Düsseldorf. Düsseldorfer Duy Tran begeistert auf Instagram als „duy.eats“ über 20.000 Menschen mit seinen Restaurant- und Gastro-Tipps. Sein Geheimrezept.
- Kaum jemand kennt die Düsseldorfer Gastrolandschaft so gut wie Duy Tran
- Der Düsseldorfer ist Foodblogger und begeistert auf Instagram als „duy.eats“ über 20.000 Menschen
- Seit Kurzem ist er offiziell Düsseldorfs Kulinarikbotschafter und stellt im Auftrag von „Visit Düsseldorf“ 60 Restaurants und Lokale in der Stadt vor
Große Fenster, grüne Wände und ein frischer Minz-Ingwer-Tee auf dem langen Holztisch: Wenn man sich mit Duy Tran verabredet, sollte klar sein: Die passende Location sucht er aus. Für unser Treffen hat er sich für das „Oma Erika“ in Flingern entschieden. Ein Café, das der Foodblogger schon etliche Male besucht hat.
Kein Wunder: Der Düsseldorfer kennt die Gastro-Landschaft in der Stadt wohl so gut wie kaum ein anderer. Auf Instagram begeistert er als „duy.eats“ mit seinen Restaurant- und Essenstipps über 20.000 Menschen – und ist seit Anfang des Jahres offiziell Düsseldorfs Kulinarikbotschafter.
Duy Tran aus Düsseldorf: „Mir geht es bei dem Essen vor allem um den Geschmack“
Wie alles angefangen hat? Nun ja, eigentlich postet der Düsseldorfer sein Essen schon seit 2009 in den sozialen Medien, damals war es noch auf Facebook, erinnert er sich zurück. „Da haben die Leute das aber noch nicht verstanden, als ich Fotos von meinem Essen gemacht habe.“
Das sieht heute ganz anders aus: „Mittlerweile wird man nicht mehr schief angesehen, wenn man sein Handy herausholt, bevor man anfängt zu essen.“ Auf lange Foto-Sessions verzichte Duy Tran jedoch. „Mir geht es bei dem Essen nicht nur ums Aussehen, sondern vor allem um den Geschmack. Und ich möchte ja nicht, dass das Essen kalt wird“, sagt er und lacht.
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Doch das Essen spielt nicht erst seit 2009 eine große Rolle im Leben des Düsseldorfers. „Seit ich denken kann, hat meine Mutter zweimal am Tag warm für uns gekocht“, schwelgt der Blogger in Erinnerung an seine Kindheit und Jugend mit vietnamesischen Eltern.
Erst als er ausgezogen ist und angefangen hat zu arbeiten, sei ihm klar geworden, wie wenig Zeit sich Menschen für das Essen nehmen. „Ich weiß, dass ich früher ziemlich verwöhnt wurde, aber zu sehen, dass Menschen in ihrer eigentlichen Mittagspause trotzdem am Rechner sitzen und die Pause nicht genießen, hat mich schockiert.“
Foodblogger aus Düsseldorf: Duy Tran arbeitet jetzt im Auftrag der Stadt
Der gebürtige Mönchengladbacher lebt seit 15 Jahren in Düsseldorf und ist heutzutage selbstständig, arbeitet in einem Workspace mit anderen Freelancern und designt Webseiten und Apps für große Unternehmen. „Aber für die Mittagspause nehme ich mir immer Zeit“, stellt er klar.
Vor Corona sei der Unternehmer für seinen Job viel unterwegs gewesen, sei viel umhergereist und habe die Küchen der Welt und Europas kennengelernt. „Als meine Tochter 2021 geboren wurde, bin ich sesshafter geworden“, erklärt er. Und wenn er heute doch mal reist, dann tue er das häufig wegen des Essens.
Über 250 Restaurants habe der geborene Mönchengladbacher in Düsseldorf ausprobiert, schätzt er. Schaut man auf seinem Instagram-Profil vorbei, entdeckt man Videos über die besten japanischen Ramen der Stadt, einen geheimen Sushi-Stand oder die europäische Küche, die in der Landeshauptstadt an so mancher Stelle ihren Platz findet.
Duy Tran aus Düsseldorf: Das sind seine Lieblingsrestaurants in der Stadt
Seit Anfang des Jahres ist er auch im Auftrag der Stadt unterwegs: Als erster Kulinarikbotschafter Düsseldorfs stellt er auf der Seite „Visit Düsseldorf“, der städtischen Tourismusagentur, 60 Restaurants und Lokale in Düsseldorf mit Texten, Fotos und Videos vor.
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Wenn man ihn nach seiner liebsten Küche in Düsseldorf fragt, muss er nicht lange überlegen: „Nirgendwo sonst in Deutschland findest du so eine gute japanische Küche wie in Düsseldorf.“ In die Liste seiner momentanen Lieblingsrestaurants schafft es jedoch nicht nur das japanische Nagomi in der Stadtmitte. Auch „Dongwu Chinese Kitchen“, „Münstermann Kontor“ und „Sushi Matsumoto“, ein kleiner Sushi-Stand ohne Google-Eintrag, würde er jedem, der Düsseldorfs Kulinarik kennenlernen möchte, empfehlen.
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Bei der Zahl der Restaurants, die Duy Tran bereits kennt und jeden Tag neu entdeckt, könnte man meinen, der Herd bei ihm und seiner Ehefrau Louisa bleibe oftmals kalt. Doch ganz so ist es nicht: „Wir kochen auch selber“, stellt der Blogger auf Rückfrage klar.
Mittags sei die Zeit für ihn, essen zu gehen. Abends gebe es dann statt Ramen, Sushi oder Shawarma häufig Kartoffelbrei mit Fischstäbchen – für die Tochter des Ehepaars, und auch für die beiden selber. „Uns ist wichtig, dass unsere Tochter lernt, dass das Essen nicht aus dem Restaurant kommt.“
Erst seit zwei Jahren mache er Instagram professioneller. Dass er sich innerhalb so kurzer Zeit so eine große Community aufbauen kann, hätte er früher nie für möglich gehalten. Sein Geheimrezept? „Den Perfektionismus beiseitelegen“, so Duy Tran.
Für die Leute, die ihm folgen und seine „Community“ sei er sehr dankbar – und auch dafür, dass er sich den Luxus leisten könne, so gut wie jeden Tag ein Restaurant zu besuchen, erklärt er am Ende des Gesprächs. Gleich ist für Duy Tran Zeit für Mittagessen. Statt Ingwer-Minz-Tee steht dann georgisches Essen vor „Düsseldorfs hungrigstem Designer“.
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