Kleve/Rees-Haldern. Susan O‘Neill ist für Aufnahmen ins Museum Kurhaus in Kleve gekommen. Warum Haldern Pop die Brücke zu diesen Kunsträumen geschlagen hat.
Wer sich heute mit Musikern befasst und nach Videos sucht, findet von vielen intime Live-Aufnahmen. Etwa aus einer Radio-Station, einem Wohnzimmer oder einer Bibliothek. Haldern Pop hat nun der irischen Sängerin Susan O‘Neill eine besondere Brücke geschlagen und ihr Aufnahmen im Museum Kurhaus in Kleve ermöglicht, wo die Folk-Sängerin ihre wahnsinnig gute Stimme besonders schön hat erklingen lassen können. Man darf gespannt sein, wie Haldern Pop diese Aufnahmen verwerten wird.
Susan O‘Neill interessiert sich für den Einfluss des Menschen auf die Kunst
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Aber worum ging es Susan O‘Neill, die auch SON abgekürzt wird, dabei? Sie interessiert sich für den Einfluss des Menschen auf die Kunst. Besonders bei jemandem wie Joseph Beuys, „der über einen langen Zeitraum Einfluss hatte“. Zudem möchte sie neue Räume erkunden. SON ließ sich von Museumsleiter Prof. Harald Kunde das Lehrer-Schüler-Verhältnis von Ewald Mataré zu seinem Schüler Beuys erklären, schließlich widmet das Museum dem Künstler ein eigenes Atelier. Mit der Fragestellung, was man bei der Kunst überhaupt lehren kann und ob der Lehrer vielleicht eher ein Vorbild ist, ging Beuys irgendwann seinen eigenen Weg, weshalb Mataré sich von seinem Schüler abwandte. „Es stellt sich die Frage: Sollte der Lehrer dem Schüler Freiräume schaffen oder ihn domptieren?“, fragt Kunde.
SON hat ihren Ansatz dazu: „Ich werde immer ein Schüler bleiben. Es ist keine Kunst, wenn Du vorher schon meinst, Du weißt alles. Man sollte mit einer kindlichen Neugier an die Dinge herangehen. Ich glaube, das hat Beuys auch gewusst.“
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Haldern Pop pflegt die Heimatverbindungen
Dass Haldern Pop der Künstlerin, die beim Festival vom 8. bis zum 10. August, präsentiert von der NRZ, mit Stargaze auf der Hauptbühne auftreten wird, das Museum Kurhaus vorschlägt, passt ins Bild: „Unsere Gedanken sind nicht in New York, sondern hier, im Kurhaus, im Dorf, bei unseren Unternehmen“, sagt Haldern Pop Chef Stefan Reichmann. Man sehe sich in der Region verzahnt, während man eine gewisse Internationalität nach Haldern lockt.
Bei Beuys sieht Reichmann eine Gemeinsamkeit mit dem Haldern Pop: Mit dem kunsttheoretischen Begriff der Sozialen Plastik oder der Sozialen Skulptur hat Beuys jener Kunst einen Namen gegeben, die sich nicht rein auf das fassbare Artefakt beschränkt. Hier geht es um die Kunst, die eine Gesellschaft verändert. Somit wird auch das menschliche Handeln Teil der Kunst, die die Gesellschaft formt.
Auch Haldern Pop ist eine soziale Skulptur
Eine soziale Skulptur entsteht also nicht künstlich. Hier sieht Stefan Reichmann die Verbindung: „Das Haldern Pop ist auch eine soziale Skulptur.“ Menschen wirken miteinander und nur zusammen wirkt es. Damit zielt Reichmann darauf ab, dass eben nicht die großen Namen zum Festival kommen, sondern viele Talente, die gemeinsam das schöne Erlebnis für die Besucher erzeugen. Darauf darf das Publikum vertrauen. „In der heutigen Zeit ist es schwierig abzubilden, dass man sich was Neues wagt, ohne die durch Daten überprüfte Sicherheit für die Zukunft zu haben.“ Reichmann wirbt für Vertrauen in neue Kunst. Mit ein bisschen mehr kindlicher Neugier...