Düsseldorf. In Pempelfort gibt es jetzt ein Anime-inspiriertes Restaurant. Wie die Betreiber mit Sushi- und Ramenkreationen zwei Kulturen kombinieren wollen.
- Bei „Funky Ramen“ in Pempelfort gibt es künftig die ganze Bandbreite der japanischen Küche.
- Chefkoch Asker Muhammad bringt Einflüsse aus seiner Heimat Kaukasus mit auf die Speisekarte.
- Nach neun Monaten Umbau ist ein fantasievoller Gastraum für Anime-Fans entstanden.
- Aktuell läuft ein „Soft Opening“, offizielle Eröffnung soll im Februar folgen.
„Ist schon geöffnet?“ Diese Frage hören Shadov Muhammed und sein Team von „Funky Ramen“ in diesen Tagen regelmäßig. Denn noch stehen einige Kartons vor ihrem neuen Restaurant an der Münsterstraße Ecke Schadowstraße. Ein Banner mit dem Schriftzug „Neueröffnung“ suchen Passanten vergeblich. Doch seit dem 5. Januar können Gäste in dem Lokal speisen. Der Laden ist mitten im „Soft Opening“, einer Art Testphase vor der offiziellen Eröffnung.
Die Betreiber Shadov Muhammed und Asker Muhammad wollen sichergehen, dass alles reibungslos funktioniert, wenn sie „richtig“ eröffnen. Denn die beiden haben viel Arbeit und noch mehr Herzblut in das Restaurant investiert. Neun Monate dauerte der Umbau der ehemaligen Sportsbar „Café San Paolo 10“. Auf ihrem Instagram-Kanal dokumentierten die Gastronomen die Fortschritte.
Im „Funky Ramen“ trifft Popkultur auf Altbaucharme
Entstanden ist ein fantasievoll gestalteter Gastraum, inspiriert aus das japanischen Anime-Kultur. Die drei unterschiedlich gestalteten Bereiche sollen an die Hauptfiguren der beliebten Anime-Serie „Samurai Champloo“ erinnern. Sie sind in rot, weiß und blau gestaltet. Stoffbahnen verleihen dem Gastraum zusätzliche Gemütlichkeit. Auf sie werden per Beamer Szenen aus der Serie projiziert.
Die Serie „Samurai Champloo“
Die japanische Anime-Serie „Samurai Champloo“ dreht sich um die Abendteuer einer ungewöhnlichen Reisegruppe. Im Mittelpunkt der 26 Episoden, die 2004 erstmals in Japan ausgestrahlt wurden, stehen Fuu, Jin und Mugen.
Das junge Mädchen Fuu trifft auf den Gesetzlosen Mugen und Samurai Jin. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Fuus Vater – eine abenteuerliche Reise mit vielen ungeahnten Wendungen. Übersetzt bedeutet „Champloo“ so viel wie „gemischt“, eine Referenz auf die Protagonisten.
„Wir wollten hier das Alte mit dem Neuen verbinden. Deswegen haben wir zum Beispiel die Ziegelsteinwand erhalten“, erklärt Shadov Muhammed. Bei den Arbeiten, bei denen auch die Eingangstür von der Münster- auf die Schadowstraße versetzt wurde, habe die ganze Familie mit angepackt, erklärt er. Und auch jetzt unterstützt sein Vater den Betrieb weiter, hilft beim Einräumen der Waren und richtet die auf den Tischen bereitliegenden Essstäbchen akribisch.
Die Speisen im „Funky Ramen“ vereinen japanische und kaukasische Küche
Währenddessen hat Asker Muhammad sich das für Sushi-Köche typische Tuch um den Kopf gebunden und werkelt in einer der beiden Küchen des Restaurants. Die Teilung ist notwendig, denn das kulinarische Konzept ist aufwendig: Neben Sushi gibt es auch Ramen und hausgemachte Nachspeisen. „Bisher gibt es in Düsseldorf Restaurants, die entweder Sushi oder Ramen servieren. Wir möchten die ganze Bandbreite der japanischen Küche anbieten“, erklärt Muhammad.
„ Die Sanierung des Altbaus war schwieriger als gedacht. Jetzt wollen wir, dass alles perfekt ist, und starten deswegen zunächst mit einem ‚Soft Opening‘.““
Der 34-Jährige stammt, wie sein Geschäftspartner, aus dem Kaukasus. Die Region gehört zum asiatischen Teil Russlands, weswegen es durchaus Gemeinsamkeiten zwischen der japanischen und kaukasischen Küche gebe, erklärt er. Zum Beispiel die Brühe für die Ramen. „Im Kaukasus gibt es eine kräftigere Bouillon, in Japan eine facettenreichere“, so der Koch, der bereits in seiner Heimat in verschiedenen Restaurants gearbeitet hat.
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Alle Gerichte im „Funky Ramen“ sind aus frischen Zutaten und halal
Und auch beim Sushi kombiniert Asker Muhammad die beiden kulinarischen Richtungen. Die nach dem Lokal benannte „Funky Roll“ kommt mit Kürbisstreifen, frischem Lachsfilet, Lychee und Limette exotisch daher. Garniert ist sie mit Kataifi-Fäden, sogenanntem Engelshaar, das eher auf dem Balkan und im Nahen Osten bekannt ist. Klingt nach einer wilden Mischung, harmoniert geschmacklich aber überraschend gut.
In die Suche nach den passenden Zutaten hat der Küchenchef viel Zeit investiert. „Mir ist es wichtig, keine Massenware und Fertigprodukte zu verarbeiten. Gerade für das Fleisch haben wir deswegen lange nach einem Metzger gesucht“, berichtet er. Denn nicht nur die Qualität sollte stimmen, die Produkte sollten auch alle halal sein. Zu Beginn des „Soft Openings“ gab es daher zunächst nur Sushi bei „Funky Ramen“. „Die Zutaten sind in Düsseldorf einfacher zu bekommen.“
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Offizielle Neueröffnung in Pempelfort für das erste Februarwochenende geplant
Inzwischen sind auch drei verschiedene Sorten Ramen im Angebot. Sie kommen mit zartem Fleisch, knackiger Gemüseeinlage und einer kräftigen, aber nuancenreichen Brühe daher. Weitere, unter anderem eine vegane Variante, sollen bis zur offiziellen Eröffnung folgen. Die ist für das erste Februarwochenende geplant. Bis dahin sammelt das Team weiter Feedbacks der ersten Gäste, optimiert die Abläufe in den Küchen und perfektioniert den Service. Sieben Köche, ein Barista und zwei Servicekräfte müssen sich erst einspielen.
Gerade der Service ist den Betreibern äußerst wichtig. „Ich hatte zunächst überlegt, die Bestellung automatisiert über Tablets laufen zu lassen, aber das war uns zu unpersönlich“, sagt Shadov Muhammed, der bereits das „Café Perfetto“ in Grafenberg betreibt. Sein Geschäftspartner ergänzt: „In unserer Heimat legen wir großen Wert auf Gastfreundschaft. Das wollen wir auch unseren Gästen hier bieten.“
Die Betreiber des „Funky Ramen“ schmieden bereits ehrgeizige Zukunftspläne
Ob sie mit diesem Konzept angesichts der zahlreichen Restaurants rund um die Nordstraße punkten können, wird sich zeigen. Erst kürzlich eröffneten hier das mexikanische Restaurant „Tacocraze“ und der „Hala Empanada Store“ mit südamerikanischen Spezialitäten.
Doch die beiden Gastronomen haben ambitionierte Pläne. Als nächstes soll eine Ramenmaschine angeschafft werden, um auch die Nudeln selbst herzustellen. „Mein Partner ist sehr ehrgeizig und legt größten Wert auf Perfektion“, sagt Shadov Muhammed. Er selbst liebe Cafés und könne sich vorstellen, direkt nebenan ein weiteres zu eröffnen, wenn das „Funky Ramen“ gut läuft.
Das „Funky Ramen“ liegt an der Münsterstr. 33 in Pempelfort. Zurzeit hat es täglich von 16 bis 22 Uhr geöffnet. Ein Mittagsangebot ist in Planung. Vorspeisen gibt es ab 5,50€, Sushi Rolls fangen bei 11,90€ an und Ramen bei 17€. Lieferungen über gängige Anbieter wie Lieferando sind ebenfalls möglich.
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