Schon wieder die Strandkörbe. Erst Vandalismus, jetzt Brandstiftung. Die Polizei fragt: Wer hat was gesehen?

Emmerich. „Schade, da waren es nur noch fünf”, ärgert sich Dr. Manon Look-Braun, Leiterin des infoCenters Emmerich. Im Morgengrauen des Ostersonntages wurde wie berichtet einer der Strandkörbe an der Rheinpromenade abgebrannt. Auf die Kameraaufnahmen der „Webcam” – für die Live-Übertragung auf www.stadt-emmerich.de – brauchen die Ermittler der Polizei nicht zu hoffen. Die Körbe sind logischer Weise gen Rhein gerichtet. Die Kameras nehmen zum einen nur von hinten auf und zum anderen war es vor 4.50 Uhr noch dunkel, so Look-Braun. „Ich hoffe auf die Anwohner, dass die etwas gesehen haben”, sagt die Leiterin.

Ein Hinweis ist dieser Zeitung bekannt: Paul Buchen gab am NRZ-Leser-Telefon an, vier Bierflaschen gefunden zu haben. Eine habe genau an der Stelle des abgebrannten Strandkorbes gelegen, drei daneben. Die Biere schienen polnische Produkte gewesen zu sein. Buchen habe den Fund der Polizei übergeben. Die Ermittlungen der Polizei dauern derweil noch an.

Schmierereien schon am dritten Tag

6000 Euro hat sich die Stadtsparkasse die Anschaffung der sechs Körbe im Sommer 2006 kosten lassen. Etwa 3800 Euro kosteten allein die Strandkörbe. Rund 633 Euro das Stück also. Die restlichen Kosten fielen für die Installation an. Im Winter werden die Körbe für 500 bis 1000 Euro restauriert. Seit dem 1. April stehen die schönen Zweisitzer wieder. „Bereits am dritten Tag haben die ersten mit einem wasserfesten Stift Herzen oder Sprüche draufgemalt”, verrät Dr. Look-Braun.

Was kann man tun, damit sowas in Zukunft verhindert wird? Eigentlich nichts. „Man kann nur an die Bürger und die Gäste appellieren, ihre Augen offen zu halten. Die Körbe stehen ja schon extra in der Nähe des infoCenters, damit wir auf sie achten können”, sagt Look-Braun. Ob es wieder einen sechsten Korb geben wird, sei derzeit vollkommen offen: „Das müssen wir uns durch den Kopf gehen lassen”. Noch trauriger wäre es, wenn man beschließen müsste, die Körbe alle wieder abzubauen.

Die Strandkörbe sind schon oft Ziel von zerstörerischen Akten gewesen. Im Juli 2008 ritzte ein Unbekannter je ein Herz in die Kunststoff-Polster von zwei Körben. Noch heftiger kam es im Juni 2007, als Unbekannte einen Korb auseinander nahmen, Bogenlampen und Lichtstelen zerstörten sowie eine Skulptur in den Treidelpfad warfen. Fünfstellig war der Schadensbetrag.

Hinweise nimmt die Polizei entgegen: 02822/78 30