung der Innenstadt.

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Das größte und bekannteste Projekt ist die Beleuchtung der Emmericher Rheinbrücke, die nach der Baustellenzeit in den Nachtstunden nicht nur Emmericher, sondern auch Besucher der Stadt wieder begeistern wird. Sie ist mittlerweile zu einem Wahrzeichen der Hansestadt geworden.

Die Vorstandsmitglieder

Weitere Vorstandsmitglieder sind zweiter Vorsitzender Werner Schult, Schatzmeister Martin Willikonsky, Schriftführerin Dr. Manon Loock-Braun, Harald Koster, Ludger Hoevelmann, Dirk Schuster, Sabine Gerards, Wolfgang Schröder, Gerd Gertsen und Bürgermeister Peter Hinze.

Die Strandkörbe auf der Rheinpromenade sind sehr beliebt.
Die Strandkörbe auf der Rheinpromenade sind sehr beliebt. © (...) | Herbert Gorissen

Nur wenige wissen, was der Verein macht, aber viele sind vor den Aktivitäten begeistert. Der Stadtbild-Verein ist gemeinnützig und alle Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich. Wie auch bei anderen Vereinen fällt es heutzutage schwer, neue Mitglieder und weitere ehrenamtliche Akteure zu gewinnen, die sich begeistern lassen, sich gemeinsam neuen Herausforderungen und neuen Projekten zu stellen. Wer Interesse am Verein hat, kann sich beim Stadtbildverein melden. Hier besteht auch die Möglichkeit Mitglied zu werden oder sich mit einer Spende einzubringen: 02822-931030, www.stadtbild-emmerich.de