Düsseldorf. Nachdem Mittwoch in Düsseldorf im öffentlichen Dienst die Arbeit niedergelegt wurde, wird nun die Regiobahn bestreikt. Welche Linie betroffen ist.

Nachdem am Mittwoch (12. Februar) zahlreiche Mitarbeitende der Stadt Düsseldorf gestreikt haben, geht der Arbeitskampf am Freitag (14. Februar) an anderer Stelle weiter. Berufspendelnde, die aus Wuppertal, Solingen, Mettmann oder Düsseldorf-Gerresheim in Richtung Hauptbahnhof fahren müssen, müssen sich auf Einschränkungen im S-Bahnnetz einstellen. Denn wie die Regiobahn GmbH am Donnerstag (13. Februar) mitteilte, wird am Freitag die S-Bahnlinie S28 ebenfalls ganztägig bestreikt.

Zu den Arbeitsniederlegungen hat die Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) aufgerufen. Weil den ganzen Tag auf der Linie S 28 sowie im Stellwerk gestreikt wird, stellt die Regiobahn den kompletten Betrieb auf der S 28 ein, heißt es in einer Streikankündigung. Laut des Verkehrsbetriebes werden am Freitag Schienenersatzbusse (SEV) auf den Streckenabschnitten zwischen Wuppertal Hauptbahnhof und Mettmann Stadtwald, Mettmann Stadtwald und Düsseldorf-Gerresheim sowie zwischen Kaarster See und Neuss Hauptbahnhof eingesetzt.

Weitere Infos zum SEV und zu den Streikauswirkungen gibt es im Netz unter www.regio-bahn.de und www.zuginfo.nrw. Andere S-Bahnlinien im Großraum Düsseldorf sind von Streiks nach derzeitigem Stand hingegen nicht betroffen. Dafür kommt es in Mettmann am Freitag zu einem Streik der Rheinbahn. Nach Angaben des Düsseldorfer Verkehrsunternehmens „fallen einzelne Fahrten auf den Buslinien“ aus, die im Rheinbahn-Betriebshof in Mettmann starten. In Düsseldorf fallen am Freitag daher ebenfalls vereinzelt Busfahrten aus, kündigt das Unternehmen an.

Düsseldorf: 550 städtische Mitarbeiter haben am Mittwoch gestreikt

An den von der Verdi angekündigten Streiks im öffentlichen Dienst beteiligten sich laut Stadt Düsseldorf am Mittwoch mehr als 550 Beschäftigte. Bereits am Dienstag (11. Februar) kam es zu erstem Streikmaßnahmen am LVR-Klinikum in Düsseldorf, dass an die Heinrich-Heine-Universität angegliedert ist.

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Zum ganztägigen Streik aufgerufen waren die Stadtverwaltung Düsseldorf, die Bädergesellschaft Düsseldorf, das Jobcenter und die Agentur für Arbeit sowie die Stadt- und Kreissparkasse Düsseldorf. Da es zunächst nicht abschätzbar war, wie viele der städtischen Beschäftigten dem Aufruf der Gewerkschaft folgen würden, richtete die Stadt Düsseldorf unter anderem eine Hotline ein, über die sich Eltern über die Situation in den Kitas informieren und notfalls Hilfe erhalten konnten. Außerdem wollte man nicht-streikende Fachkräfte Fachkräfte situationsabhängig einsetzen um eventuellen Ausfällen zu begegnen. Daneben blieb auch der Düsseldorfer Wildpark geschlossen.

Streik im öffentlichen Dienst am 12. Februar in Düsseldorf. Auf dem Markplatz sammelten sich am Mittwochmorgen die Streikenden, sie fordern bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Aufgerufen hatte die Gewerkschaft Verdi.
Streik im öffentlichen Dienst am 12. Februar in Düsseldorf. Auf dem Markplatz sammelten sich am Mittwochmorgen die Streikenden, sie fordern bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Aufgerufen hatte die Gewerkschaft Verdi. © Privat | Fatima Celik

Insgesamt nahmen laut Stadt Düsseldorf 553 Mitarbeitende der Verwaltung an den Streikmaßnahmen teil. Darunter befanden sich auch rund 250 der 1.700 in Kindertagesstätten tätigen Mitarbeitenden der Landeshauptstadt. Dies sorgte dafür dass rund zehn Prozent der über 100 Düsseldorfer Kitas geschlossen blieben und in 30 Prozent der Tagesstätten ein Notdienst eingerichtet werden musste. Wie die Stadt außerdem mitteilt, konnten am Streiktag trotz einzelner Streikenden alle Bürgerbüros in Betrieb bleiben. Auch aus den übrigen Instituten und Ämtern der Stadt Düsseldorf seien keine Einschränkungen durch den Streik bekannt.

Streiks im öffentlichen Dienst: Das fordern Arbeitnehmer und Gewerkschaften

Die Maßnahmen waren eine Reaktion auf eine erste Tarif-Verhandlungsrunde Ende Januar zwischen Gewerkschaft und den Arbeitgebern von Bund und Kommunen. Diese war ergebnislos vertagt worden. Nach der ersten Verhandlungsrunde hatten sich die Verantwortlichen von Verdi enttäuscht gezeigt. „Die Beschäftigten sind stinksauer“, so Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper. Die Arbeitgeber hätten keine Bereitschaft zu ernsthaften Verhandlungen erkennen lassen.

„Es braucht Lösungen für starke Überlastung durch Personalmangel und Arbeitsverdichtung sowie ein starkes Zeichen, um den öffentlichen Dienst für Fachkräfte attraktiver zu machen, so Stephanie Peifer vor dem Streik. „Jetzt machen wir Druck, damit die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot in der nächsten Verhandlungsrunde vorlegen.“

Die Gewerkschaft fordere von den Arbeitgebern ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Zusätzlich sollen Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen.

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