Emmerich. Bis zum 8. Juli lockt die Kirmes noch nach Emmerich. Aber wie sehen die Preise aus? Das kosten Fahrgeschäfte, Speisen und Getränke.
Das junge Paar steht mit seinen beiden Kindern am Airport. So heißt das Fahrgeschäft, bei dem „die Maschinen“ mit Aufschriften wie LTU, Lufthansa und Pan Am abfahrbereit stehen. Die Sirene stößt einen lauten Heulton aus – und schon geht’s rund. Die Kinder genießen ganz offensichtlich den Rundflug in luftiger Höhe. Nach zweieinhalb Minuten ist alles vorbei und die Flieger „landen“ wieder auf dem Geistmarkt. Drei Euro kostet so ein Flug auf der Emmericher Kirmes.
Es geht auch preiswerter. Vier Chips gibt es für zehn, zehn Chips für 20 Euro. „Tja, billig ist der Kirmesbesuch nicht“, sagt die junge Mutter. Ein Besuch in einem Freizeitpark, wo man sich den ganzen Tag aufhalten könne, rechne sich da schon eher. 50 Euro pro Kind hat das Paar für die Karussells eingeplant, hinzu kommt noch das Essen für die vier. Alles in allem rechnet die vierköpfige Familie mit rund 200 Euro.
Es wird nicht auf den Euro geschaut bei Emmericher Kirmes
Kirmes endet mit Feuerwerk
Am Montag, 8. Juli, ist letzter Kirmestag und Familientag mit ermäßigten Preisen. Insgesamt sind auf der Emmericher Kirmes 54 Schausteller vertreten. Das traditionelle Feuerwerk wird am Montag von ca. 22.45 bis 23 abgebrannt.
Wegen des Höhenfeuerwerks am Montag kommt es zu weiteren Verkehrseinschränkungen. So sind die Parkplätze am Regenüberlaufbecken ab 21 Uhr gesperrt. Ebenso ist die Straße Hinter dem Mühlenberg am Kirmesmontag für Autofahrer und Fußgänger ab diesem Zeitpunkt aus Sicherheitsgründen gesperrt.
„Wir gucken nicht auf zehn Euro.“ Bernd Grodowski und Alissa Bahlman, die ebenfalls mit ihren beiden Kindern den Trubel genießen, wollen nicht vorrangig ans Geld denken. „Die Kinder sollen Spaß haben, dürfen sich aussuchen, ob sie in einer Rakete oder auf einem Motorrad Platz nehmen“, ist dem Vater wichtig. Die Kirmes sei für die Kinder schließlich ein besonderes Ereignis. Ihren Hunger will die Familie ebenfalls auf der Kirmes stillen.
Dabei ist die Auswahl groß: Los geht es mit 1,90 für einen Reibekuchen, Apfelmus dazu gibt es für 70 Cent. Eine kleine Portion Pommes frites ist für drei Euro zu haben, die Frikadelle ebenfalls. Die große Pommes kostet vier Euro, Currywurst oder Krakauer vom Grill je 4,50 Euro, an einem anderen Stand sind es fünf Euro. Kibbeling und Backfisch schlagen mit je sieben Euro zu Buche. Champignons gibt es für sechs Euro das Schälchen, die Spießbratenscheibe für 6,50 Euro.
Currywurst, Pommes spezial für neun Euro
„Gespart wird heute nicht“, sagt Rüdiger Behr gut gelaunt. Er gönnt sich eine Currywurst und Pommes spezial. Summa summarum neun Euro. Für das Bier dazu zahlt er drei Euro.„Nachtisch gibt es später“, kündigt er an. Er hat ein Auge auf die Churros geworfen, mit Zimt und Zucker für fünf Euro, mit Schoko kostet die Portion zwei Euro mehr.
Musik schallt über den Platz, mit schnarrenden Stimmen werben die Kirmesbeschicker für ihre Attraktionen, Sound-Effekte, blinkende Leuchten in allen Farben und Glitzereffekte tun ein übriges für die Atmosphäre. Dazu ziehen süße und würzige Düfte über den Platz.
Break Dancer bei Jugendlichen beliebt
Im Break Dancer kreischen die Jugendlichen vor Vergnügen. Das Fahrgeschäft dreht sich um drei Achsen, 24-mal pro Minute kreist die große Rundscheibe, 28-mal pro Minute die kleinere Scheibe mit dem Sessel-Quartett, jeder einzelne Sessel wird zudem durch die Fliehkraft mal in die eine, mal in die andere Richtung geschleudert.
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Jutta Giesen kommt mit ihren beiden Enkelinnen Johanna und Victoria aus dem Laufgeschäft Lost – Escape adventure. „Das war spannend“, kommentiert Victoria. Großmutter Jutta fand es „aufregend“, auch weil es drinnen beim Klettern und Kriechen einige Stolperfallen gibt. „Da muss man ab einem gewissen Alter aufpassen“, rät sie und lacht. Preis für den gestiegenen Blutdruck: vier Euro pro Abenteuer-Trip. „Ja, die Preise haben ganz schön angezogen“, sagt Jutta Giesen. Aber die Attraktionen müssen ja angeschafft, auf- und abgebaut, die Schausteller und Mitarbeiter bezahlt werden“, gibt sie zu Bedenken. Alles werde teurer. „Daher sind die Preise okay.“
„Teuer ist es schon“, gibt Ramona van Leeuwen zu. Sie bummelt mit ihren beiden Kindern über die Kirmes. „Aber das nehme ich in Kauf“, sagt sie, schon der Kinder wegen, die gerade an Bungee Trampolin anstehen. Preis für den ultimativen Adrenalinkick en miniature: fünf Euro.
Wurfbude: Ein Treffer reicht für einen Preis
Rocco Böttcher betreibt eine Wurfbude. Marlon, fünfeinhalb Jahre alt, will es gleich mal versuchen. „Bitte hier vorn den Pfeil anfassen“, rät Böttcher. Marlon erweist sich als geschickt. Mit den sieben Pfeilen, die Papa Sebastian van Lier gekauft hat, kann Marlon gleich fünf Ballons „die Luft nehmen“. Jetzt hat Marlon die Qual der Wahl bei den Preisen. Er sucht sich eine Flöte aus. „Hier gibt es schon für einen einzigen Treffer einen Preis“, sagt Böttcher. Und was kostet der Spaß? Sieben Pfeile vier, 14 acht, 20 Pfeile zwölf Euro.
Gziem Demir, Mutter von zwei Kindern, die gerade mit der Bahn des Kinder-Fahrgeschäfts Fantastische Reise unterwegs sind, hat zehn Euro für die Fahrt (2,35 Minuten) für sich und die beiden Kinder bezahlt. „Hier ist alles nicht gerade billig“, sagt sie. Aber sie wird das Thema Finanzen dadurch in Grenzen halten, dass sich ihre Familie dieses Vergnügen nur an einem einzigen Tag gönnen will. oha