Duisburg. Wann kommen die Briefwahl-Unterlagen an? Wo liegt mein Wahllokal? Wer kandidiert? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Bundestagswahl in Duisburg.
Bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 sind etwa 313.000 wahlberechtigte Duisburgerinnen und Duisburger zur Stimmabgabe aufgerufen. Für viele stellen sich über die Wahlentscheidung hinaus Fragen: Wann werden die Wahlbenachrichtigungen und wann die Briefwahlunterlagen in Duisburg verschickt? Welche Kandidatinnen und Kandidaten kämpfen in Duisburg um Erststimmen? Wie wählte Duisburg bei der letzten Bundestagswahl? Hier gibt es die wichtigsten Fragen und Antworten zur vorgezogenen Neuwahl in den Wahlkreisen Duisburg I (Süd) und Duisburg II (Nord):
Bundestagswahl am 23. Februar 2025: Wer darf wählen?
Wahlberechtigt sind alle deutschen Staatsangehörigen, die am Wahltag mindestens 18 Jahre alt sind, seit mindestens dem 23. November ihren Hauptwohnsitz in Deutschland haben oder sich hier gewöhnlich aufhalten. Auch mehr als 13.300 Erstwählerinnen und Erstwähler sind in Duisburg zur Wahl aufgerufen, sie erhalten alle einen Brief, damit sie ganz sicher von ihrem neuen demokratischen Recht erfahren.
- Zu Sonderfällen wie neu zugezogenen Duisburgerinnen und Duisburgern informiert die Stadt Duisburg hier.
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Wie und wo kann ich in Duisburg wählen?
Jede(r) Wahlberechtigte kann zwei Stimmen (Erststimme und Zweitstimme) vergeben und entweder direkt vor Ort im Wahllokal zwei Kreuzchen auf dem Stimmzettel machen oder im Vorfeld per Briefwahl.
Die 323 Wahllokale (an 171 Standorten) sind am Wahl-Sonntag, 23. Februar, auch in Duisburg von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Der jeweils zugewiesene Wahlraum steht auf der Wahlbenachrichtigung. Fast alle Wahllokale sind laut Stadt barrierefrei zugänglich.
Wichtig für alle, die per Briefwahl abstimmen möchten: Die Beantragung der Briefwahl ist bereits seit dem 13. Januar über die Internetseite https://briefwahl.duisburg.de möglich, obwohl die Wahlbenachrichtigungen in Duisburg erst ab Dienstag, 28. Januar, von der Post zugestellt wurden.
Eine weitere Möglichkeit, vor dem Wahl-Sonntag Briefwahl zu beantragen, bieten die Briefwahlstellen in den sieben Bezirksämtern und im Wahl-Zentrum in Homberg. Diese sollen ab Montag, 3. Februar, geöffnet sein. Vom 10. bis 21. Februar ist dort während der Öffnungszeiten der Verwaltungen auch die direkte Stimmabgabe möglich:
- Walsum, Friedrich-Ebert-Str. 152, 47179 Duisburg
- Hamborn, Duisburger Str. 213, 47166
- Meiderich, Von-der-Mark-Str. 36, 47137
- Homberg, Bismarckplatz 1, 47198
- Homberg, Stabsstelle Wahlen, In den Haesen 84, 47198
- Mitte, Sonnenwall 73-75, 47051
- Rheinhausen, Körnerplatz 1, 47226
- Süd, Sittardsberger Allee 14, 47249
Die Stadt besetzt die acht Briefwahlstellen, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen. In Essen zum Beispiel gibt es nur eine Briefwahlstelle. Hier lesen Sie nähere Informationen zum Briefwahlantrag in Duisburg
Was, wenn meine Wahlbenachrichtigung zu spät oder gar nicht kommt?
Die Wahlbenachrichtigungen wurden in Duisburg ab dem 28. Januar zugestellt. Wer seine Wahlbenachrichtigung bis zum 1. Februar nicht im Briefkasten hat, sollte schnell reagieren. Die Stadt bittet Betroffene, sich in solchen Fällen „umgehend unter der Telefonnummer 0203 283-3333 mit der Stabsstelle Wahlen in Verbindung zu setzen“.
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Wann bekomme ich meine Unterlagen zur Briefwahl zugeschickt?
Da der Bundeswahlausschuss am 30. Januar über die Zulassung der Kandidaten und Parteien zur Wahl entschieden hat, können erst danach die Stimmzettel gedruckt werden. Das Wahlteam der Stadt hofft, dass die vom Deutschen Gemeindeverlag gedruckten Stimmzettel bis zum 7. Februar in Duisburg ankommen, dann könnten die Briefwahlunterlagen ab dem 10. Februar verschickt werden. Darum kann in den acht Briefwahlstellen auch erst ab dem 10. Februar direkt abgestimmt werden. Die ersten Briefwahlunterlagen dürften also ab dem 12. Februar bei den Duisburger Wählern ankommen.
Bis wann sollten Briefwähler den Wahlbrief in den Briefkasten werfen?
Die Zeit ist wegen der vorgezogenen Neuwahlen diesmal knapp. Der Wahlbriefumschlag mit dem Stimmzettel sollte allerspätestens am Donnerstag, 20. Februar, im Briefkasten sein. Die Post sagt: Alle Briefe, die am 20. Februar vor der letzten Leerung im Briefkasten sind, kommen noch rechtzeitig zur Auszählung durch die Stadt an. Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie den Wahlbrief also bis zum Mittwoch vor der Wahl (19. Februar) auf den Weg geschickt haben. Notfalls können die Briefe noch am Wahlsonntag, 23. Februar, bis 18 Uhr, in die Hausbriefkästen am Rathaus (Burgplatz) und am Wahlamt (In den Hasen 84, 47198 Duisburg-Homberg) eingeworfen werden.
Freibier für Wähler? Wann und wo?
Die Briefwahlstelle am Sonnenwall ist am Samstag, 15. Februar, außer der Reihe geöffnet: Von 10 bis 14 Uhr besteht dort die Möglichkeit, Briefwahlunterlagen zu beantragen und direkt zu wählen. Wer seine Stimme vor Ort abgibt, erhält von Jecken des Hauptausschusses Duisburger Karneval (HDK) einen Gutschein für ein Freigetränk, der direkt an einem KöPi-Bierwagen eingelöst werden kann (wir berichteten).
Wen kann ich wählen?
Bei der Bundestagswahl 2025 haben die Wählerinnen und Wähler weiterhin zwei Stimmen: die Erststimme und die Zweitstimme. Mit der Erststimme wird eine Person aus dem jeweiligen Wahlkreis direkt gewählt. Deutschland ist in 299 Wahlkreise aufgeteilt. Die Kandidatin oder der Kandidat mit den meisten Erststimmen im Wahlkreis gewinnt das Direktmandat und zieht direkt in den Bundestag ein – in Folge der Wahlrechtsreform 2023 jedoch nur noch, wenn die Partei insgesamt genügend Sitze durch die Zweitstimmen erhält (Details zu den Neuerungen lesen Sie hier). Die Zweitstimme bestimmt allein, wie viele Sitze jede Partei im Bundestag erhält, sie legt also die Mehrheitsverhältnisse im Parlament fest.
In Duisburg liegen zwei der 299 Wahlkreise, in denen Direktkandidatinnen und Direktkandidaten um Erststimmen kämpfen:
Welche Direktkandidatinnen und Direktkandidaten treten im Duisburger Süd-Wahlkreis an?
Zum Wahlkreis Duisburg I (114) gehören die Stadtbezirke Süd, Rheinhausen und vom Stadtbezirk Mitte die Stadtteile Altstadt, Neuenkamp, Kaßlerfeld, Neudorf-Nord, Neudorf-Süd, Dellviertel, Hochfeld und Wanheimerort (siehe Karte). Die 2021 direkt gewählte Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises ist Bärbel Bas (SPD), sie tritt zum fünften Mal an. Mit der Erststimme können Sie im Wahlkreis eine(n) dieser vier Kandidatinnen und fünf Kandidaten wählen:
- Bärbel Bas (SPD)
- Dennis Schleß (CDU)
- Lamya Kaddor (Grüne)
- Alan Imamura (AfD)
- Sven Benentreu (FDP)
- Mirze Edis (Die Linke)
- Quo-Chir Luong (MLPD)
- Philipp Martin Sengpiel (Freie Wähler)
- Britta Söntgerath (Volt)
Die neue Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) stellt in NRW keine Direktkandidatinnen und -kandidaten auf.
Welche Kandidatinnen und Kandidaten treten im Duisburger Nord-Wahlkreis an?
Zum Wahlkreis Duisburg II (115) gehören die Stadtbezirke Walsum, Hamborn, Meiderich/Beeck, Homberg/Ruhrort/Baerl und vom Stadtbezirk Mitte der Stadtteil 504 Duissern (siehe Karte). Der 2021 direkt gewählte Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises ist Mahmut Özdemir (SPD), er tritt zum vierten Mal an. Im Nord-Wahlkreis kämpfen acht Kandidaten und eine Kandidatin um Erststimmen:
- Mahmut Özdemir (SPD)
- Björn Pollmer (CDU)
- Sascha Lensing (AfD)
- Felix Banaszak (Grüne)
- Markus Giesler (FDP)
- Hüseyin Aydin (Die Linke)
- Peter Römmele (MLPD)
- Stefanie Kreitz (Freie Wähler)
- Dietmar Gaisenkersting (Einzelbewerber)
Wie geht die Wahl in Duisburg aus?
Das wird noch am Wahl-Sonntag bekannt: Die Auszählung der Stimmen in Duisburg dürfte etwa zwei Stunden dauern. Wir berichten im Live-Blog auf unserer Stadtseite über den Ausgang der Bundestagswahl in Duisburg. Möglicherweise wird erst in der Nacht auf Montag, 24. Februar, klar, welche Politikerinnen und Politiker aus Duisburg einen der 630 Sitze im neuen Bundestag gewinnen. Bis zu acht haben Chancen (wir berichteten).
Wie gingen die letzten Bundestagswahlen in Duisburg aus?
In den Bundestagswahlkreisen Duisburg I (Süd) und Duisburg II (Nord) wurden seit der Wahl 1961 ausschließlich SPD-Politiker direkt in den Bundestag gewählt. In ihrer Hochburg erhielten die SPD (I: 45,1 %; II: 36,9 % der Zweitstimmen) und ihre wiedergewählten Abgeordneten Bärbel Bas (40,3 %) und Mahmut Özdemir (39,4 %) 2021 deutlich mehr Stimmen als die Sozialdemokraten auf Bundesebene (25,7 %). Sie sind trotz der SPD-Krise erneut die Favoriten. Unsere Grafiken zeigen die Erst- und Zweitstimmenergebnisse der Bundestagswahlen in Duisburg von 2021 bis 2009.
>> 12. Dezember 2024: Bundestagskandidaten in Duisburg – diese Kandidaten stehen schon fest
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Hinweis der Redaktion: Der folgende Teil des Artikels wurde zuletzt am 12. Dezember 2024 aktualisiert.
Hier gibt es die Übersicht für die Wahlkreise Duisburg I (Stadtbezirke Rheinhausen und Süd sowie Stadtbezirk Mitte ohne Duissern) und Duisburg II (Stadtbezirke Walsum, Hamborn, Meiderich/Beeck, Homberg/Ruhrort/Baerl sowie Duissern):
Im SPD-Unterbezirk stimmten die Delegierten bereits Ende Juni für die erneuten Kandidaturen von Bärbel Bas (56, seit 2009 im Bundestag) und Mahmut Özdemir (37), seit 2013 Mitglied des Bundestags (wir berichteten). Die Bundestagspräsidentin hatte im Süd-Wahlkreis 2021 mit 40,43 Prozent der Erststimmen gesiegt, Özdemir im Nord-Wahlkreis mit 39,4 Prozent.
Die Duisburger CDU will mit viel Rückenwind aus Berlin und zwei neuen Gesichtern angreifen: Der Kreisverband stellte im Oktober Björn Pollmer (26) und Dennis Schleß (32) als Kandidaten vor (wir berichteten). Pollmer, Fraktionsvorsitzender der CDU Walsum und Referent des Oberhausener Oberbürgermeisters Daniel Schranz (CDU), tritt im Nord-Wahlkreis die Nachfolge des verstorbenen Volker Mosblech an. Im Duisburger Süden folgt Ratsherr Dennis Schleß auf den Dauer-Kandidaten Thomas Mahlberg.
Bei den Grünen stehen zwei Bundestagsabgeordnete zur Wahl: Die Duisburger Basis hatte bereits im Juni für Felix Banaszak (35) – seit dem 16. November Bundesvorsitzender der Partei – und Lamya Kaddor (46) gestimmt (wir berichteten). Banaszak tritt erneut im Norden an, wo er zuletzt 10,9 Prozent der Erststimmen holte. Kaddor kandidiert wieder im Süden, hier entfielen zuletzt 14,31 Prozent der Erststimmen auf sie. Für Kaddor reichte der 12. Platz auf der Reserveliste der NRW-Grünen für das Mandat, Banaszak stand auf Listenplatz 6.
FDP Duisburg: Sven Benentreu und Markus Giesler treten an
Zuletzt hatten Mitte Oktober die Mitglieder der FDP Duisburg ihre Bundestagskandidaten gewählt: Für die Liberalen treten Sven Benentreu (Süd-Wahlkreis) und Markus Giesler (Nord-Wahlkreis) an. Sven Benentreu (31) arbeitet beim Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft als Projektreferent und studiert neben dem Beruf Asien-/Afrikastudien an der Humboldt-Universität zu Berlin. Politisch engagiert er sich als Bezirksvertreter in Rheinhausen. Markus Giesler (33) ist promovierter Chemiker und arbeitet im Chemievertrieb. Er ist derzeit stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Duisburg und Ortsvorsitzender der FDP Duisburg-Nord. 2021 gaben ihm als Kandidat im Norden 7,1 Prozent der Wähler ihre Erststimme.
AfD: Sascha Lensing kandidiert im Norden, Alan Imamura im Süden
Nach SPD, Grünen, CDU und FDP hat auch die Duisburger AfD ihre Direktkandidaten für die Bundestagswahl am 23. Februar nominiert. Bei der Wahl am 26. November wurden laut Kreisverband einstimmig und ohne Gegenkandidaten Alan Imamura und Sascha Lensing gewählt. Die beiden bilden im Rat der Stadt die Fraktionsspitze der Partei.
Im Süd-Wahlkreis Duisburg I (Bezirke Rheinhausen, Süd und Mitte ohne Duissern) tritt Fraktionschef Alan Imamura an. Der 51-Jährige kommt ursprünglich aus dem schwäbischen Heidenheim, ist Diplom-Kaufmann und arbeitet laut AfD im Vertriebscontrolling eines Duisburger Mittelständlers. 2013 war Imamura Bundestagskandidat im Nord-Wahlkreis (Erststimmen: 4,1 %; Zweitstimmen: 5,1 %).
Im Nord-Wahlkreis Duisburg II (Bezirke Walsum, Hamborn, Meiderich/Beeck, Homberg/Ruhrort/Baerl und Duissern) tritt diesmal Sascha Lensing an, stellvertretender Vorsitzender der Ratsfraktion. Der 51 Jahre alte Polizeibeamte ist auch Mitglied des AfD-Landesvorstands. Bei der Bundestagswahl 2021 erhielt Lensing im Süd-Wahlkreis 9,47 Prozent der Stimmen (Zweitstimmen: 8,34 %).
Linke: Mirze Edis kandidiert im Süden, Hüseyin Aydin im Norden
Die Mitglieder des Duisburger Die Linke-Kreisverbandes haben ihre Bundestagskandidaten am 7. Dezember einstimmig gewählt: Im Süd-Wahlkreis Duisburg I tritt erneut Mirze Edis an, im Nord-Wahlkreis Duisburg II der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hüseyin Aydin.
Mirze Edis ist Mitglied der IG Metall, langjähriger Betriebsrat bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM). Der 52-Jährige holte bei der Bundestagswahl 2021 als Direktkandidat 4,69 Prozent der Stimmen (Zweitstimmen: 4,75 %). Im Rat ist Edis Sprecher der Fraktion Die Linke/Die PARTEI. Der Stahlbauschlosser bringe „das Rüstzeug und die Erfahrungen aus den politischen Gremien mit, aber auch das Wissen um die harte Arbeit im Stahlwerk und die vielen gewerkschaftlichen Arbeitskämpfe, die bereits geführt wurden und die nun in der Stahlindustrie folgen werden“, kommentiert die Partei ihre Wahl.
Auch Hüseyin Aydin ist in Duisburg kein Unbekannter: Der 62-Jährige war schon einmal vier Jahre lang Bundestagsabgeordneter. Er trat 2005 aus der SPD aus und war Mitbegründer der Partei Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative (WASG). Über die Landesliste von Linkspartei/PDS zog er damals ins Parlament ein. Bei der Bundestagswahl 2009 war Aydin Direktkandidat im Duisburger Norden, konnte aber kein Mandat erringen. Aydin ist seit Jahrzehnten gewerkschaftlich in der IG Metall aktiv, zuerst als Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall NRW und aktuell als Branchen- und Unternehmensbeauftragter in der Schmiede- und Stahlindustrie beim IGM-Hauptvorstand.
Beide Kandidaten wollen sich um Listenplätze der NRW-Linken bewerben. Die Aufstellungsversammlung zur Landesliste findet am 11. Januar in Kamen statt.
Der Kreisvorstand um Sprecherin Nadine Bendahou und Sprecher Marcel Narloch berichtet, der Duisburger Kreisverband habe sich nach der Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) „deutlich stabilisieren können“. Man habe „viele neue und junge Mitglieder hinzugewonnen“ und gehe „motiviert in den Bundestagswahlkampf“.
Bündnis Sahra Wagenknecht stellt keine Direktkandidaten auf
Zumindest im Kampf um die Erststimmen werden die Duisburger Kandidatinnen und Kandidaten keine Konkurrenz vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erhalten. Der erst im September gegründete NRW-Verband wird nach Angaben des Vorsitzenden Jan Ristau in den nordrhein-westfälischen Wahlkreisen keine Direktkandidaten aufstellen.
Bis wann müssen die Parteien ihre Kandidaten vorschlagen?
Es steht noch nicht fest, bis wann die Parteien ihre Kreiswahlvorschläge und ihre Landeslisten einreichen müssen (Stand: 21.11.). Der Termin muss noch durch eine Rechtsverordnung des Bundesinnenministeriums nach dem Bundeswahlgesetz festgelegt werden. „Es könnte sein, dass das Bundesinnenministerium sich bei der Fristverkürzungsverordnung an die Regelungen anlehnt, die bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 getroffen wurden“, erklärt Maurizio Gemmer, Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums. „Damals war der letzte Tag zur Einreichung der Wahlvorschläge der 34. Tag vor Wahl.“ Das wäre vor der Wahl 2025 dann der 20. Januar.
Wahlrechtsreform: Nicht mehr jeder Wahlkreissieger wird Mitglied des Bundestags
Bei Bundestagswahlen haben alle Wahlberechtigten zwei Stimmen: eine Erststimme und eine Zweitstimme. Mit der Erststimme wählen sie eine Kandidatin oder einen Kandidaten im Wahlkreis. Bis zur letzten Bundestagswahl 2021 galt: Wer als Direktkandidatin oder -kandidat die meisten Stimmen in seinem Wahlkreis erhält, wird sicher Mitglied des neuen Bundestages (MdB).
Bei der Bundestagswahl 2025 werden jedoch erstmals die Änderungen der Wahlrechtsreform angewandt, die von der Ampel-Koalition im Mai 2023 beschlossen wurde. Durch die neu eingeführte „Zweitstimmendeckung“ können Parteien lediglich so viele Abgeordnete ins Parlament schicken, wie es ihrem Zweitstimmenergebnis entspricht – es gibt keine Überhang- und Ausgleichsmandate mehr. Wenn eine Partei also mehr Direktmandate in den Wahlkreisen gewinnen, als ihr nach ihrem Zweitstimmenanteil zustehen, kommt nicht jeder ihrer Wahlkreissieger in den Bundestag.
Ziel der Reform war es, die Zahl der Bundestagsabgeordneten zu verringern. Bislang lag die Regelgröße des Parlaments bei 598 Abgeordneten, aber in der auslaufenden Legislatur saßen 736 Abgeordnete im Bundestag. Mit dem neuen Wahlrecht wird die Zahl der Sitze auf 630 begrenzt.
Durch die feste Bundestagsgröße mit 630 Sitzen gibt es zukünftig 299 Wahlkreis- und 331 Listenplätze. Zuerst werden die Sitze auf die Parteien verteilt und danach auf die Länder. Bei der Verteilung der Sitze haben die Wahlkreisersten gegenüber den Listenkandidaten Vorrang.